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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schöne Aussicht für Ausflügler
Zwischenüberschrift:
Das Hotel Bellevue lag einst an der Lengericher Landstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bellevue Schöne Aussicht hieß das Lokal, das sich einst an der Lengericher Landstraße, der heutigen Rheiner Landstraße 163, befand.
Wann die Schenke errichtet wurde, ist nicht bekannt. Erstmals erwähnt wurde das " Haus Bellevue" im Jahre 1828, und es war der Stolz der Heger Laischaft. So schrieb es Hermann Schröder 1860 in seinen Erinnerungen an die Altosnabrücker Kaffeehäuser. Der Lokalität wurde ein vornehmer Charakter bescheinigt.
Das Gasthaus lag auf einer kleinen Anhöhe. Von hier oben hatten die Gäste einen einmaligen Ausblick über die Stadt und die angrenzende Feldmark. Gegenüber erhob sich der Heger Turm.
Wie die frühere Anlage des Hauses Bellevue ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Sie wurde 1864 durch ein Feuer zerstört. Immerhin blieb der Garten unverändert erhalten und bot Gästen, beispielsweise Sonntagsausflüglern, mit seinen offenen Kegelbahnen, Lauben und Glaskugeln Unterhaltung.
Auch das später errichtete Gebäude wirkt mit der breiten Auffahrt, der einladenden Treppe und dem Grün großzügig und gepflegt. Hier fand die Spritzenzehr der Feuerwehr statt, und die Heger Laischaft feierte hier ihre Schnatgangsfeste, abwechselnd mit der Blumenhalle.
Die Laischaft geht auf das Hochmittelalter zurück und gehört heute zu den ältesten Institutionen der Stadt. Gegründet wurde sie als Interessenvertretung der Bürger, die in der heutigen Altstadt um das Heger Tor herum lebten. Die Heger Laischaft organisierte unter anderem die Bewirtschaftung der gemeinsamen Weidegründe vor den Stadtmauern. Bis heute besitzen ihre Mitglieder Anteile am Heger Holz.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde 1925 der Heger Friedhof eröffnet, mit 270 000 Quadratmetern der größte Friedhof der Stadt. Gelegentlich wird er als Hauptfriedhof bezeichnet. Er verfügt über zwei Trauerhallen, die unter Denkmalschutz stehen. Für Trauerfeiern wird derzeit die 1927 gebaute Halle genutzt, in der sich das Krematorium befindet. Auf dem Gelände gibt es einen jüdischen Friedhof und sechs Ehrenfelder für Gefallene des Zweiten Weltkriegs. Auf dem Gelände des Bellevue befindet sich heute das Café-Restaurant " Maximillians".

Bildtext: Eine großzügige Auffahrt, eine einladende Treppe: So präsentierte sich das Kaffeehaus Bellevue im Jahre 1912 an der damaligen Lengericher Landstraße seinen Besuchern. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Dieter Mehring aus Moers

Auch heute befindet sich auf dem Grundstück mit der Nummer 163 eine Gaststätte, das " Maximillians". Die Straße wurde in Rheiner Landstraße umbenannt. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun


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