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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Eine Station für die Wirtschaft
Zwischenüberschrift:
Der Hasetorbahnhof wurde von einer Bürgerinitiative errichtet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eine kleine Kaffeestube und dahinter der Hasetorbahnhof: An der Reihenfolge der Gebäude auf den beiden Fotos hat sich nichts geändert. Wohl aber an der Optik.
Die Errichtung des Bahnhofs ist einer Initiative von Kaufleuten und Handwerkern aus der Osnabrücker Altstadt zu verdanken. Ihr entschiedener Einsatz ermöglichte die feierliche Eröffnung der " Haltestelle am Hasethor" am 14. Juni 1896.
Die Geschäftsleute hatten damals befürchtet, dass sich das Geschäftsleben durch den Neubau des " Centralbahnhofs", des heutigen Hauptbahnhofs, in ihrem Teil der Stadt verschlechtern könnte.
Der Hauptbahnhof war 1895 eröffnet worden, doch bereits lange vor der Jahrhundertwende hatte sich der Geschäftsverkehr immer mehr von der Altstadt in Richtung Neustadt, vom alten Markt hin zum Neumarkt verschoben.
Nun griffen 615 Bürger zur Selbsthilfe und in ihre eigene Tasche: Sie brachten die notwendigen 38 000 Mark für das Bahnhofsprojekt auf. 8000 Mark trug die zunächst zurückhaltende Stadtverwaltung zu dem Gebäude bei. So entstand ein schlichter Fachwerkbau aus Backstein, dessen Aufgang ein gusseisernes Treppengeländer und die im Empirestil gefertigte Säule der Bahnhofsuhr schmückten.
Reisende mussten die Gleise am Hasetorbahnhof zunächst in Schienenhöhe überqueren. Später wurde der Bahnkörper in der ganzen Stadt höhergelegt, der Bahnhof bekam Treppenaufgänge zu den Bahnsteigen.
Hier waren vor allem Reisende anzutreffen, die mit der " Großherzoglich Oldenburger Eisenbahn" aus dem nördlichen Landkreis in die Stadt kamen oder wieder zurückfuhren.
Die Osnabrücker nannten das Gebäude auch " katholischer Bahnhof", da es dem Bischof näher war als der Hauptbahnhof, oder " Theaterbahnhof": Damals wurden speziell für Theater, Konzerte und Vorträge sogenannte " Theaterzüge" eingesetzt.
Im Jahr 1968 rissen Arbeiter mit der Spitzhacke das marode gewordene Stationshaus ab. Der dann errichtete Betonbau wurde zuletzt 2003 grundrenoviert. Auch heute noch gibt es ein Kaffeehaus.

Bildtext: Im Jahre 1910 entstand diese Aufnahme des Hasetorbahnhofs, der im Juni 1896 eröffnet worden war. In der Kaffeestube im Vordergrund konnten sich Reisende mit Proviant versorgen. Das Bild haben wir dem Buch " Alt-Osnabrück", Band 3, entnommen. Erschienen im Verlag H. Th. Wenner.

Weniger schmuckvoll, aber immer noch mit einer Kaffeestube und einer Säulenuhr liegt der Hasetorbahnhof heute am Remarque-Ring. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Marie-Luise Braun


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