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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Friedensdenkmal verwahrlost
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker empört über Zustand des Kunstwerks von 1998
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Einen verwilderten Eindruck macht ein Denkmal, das im Stadtteil Hellern im Jahr 1998 aus Anlass des 350. Jubiläums des Westfälischen Friedens aufgestellt worden ist. Neue-OZ-Leser Manfred Kammler entdeckte den Misstand per Zufall.
Eigentlich wollte Manfred Kammler nur einen " Schatz" anlegen. Der pensionierte Bahner betreibt nämlich Geocaching (etwas in der Natur verstecken), ein Hobby, das mit einem mobilen Gerät zur globalen Positionsbestimmung (GPS) und dem privaten Internetanschluss möglich wird. Am heimischen Computer sucht sich Kammler Koordinaten, die ihn zu Orten führen, wo andere ein " cache", also einen Schatz, versteckt haben. Oder er macht es umgekehrt und versteckt einen Schatz: Dann veröffentlich er anschließend die Positionsdaten auf einer Internetseite und andere Schatzjäger machen sich mit dem GPS-Gerät auf die Suche nach seinem Versteck.
Als passenden Ort dafür hatte sich Kammler ein Denkmal am Briefzentrum in Hellern ausgespäht. Doch Überraschung und Missfallen waren groß, als er den verwilderten Zustand des Denkmals sah: voller Moos, zugewachsen mit Ästen und Brennnesseln und eine Tafel sogar zerbrochen. " Das ist doch unwürdig für eine Stadt wie Osnabrück, die sich dem Frieden verpflichten möchte", dachte Kammler.
Seine Anfragen bei der Denkmalpflege und beim Grünflächenamt ergaben, dass die Stadtverwaltung nicht zuständig ist, sondern dass sich das Friedensdenkmal auf dem Gelände der Deutschen Post befindet. Die hatte das Denkmal im September 1998 bei einem " Internationalen Friedensfest" im Beisein des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Jürgen Fip und Ex-Briefzentrums-Chef Fritz Dümmer gespendet. " Im Garten fand das Meisterstück von Steinmetz Kai-Uwe Palmer einen Ehrenplatz", notierte damals die Neue OZ.
" Nur Effekthascherei"
Doch den schien der gelbe Briefbeförderer im Laufe der Jahre aus den Augen verloren zu haben. " Scheinbar ist der Friedenspark nur eine Effekthascherei", äußerte sich Bildhauer Palmer auf Anfrage enttäuscht. 100 Arbeitsstunden und " Herzblut" habe er in die Gestaltung des Sandsteins investiert, bevor er sein Werk zum Abschluss des Meisterkurses damals verschenkte. Wenn die Post kein Interesse mehr habe, werde er es noch dieses Jahr abholen und in seine Ausstellung integrieren, so Palmer.
Mit dem Unmut über den Zustand des Friedenssymbols konfrontiert, gelobt die Post Besserung und will für ein würdige Präsentation sorgen: " Wir werden die Außenanlage wieder pflegen und auch die zerbrochene Platte fachgerecht instand setzen lassen", erklärte Maike Wintjen von der Pressestelle der Deutschen Post in Hamburg.

Bildtext:

Durch Zufall entdeckte Manfred Kammler das zum Friedensjubiläum beim Briefzentrum in Hellern aufgestellte Denkmal. Auf seine Initiative sollen der verwahrloste Garten und der Stein wieder auf Vordermann gebracht werden.

Foto: Stefan Buchholz
Autor:
Stefan Buchholz


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