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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Feuersalamander in sicheren Händen
Zwischenüberschrift:
Sutthauser helfen den seltenen Tieren über die Straße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Am liebsten wandern sie in regnerischen Nächten. Wenn kein Mensch unterwegs ist. Daher sieht man die schwarz-gelben Feuersalamander nur selten. Johannes und Jakob Buse haben das Glück, diese Tierchen sogar in der Hand halten zu können. Sie helfen den Tieren, unbeschadet die Straße zu überqueren, um zu ihren Laichplätzen zu kommen.
Im zweiten Jahr steht an der Rennbahn in Sutthausen ein Fangnetz, das Kröten, Frösche, Salamander und andere Lurche davor bewahren soll, Autoreifen zum Opfer zu fallen. " Das war hier ein richtiges Massaker", beschreibt Günter Preiß die Situation vor zwei Jahren. Drei Viertel der Tiere, die die Straße passieren wollten, wurden nach seiner Einschätzung getötet. Einige Anwohner hätten damals mit der Hand einige Tiere aufgelesen und über die Straße gesetzt. Sie wandten sich schließlich Hilfe suchend an die Stadtverwaltung. Der Fachdienst Naturschutz und Landschaftsplanung stellte daraufhin ein Fangnetz auf. Vor Ort wird es betreut von Günter Preiß, der ehrenamtlich den kleinen Lebewesen über die Straße hilft.
Anfang März beginnt die Frühjahrswanderung der Amphibien, die zu den Laichplätzen zurückkehren, in denen sie selbst geschlüpft sind. Die gefährlichste Phase dieser Wanderung, ist die Überquerung von Straßen. Der 680 Meter lange Zaun soll die Tiere davor bewahren, unter die Räder zu geraten. Alle paar Meter ist ein Eimer in den Boden eingelassen: Die Tiere purzeln hinein und werden am nächsten Morgen von Günter und Gabriella Preiß eingesammelt. " An guten Tagen habe ich bis zu 270 Tiere gefunden, da bin ich dann auch drei Stunden unterwegs", berichtet Günter Preiß von seinem täglichen Rundgang.
Jeden Morgen um 7 Uhr beginnt der Rentner seine Runde. Leider findet er nicht nur kleine Tierchen in seinem Eimer. Ein Eimer voll Müll gehört immer wieder zu seiner Ausbeute: Schokoladenpapier, Zigaretten- und Wurstverpackungen hat er gefunden. Diese waren genau in den Eimern der Tiere platziert worden. " Besonders scheußlich war es, als ich einen nach Urin stinkenden Eimer fand, in dem einige Tiere halbtot drin lagen", ärgert sich Gabriella Preiß.
Aber Günter Preiß weiß, dass er viele Unterstützer hat: " Die Kinder, die mir hin und wieder helfen, und auch die Anwohner haben großes Interesse und Verständnis für den Artenschutz." Im vergangenen Jahr hat Preiß 3476 Tierchen helfen können, in einer Welt zu überleben, in der ihre natürlichen Lebensräume immer mehr eingeengt werden.

Bildtexte:

An der Rennbahn in Sutthausen überqueren Feuersalamander und Kröten die Straße, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen.

Wenn Günter Preiß Salamander und Kröten einsammelt, findet er immer auch einen Haufen Müll.

Fotos: Gert Westdörp
Autor:
aer


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