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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Integrierte Gesamtschule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Natürlich sind zwei umfangreiche Elternbefragungen zur Einrichtung einer einzigen Integrierten Gesamtschule innerhalb von sechs Monaten [. . .] nicht einfach zu verstehen. Jedoch ist die zweite Befragung ebenso wie die erste vom Kultusministerium vorgeschrieben [. . .]. Die Teilnahme daran sollte für alle Eltern von Osnabrücker Grundschulkindern als die Chance erkannt werden, ihren Kindern eine Schullaufbahn zu ermöglichen, die nicht von Nachhilfe, Sitzenbleiben, Schulwechseln, Schulabbrüchen [. . .] und vielen anderen Konflikten geprägt wird! Im Jahre 2004 wurde in Niedersachsen die Orientierungsstufe abgeschafft, weil ihre Gegner erfolgreich suggerieren konnten, eine frühzeitige Markierung (drei Güteklassen′, genannt Schullaufbahnempfehlung) und Auslese von zehnjährigen Menschen in der Grundschule mit hohem Leistungsdruck seien günstiger für die Entwicklung eines Kindes als ein möglichst langes gemeinsames und vielfältiges Lernen.
Diese Politik hatte bekanntlich eine erhebliche Veränderung im Schulwahlverhalten der Eltern zur Folge. Für viele Kinder bedeutete sie eine Abschulung′ schon in der 5. oder 6. Klasse. Dazu die folgenden aktuellen Zahlen: Im Schuljahr 2005/ 2006 wurden in Osnabrück 200 Schülerinnen von den Gymnasien und Realschulen der Stadt in die jeweils niedrigere′ Schulform verbracht, im Schuljahr 2006/ 2007 waren es 230 und 2007/ 2008 schließlich 190 Kinder. Einer Gesamtzahl von 620 Absteigern′ stehen 53 (20, 18, 15) Aufsteiger′ gegenüber. Im 7. Jahrgang wurden im letzten Jahr zusätzlich weitere 74 Schüler und Schülerinnen abgeschult.Diese Zahlen bezeugen ein Schulsystem, das sehr viele Kinder verkennt und beschämt, ihnen nicht ausreichend Raum und Zeit zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten gönnt, ihren Wert nicht entdeckt und sie deshalb nicht schätzt. Um das zu ändern, muss auch Osnabrück als letzte niedersächsische Großstadt endlich eine Integrierte Gesamtschule bekommen. Ihr Standort spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ich vermisse eine Stellungnahme der städtischen Elternvertreter in diese Richtung. Sollten nicht gerade sie die Lobby der Schwächeren, der potenziellen Loser im gegenwärtigen Schulsystem sein? 2010 mit zwei Jahrgängen (maximal 300 Schüler in den Klassen 5 und 6) die neue IGS in Eversburg zu starten ist möglich, wurden doch 2004 zehnmal so viele Kinder an neue Schulen in Osnabrück umorientiert.
So würde auch dem Willen vieler Eltern von jetzigen Viertklässlern entsprochen. [. . .] In Fürstenau und Lingen wahrlich keine Hochburgen sozialistischer′ Kommunalpolitik arbeiten seit 35 beziehungsweise 14 Jahren erfolgreich Integrierte Gesamtschulen, ohne parteipolitische Zankäpfel zu sein. Osnabrück braucht endlich wieder eine fundierte Schulentwicklungsplanung, die nicht nur kurzfristig auf veränderte Schülerzahlen an unterschiedlichsten Standorten und Schulformen reagiert [. . .]."
Autor:
Kristel Sauder


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