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1.
Erscheinungsdatum:
21.04.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Am
Brinkhofweg
schafft
die
Niedersächsische
Landgesellschaft
(NLG)
vollendete
Tatsachen
durch
Flächenrodung.
Überschrift:
Kalkhügel: Kahlschlag für neues Baugebiet
Zwischenüberschrift:
NLG lässt Gelände am Brinkhofweg räumen, obwohl Bebauungsplan noch nicht verabschiedet ist
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Bebauungsplan
ist
noch
nicht
verabschiedet,
aber
am
Brinkhofweg
werden
schon
Tatsachen
geschaffen.
Die
Niedersächsische
Landgesellschaft
(NLG)
lässt
das
Kleingartengelände
abräumen,
um
Platz
für
80
Einfamilienhäuser
zu
schaffen.
Jetzt
moniert
die
Stadt,
dass
mehr
Grün
zerstört
wurde,
als
vereinbart
war.
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
Osnabrück.
Alte
Hecken,
verwilderte
Beete
und
windschiefe
Gartenlauben
–
so
sah
es
noch
vor
zwei
Wochen
in
der
Laubenkolonie
am
Kalkhügel
aus.
Inzwischen
sind
die
Kleingärten
verschwunden.
Mit
einer
Ausnahme:
Martin
Borchert
kann
seine
zwei
Parzellen
inmitten
des
Kahlschlags
noch
eine
Weile
bewirtschaften.
Ihm
hatte
die
Erbengemeinschaft
wohl
aus
Versehen
keine
Kündigung
geschickt.
Inzwischen
steht
fest,
dass
er
seinen
Garten
zum
Jahresende
abgeben
muss.
Aber
Martin
Borchert
hat
keine
Freude
mehr
daran.
Ringsum
wurde
das
Gelände
dem
Erdboden
gleichgemacht.
Überall
liegen
Trümmer
herum.
Und
die
kleine
grüne
Oase
wird
immer
wieder
von
Plünderern
heimgesucht.
Schiebkarre
und
Rasenmäher,
Gasflaschen
und
Werkzeuge
wurden
gestohlen,
Fenster
eingeschlagen
und
Blumen
ausgebuddelt.
Schon
über
20-
mal
sei
bei
ihm
eingebrochen
worden,
bedauert
Martin
Borchert,
der
seine
erste
Parzelle
am
Kalkhügel
vor
zwölf
Jahren
übernommen
hat.
Vor
zwei
Jahren
konnte
er
das
Nachbargrundstück
noch
hinzubekommen.
60
Euro
Pacht
zahlt
der
56-
jährige
Büroangestellte
für
seinen
1000
Quadratmeter
großen
Garten
mit
den
Obstbäumen,
den
Forsythien
und
den
Beeten
voller
Tulpen
und
Vergissmeinnicht.
Für
Baugrundstücke
fällt
mehr
ab.
Deshalb
hat
die
Erbengemeinschaft,
die
das
Kleingartengelände
übernommen
hat,
bei
der
Stadt
eine
Änderung
des
Bebauungsplans
erwirkt.
Ob
der
Rat
dem
Ansinnen
zustimmt,
ist
noch
nicht
entschieden.
Zwar
steht
der
Wohnungsbau
ziemlich
weit
oben
auf
der
Prioritätenliste
der
Osnabrücker
Kommunalpolitiker,
aber
am
Brinkhofweg
gab
es
auch
starken
Gegenwind.
So
formierte
sich
im
Stadtteil
energischer
Protest,
und
die
Bürgerinitiative
"
Grüner
Kalkhügel"
sammelte
300
Unterschriften
gegen
eine
Bebauung.
Theoretisch
könnte
der
Rat
also
entscheiden,
dass
es
bei
der
Gartennutzung
bleibt.
"
Nicht
nur
theoretisch,
auch
praktisch"
,
bekräftigt
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau
dazu.
Die
Aufräumarbeiten
wurden
von
der
Erbengemeinschaft
veranlasst
und
von
der
NLG
in
Auftrag
gegeben.
Nach
Auskunft
von
Hartmut
Tepe,
dem
Leiter
der
NLG-
Geschäftsstelle
in
Osnabrück,
war
Handeln
dringend
geboten:
"
Das
sah
aus
wie
nach
einem
mittelschweren
Bombenangriff!
"
Unstrittig
ist,
dass
die
Laubenkolonie
verwüstet
wurde,
nachdem
die
bisherigen
Pächter
ihre
Grundstücke
verlassen
hatten.
Dabei
ging
auch
die
ein
oder
andere
Gartenlaube
in
Flammen
auf,
und
das
Inventar
wurde
großflächig
in
der
Landschaft
verteilt.
Für
die
NLG
war
es
deshalb
konsequent,
gründlich
aufzuräumen.
Stadtplaner
Schürings
bedauert,
dass
zwei
oder
drei
Bäume,
deren
Erhalt
vereinbart
war,
inzwischen
nicht
mehr
stehen.
Es
sei
allerdings
schwer
zu
ermitteln,
wer
den
Frevel
zu
verantworten
habe,
erklärte
er
gegenüber
unserer
Zeitung.
Kritisiert
wird
das
Vorgehen
der
NLG
von
den
Grünen:
"
Der
Kahlschlag
an
Bäumen
und
Hecken
und
die
komplette
Planierung
der
Fläche
ist
unnötig
und
ökologisch
fatal"
,
heißt
es
in
einer
Pressemitteilung
der
Ratsfraktion.
"
Ob
und
inwieweit
der
Grünbestand
erhaltenswert
ist,
sollte
ja
erst
im
Zuge
des
Verfahrens
geklärt
werden"
,
beanstanden
Michel
Hagedorn,
der
Fraktionsvorsitzende,
und
Volker
Bajus,
der
umweltpolitische
Sprecher.
Zwar
seien
einige
Bäume
bereits
zuvor
durch
die
ehemaligen
Kleingartennutzer
gefällt
worden.
Dies
hätte
aber
durch
entsprechende
Ansagen
der
NLG
verhindert
werden
können.
"
Von
einem
Unternehmen,
das
sich
in
öffentlichem
Besitz
befindet,
hätten
wir
mehr
ökologische
Verantwortung
erwartet"
,
bedauert
Bajus.
Bildtext:
Ringsum
ist
alles
kahl,
aber
Martin
Borchert
darf
seinen
Kleingarten
noch
bis
zum
Jahresende
behalten.
Offenbar
hat
die
Erbengemeinschaft
vergessen,
ihm
rechtzeitig
zu
kündigen.
Aber
dem
Gartenfreund
ist
die
Freude
an
seiner
Parzelle
inzwischen
vergangen.
Foto:
Hermann
Pentermann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert