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1.
Erscheinungsdatum:
18.05.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Weltrekord-
Versuch
im
Moskaubad
ist
gescheitert.
Überschrift:
"Nudel schnappen, umziehen, anstellen!"
Zwischenüberschrift:
348 statt 1000: Weltrekord-Versuch im Moskaubad gescheitert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Kurz
vor
halb
drei:
Gerade
noch
rechtzeitig
stürme
ich
ins
Moskaubad.
Durch
die
Lautsprecher
wummt
Techno-
Musik,
zwei
junge
Männer
schwatzen
den
Passanten
auf
der
Wiese
Rabattkarten
auf.
"
Nudel
schnappen,
umziehen,
anstellen!
",
röhrt
mir
eine
Mitarbeiterin
entgegen
und
drückt
mir
einen
etwa
1,
65
Meter
langen,
konservendosenbreiten
Schaumstoffschlauch
in
die
Hand:
"
Beeil
dich,
dann
kannst
du
es
noch
schaffen."
Zwei
Minuten
später
stehe
ich
am
Beckenrand,
zum
Absprung
bereit.
Blickkontakt
mit
einer
Helferin,
die
mit
einem
Daumendruck
auf
ihren
stoppuhrgroßen
Zählautomaten
signalisiert:
Du
bist
registriert,
ab
ins
Wasser!
Ich
mache
es
genau
wie
die
beiden
Jungs
vor
mir:
Einfach
vom
Beckenrand
abspringen
–
ungeduscht,
wie
es
fast
alle
heute
machen.
Platsch.
Das
ist
der
Moment,
von
dem
an
ich
mich
selbst
für
mein
Projekt
verachte.
Wirklich
eine
tolle
Idee:
Notizblock
und
Kugelschreiber
mal
eben
gegen
Badehose
tauschen.
Nicht
einfach
nur
berichten,
sondern
Teil
des
Ganzen
sein.
Unbedingt,
zumindest
einmal
im
Leben,
habe
ich
mir
heute
Morgen
noch
gedacht,
muss
man
doch
einen
Weltrekord
aufstellen.
Warum
also
nicht
einfach
selbst
mitmachen,
beim
Aqua-
Fitness-
Rekordversuch
im
Moskaubad?
Die
Frage
ist
leicht
zu
beantworten:
Das
Wasser
fühlt
sich
an,
als
hätte
die
Bäderleitung
Besuchern
zum
Auftakt
der
Freibadsaison
nicht
nur
für
einen
Nachmittag
freien
Eintritt
geschenkt,
sondern
obendrauf
noch
ein
paar
Lastwagenladungen
Eiswürfel
geordert,
die
das
Nass
nun
auf
gefühlte
zweieinhalb
Grad
abkühlen:
brrrrrr.
Von
den
Seiten
springen
noch
immer
Kinder,
angenehme
Bikini-
Studentinnen
und
ein
paar
rundliche
Rentner
ins
Wasser
und
positionieren
sich
mit
ihren
Nudeln
gleichmäßig
verteilt
im
Becken.
Der
DJ
gibt
die
Regeln
durch:
10
Minuten
unter
Anleitung
Wasserfitness,
wenn
1000
Schwimmer
mitmachen,
ist
der
Rekord
geschafft,
und
Osnabrück
und
das
Moskaubad
landen
im
Guinness-
Buch.
Mir
bleibt
Zeit,
mich
genauer
mit
meinem
Sportgerät
zu
beschäftigen:
"
Weltrekord-
Noodle"
(Weltrekord-
Nudel)
steht
auf
dem
roten
Schlauch.
Und
am
anderen
Ende
der
kleine
Hinweis:
"
Warnung!
Kein
Schutz
gegen
Ertrinken!
Nur
unter
fachkundiger
Aufsicht
verwenden!
Kleinteile
können
abgebissen
und
verschluckt
werden!
"
Wo
sich
der
Knopf
für
den
integrierten
Heizstrahler
befindet,
steht
leider
nirgends.
"
Osnabrück!
Jetzt
will
ich
das
Wasser
kochen
sehen"
,
grölt
die
Vortänzerin
am
Beckenrand
ins
Mikrofon.
Das
Kommando
verstehe
ich
nicht,
deshalb
imitiere
ich
einfach
meine
Nachbarin.
Immer
wieder
drücke
ich
meine
Nudel,
mit
beiden
Händen
umschlungen,
unter
die
Wasseroberfläche,
als
wollte
ich
jemanden
ertränken.
Die
Frau
am
Ufer
sagt,
wir
sollen
auf
der
Stelle
laufen.
Ich
laufe.
"
Jetzt
macht
Bocksprünge."
Ich
springe.
"
Und
jetzt
alle
mal
ganz
tief
nach
unten.
So,
dass
nur
noch
das
Gesicht
über
dem
Wasser
zu
sehen
ist."
Ein
kollektives
Jammerbrummeln
geht
durch
das
Becken:
kalt!
Zum
Finale
mache
ich
den
Frosch:
Ich
biege
die
Nudel
zu
einem
U,
drücke
sie
unter
meine
Füße
und
springe
auf
der
Stelle
auf
und
ab.
Dann
die
erlösenden
Worte:
"
Osnabrück!
Ihr
wart
spitze!
"
Auf
meinem
Sprint
zur
Umkleidekabine
höre
ich
im
Vorbeiflug
die
Durchsage
der
Teilnehmerzahl:
348.
Unter
dem
glühenden
Duschstrahl
vergesse
ich,
dass
der
Rekordversuch
gescheitert
ist.
Hauptsache
schön
warm.
Bildtext:
Der
Taucheranzug
und
viel
Bewegung
halten
warm.
Großer
Spaß,
aber
kein
Rekord:
348
statt
der
erhofften
1000
Schwimmer
wagten
sich
am
Samstag
bei
eher
mäßigen
Temperaturen
ins
kühle
Wasser
des
Moskaubades.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
Jörn Petring