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1.
Erscheinungsdatum:
30.03.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Werner
Bruna
sammelte
Pfandflaschen
aus
dem
Mülleimer.
Überschrift:
Er holt Geld aus dem Mülleimer
Zwischenüberschrift:
Werner Bruna sammelte Pfandflaschen im Wert von rund 2600 Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Jeder
Papierkorb
zieht
mich
magisch
an."
Werner
Bruna
muss
über
sich
selbst
schmunzeln,
wenn
er
das
erzählt.
Der
65-
Jährige
hat
so
fast
2600
Euro
nur
mit
Pfandflaschen
zusammengetragen.
Er
weiß,
dass
ihn
manch
einer
schräg
anschaut,
wenn
er
sich
über
einen
Müllbehälter
beugt
und
nach
Pfandflaschen
sucht.
Das
ist
ihm
nicht
gerade
angenehm.
Doch
Werner
Bruna
macht
sich
in
solchen
Momenten
Mut
damit,
dass
er
das
alles
für
einen
guten
Zweck
tut.
Jeden
Cent
der
2554,
20
Euro,
die
er
in
den
vergangenen
fünf
Jahren
mit
Pfandflaschen
gesammelt
hat,
spendete
er
für
gute
Zwecke.
Angefangen
hat
alles,
als
Bruna
auffiel,
wie
viele
Leute
ihre
Pfandflaschen
in
Papierkörben
entsorgten.
Das
war
zu
einer
Zeit,
als
die
meisten
Geschäfte
nur
die
Einwegflaschen
zurücknahmen,
die
sie
auch
verkauft
hatten.
Vielen
Kunden
war
es
zu
mühselig,
die
Flaschen
in
das
Geschäft
zurückzubringen,
in
dem
sie
sie
auch
gekauft
hatten.
Werner
Bruna
dagegen
machte
sich
die
Arbeit.
"
Zuerst
dachte
ich,
dass
ich
das
Geld
in
mein
Hobby
investieren
könnte"
,
sagt
der
65-
Jährige.
Doch
schnell
entschied
er
sich
anders.
Schließlich
spendete
er
schon
damals
regelmäßig
für
Jugendprojekte
in
der
Dritten
Welt.
Für
die
begann
er
nun,
regelmäßig
Pfandflaschen
zu
sammeln.
"
In
Indien
bekommen
Sie
für
25
Cent
schon
eine
Mahlzeit"
,
erklärt
Bruna,
was
hier
achtlos
fortgeworfenes
Pfand
anderswo
wert
ist.
Um
auf
eine
Mahlzeit
für
hiesige
Preise
zu
kommen,
dauert
es
dagegen
länger.
"
Das
ist
eine
mühselige
Arbeit"
,
weiß
Werner
Bruna
und
weist
darauf
hin,
dass
100
Bierflaschen
mal
gerade
acht
Euro
einbringen.
Dem
ehrenamtlichen
Flaschensammler
geht
es
aber
nicht
nur
um
Geld.
Er
demonstriert
so
auch
Solidarität
mit
Menschen
in
armen
Ländern,
für
die
das
Suchen
brauchbarer
Dinge
im
Müll
überlebenswichtig
ist.
Wie
andere
Geschäftsfelder
ist
auch
das
Flaschensammeln
Schwankungen
ausgesetzt.
Das
weiß
Werner
Bruna
so
genau,
weil
er
sich
jeden
Monat
aufschreibt,
wie
viel
Pfand
er
eingenommen
hat.
Früher
war
der
Ertrag
größer.
2006
etwa
konnte
er
fast
760
Euro
mit
dem
Flaschensammeln
einnehmen.
Nur
ein
Jahr
später
waren
es
noch
400
Euro.
Das
liegt
zum
einen
daran,
dass
ein
neues
Flaschenpfand
eingeführt
wurde,
das
es
möglich
machte,
dass
nun
alle
Geschäfte
auch
alle
Flaschen
zurücknehmen
müssen.
Zum
anderen
gibt
es
aber
auch
immer
mehr
Sammler.
Gemerkt
hat
Werner
Bruna
Letzteres
auf
dem
Bremer
Flughafen,
wo
er
manchmal
war.
Denn
in
der
Hansestadt
hat
er
früher
gearbeitet.
Zunächst
war
Bruna
auf
dem
Flughafen
der
einzige
Sammler.
Dann
kamen
immer
mehr.
Werner
Bruna
zog
sich
zurück,
weil
er
nicht
die
Konkurrenz
suchen
wollte.
In
Zügen
gesammelt
Viel
gesammelt
hat
er
auch
auf
Bahnhöfen
und
in
Zügen.
Das
ist
jetzt
vorbei,
weil
er
seit
etwa
einem
Jahr
im
Ruhestand
ist
und
nicht
mehr
jeden
Tag
mit
dem
Zug
nach
Bremen
fährt.
Fast
hätte
ihm
das
Flaschensammeln
am
Osnabrücker
Bahnhof
übrigens
ein
Hausverbot
eingebracht.
Genau
das
verbietet
nämlich
die
Hausordnung.
Und
das
Reinigungspersonal
hatte
einfach
behauptet,
er
habe
die
Müllsäcke
aus
den
Papierkörben
gerissen.
Das
stimmte
aber
nicht.
Werner
Bruna
hat
auch
bessere
Erfahrungen
gemacht.
Als
er
einmal
nach
Hause
fuhr,
traf
er
im
Zug
auf
eine
Gruppe
junger
Bundeswehrsoldaten,
die
feucht-
fröhlich
das
Ende
ihrer
Dienstzeit
feierten.
Werner
Bruna
fragte,
ob
er
die
auf
dem
Boden
liegenden
Bierdosen
mitnehmen
dürfe.
"
Hartz
IV?
",
fragten
die
jungen
Männer
neugierig.
Bruna
erklärte
ihnen,
wofür
er
das
Pfand
sammle.
"
Kameraden,
sauft
das
Bier
auf!
",
appellierte
da
ein
Soldat
an
alle
anderen.
Am
Ende
stieg
Werner
Bruna
mit
vier
Bierkisten
und
zwei
Tüten
voller
Bierdosen
aus
dem
Zug.
An
diesem
Tag
hat
er
in
keinem
Papierkorb
mehr
gesucht.
Bildtext:
Pfandflaschen
im
Müll:
Werner
Bruna
durchsuchte
jahrelang
die
Papierkörbe
und
spendet
das
Geld
für
einen
guten
Zweck.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
Anne Reinert