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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Angst vor fremder Kultur verlieren
Zwischenüberschrift:
Drittklässler lernen das Judentum mit allen fünf Sinnen kennen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Zukünftig soll das gemeinsame Leben mit den Juden in Deutschland im Mittelpunkt stehen und nicht nur über die vergangene Vernichtung im Dritten Reich gesprochen werden. Deshalb hat sich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Osnabrück zur Aufgabe gemacht, Schülern die religiösen Bräuche und Sitten zu zeigen. Die Kinder der dritten Jahrgangsstufe der Grundschule " In der Wüste" waren ganz begeistert von der ihnen fremden Religion. In dem Projekt " Judentum begreifen" lernten sie nicht nur die Sitten kennen, sondern konnten die Bräuche auch selbst austesten. " Die Kinder sollen mit allen fünf Sinnen erfahren, was es heißt, ein Jude zu sein", erzählt die Projektkoordinatorin, Inessa Goldmann.
Nach einem Informationsfilm tanzten die Schülerinnen und Schüler jüdische Volkstänze, sangen hebräische Lieder und hörten Geschichten aus dem alten Testament. Außerdem konnten die Drittklässler ihren Namen auf Hebräisch schreiben. " Ich hätte nicht gedacht, dass mein Name so aussehen kann", sagt der neunjährige Moritz erstaunt. Er hatte bisher nur gewusst, dass die Juden von den Nationalsozialisten umgebracht wurden. Vom Glauben der Juden wusste er nichts. " Ich fand den Tag sehr interessant. Mir haben die Projekte viel Spaß gemacht", erzählt Moritz.
In einem anderen Klassenraum sitzen währenddessen seine Klassenkameraden und spielen das jüdische Gesellschaftsspiel " Dreidl". " Man muss einen speziellen Würfel mit hebräischen Buchstaben drehen. Wenn er zum Stillstand kommt, zeigt der obere Buchstabe an, wie viele Bonbons man aus der Mitte nehmen darf", erklärt die neunjährige Maja. Zusammen mit ihren Freundinnen Greta und Meret hatte sie schon einige Bonbons gewonnen. " Das Kreiselspiel haben sich jüdische Kinder ausgedacht, als unser Volk von den Römern unterdrückt wurde", erzählt Inessa Goldmann. Da der jüdische Glaube zu der Zeit verboten war, mussten die Kinder aufpassen, dass ihre Eltern bei religiösen Ritualen von den Soldaten nicht erwischt wurden. Um sich die Zeit zu vertreiben, erfanden sie das Spiel " Dreidl".
Das Chanukkafest hat für die Juden einen ähnlichen Stellenwert wie Weihnachten für die Christen. Die Kinder konnten einen Chanukka-Leuchter, eine Torarolle und einen Pessach-Teller anschauen. Das Schofar, ein Widderhorn, durch das zum hebräischen Jahresbeginn geblasen wird, probierten die Schüler aus. " Die Kinder haben durch das Projekt die Ängste und Vorurteile vor der für sie neuen Kultur verloren", erzählt die Religionslehrerin, Heide Rosenow.

Bildtext: Das jüdische Chanukka-Fest besteht aus vielen Ritualen. Die Drittklässler der Grundschule " In der Wüste" lernten die Gebräuche an einem typischen Festtagstisch kennen und konnten den Chanukka-Leuchter, die Schabbat-Kerzen und den Pessach-Teller selbst ausprobieren. Foto: Jörn Martens
Autor:
voh


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