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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Grünwege in der neuen Stadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die nachfolgenden Gedanken zur Stadtplanung schickt uns ein Osnabrücker Architekt. Sie beweisen, daß die Bevölkerung Anteil nimmt an dem Zukunftsgesicht der Stadt. Wir veröffentlichen sie als Anregung und Beitrag zur Diskussion.

Den schönsten künstlichen Grünweg, den wir seit Menschenaltern in Osnabrück haben, bilden die Wallanlagen. Höhepunkte in diesem Grünzug sind Heger Tor, Vitischanze und Herrenteichswall. Am Anfang der Möserstraße und am Hindenburgplatz hören sie auf. Sie bilden einen Halbkreis; jetzt muß versucht werden, diesen Halbkreis zu schließen. Die städtebauliche Erschließung der Wälle wurde erst möglich, als der frühere Festungscharakter der Stadt vor 85 Jahren aufgehoben wurde. Die alten Wälle wurden abgetragen und aus den entstandenen Flächen in längeren Zeiträumen die bekannten Anlagen gestaltet. Petersburger Wall und Johannismauer waren damals wie auch der Wallzug zwischen Rolandsmauer und Vitischanze stadtseitig eng bebaut.
Die " Petersburg" war ein östlich vom Abschnitt Pottgraben jenseits des Bahndammes gelegenes Fort. Und " Moskau hieß ein Fort, das in der Wüste lag, dort, wo sich die Freibadeanstalt befindet. Leider wurde versäumt, die freien Außenseiten ebenfalls zu Anlagen zu nutzen. Pottgraben und Kollegienwall blieben bis zum Anfang dieses Jahrhunderts ein- bzw. beiderseitig unbebaut. Die damalige Stadtverwaltung war nicht weitschauend genug, um zu erkennen, was der Schönheit und damit dem Wohle der Stadt dienen konnte. Die des früheren Festungszustandes wegen drückend eng bebaute Innenstadt bot wenig Schönheit städtebaulicher Art und konnte sie auch nicht haben. Die letzten Reste sind jetzt fast völlig vernichtet.
Andere Grünblicke gönnte uns die Hase von den Brücken aus. Auch diese wurden im Laufe der Jahrzehnte bis in die letzten Vorkriegsjahre von überraschender Schönheit. Sie entzückten jeden Beschauer und machten besonders auf ortsfremde Besucher den besten Eindruck. Die" Siebenhügelstadt" bietet auch jetzt noch herrliche Rundblicke von ihren ringsum ragenden Höhen aus.
Dazu gibt es jetzt neue Gedanken. Mehr Raum als bisher steht heute zur Verfügung. Die frühere Enge der alten Festung hat wieder Weite gewonnen. Mit der Betrachtung der Innenstadt sei begonnen. Dabei ist an zwei große, grundlegende Grünzonen zu denken; davon sind kleinere, kürzere Grünzonen nach dem inneren Wallring abzuweisen. Die eine der großen inneren Grünzonen ist mit dem Laufe der Hase vorhanden. Mindestens eines ihrer Ufer wäre von einem Wege für Fußgänger - oder zusätzlich auch für Radfahrer - zu begleiten. Eine zweite, wenigstens dreißig Meter breit anzulegende Grünzone wäre quer zur Hase zu planen und anzulegen. Damit wären ein Innenring und je eine Ost-West- und Nord-Süd-Achse vorhanden.
Was danach weiter zu planen und durchzuführen ist, wird leicht ersichtlich: eine städtebaulich wirklich schöne Gartenstadt wäre das Ergebnis.
Von dem inneren Grünring, den Wallanlagen einschließlich Kollegienwall, Pottgraben, Petersburger Wall und Johannismauer sollen breite Grünzonen in die äußeren Stadtbezirke überleiten.
In einem gewissen Abstande vom inneren alten Wallring wäre ein weiter Grünring planmäßig festzulegen. Ein dritter könnte folgen. Für die Besiedlung wäre dazwischen genügend Raum möglich. Kleinherzigkeit und private Interessen müßten hierbei in den Hintergrund gestellt werden. Soweit stadtinnere hochwertige Grundstücke erfaßt werden müßten, könnte eine Grundentschädigung in Außenbezirken einen Ausgleich geben.
Die Planung trifft schließlich auf die Wälder am heutigen Rande der Stadt und die Stadtgrenzen. Darüber hinaus ist eine Behinderung für die Zukunft nicht anzunehmen. Die Grenzlinien sind nicht für die Ewigkeit gezogen. Aber für alle Zeiten soll Osnabrück eine schöne Stadt werden.
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