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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Und im Schatten ein Stück Kuchen
Zwischenüberschrift:
Kaffeegarten öffnet am Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Schöner schattiger Garten, hübscher geräumiger Saal: Was auf der historischen Postkarte notiert ist, gilt auch heute noch für das Piesberger Gesellschaftshaus. Und noch etwas soll bald wieder so sein wie einst: Am Sonntag öffnet dort wieder ein Kaffeegarten.
Von Marie-Luise Braun
Osnabrück. Der Piesberg war bereits vor mehr als 100 Jahren ein beliebtes Ziel für Ausflügler: Die Anlagen der Steinkohlezeche lockten technisch Interessierte an, Naturliebhaber wanderten durchs Grün oder suchten Fossilien in den Gesteinen. Und zum Abschluss ging es in den Kaffeegarten des Piesberger Gesellschaftshauses.
In einer Anzeige von 1901 heißt es, dass die Restauration im Gesellschaftshaus nicht nur den " schönsten Aussichtspunkt" in der " grossen neu angelegten und schattigen Gartenanlage" biete, sondern auch der " angenehmste Erholungsort" sei. Zudem sicherte der Gastwirt Ernst Kalmlage seinen Besuchern " prompte Bedienung zu bei vorzüglichen Speisen und Getränken."
Das soll jetzt fortgesetzt werden: Ab Sonntag, 24. Mai, gibt es sonntags ab 11 Uhr Frühstücksbrot, Mittagssuppe und selbst gebackenen Kuchen. Bis Ende September hat der Kaffeegarten jeden Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Das Piesberger Gesellschaftshaus wurde 1871 eröffnet und ist heute das älteste Ausflugslokal, das noch betrieben wird. Für die An- und Abfahrt empfiehlt sich Radfahrern besonders der Haseuferweg.
Bergmann Sinnemann hat 1870 den " wohllöblichen Magistrat" gebeten, sich am Piesberg als " Restaurateur" betätigen zu dürfen. Da er die Kosten für den Bau selbst nicht aufbringen konnte, ersuchte er die Stadt um Hilfe. Der Magistrat beschloss im Juni 1870 den " Neubau eines Restaurationsgebäudes am Hase-Stollen". Und so wurde das Piesberger Gesellschaftshaus aus Bruchstein errichtet. Im Erdgeschoss lagen die Gaststuben und die Küche, im oberen Stock die Kammern für Logiergäste. 1896 wurde der Festsaal angebaut. Der kleine Verbindungsbau verschwand nach dem Zweiten Weltkrieg, und der Eingang wurde hierher verlegt.
Im Krieg war das Haus wegen Bombeneinschlags zeitweilig nicht nutzbar, ab 1946 diente es wieder als Treffpunkt, bis es Anfang der 1960er-Jahre wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste. Nach umfangreicher Renovierung wurde das Haus 1987 mit der Eröffnung des Museums Industriekultur wieder belebt, seit 1994 nutzt der Kulturverein " Piesberger Gesellschaftshaus" das Gebäude.
Zur Eröffnung des Kaffeegartens wird am Sonntag ab 11 Uhr zunächst das Duo Flexibile ein Wunschkonzert spielen, um 13.30 Uhr folgt eine " Landpartie am Piesberg", bei der Gäste das Gelände zwischen Zechenbahnhof und altem Steinbrecher erkunden können. Mit dem Open-Air-Theater " Gans weit oben" des Musiktheaters Lupe und dem Krokodiltheater geht es um 15 Uhr weiter.

Bildtext: Im Schatten der Kastanienbäume haben Ausflügler bereits während der vorletzten Jahrhundertwende Kaffee, Kuchen und auch mal ein Glas Bier genossen. Ansichtskarte: Piesberger Gesellschaftshaus

Wie damals können ab Sonntag Kaffeegarten-Fans bis Ende September am Piesberger Gesellschaftshaus im Schatten der Kastanien ihre Freizeit genießen. Foto: Michael Hehmann
Autor:
Marie-Luise Braun


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