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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Außergewöhnlich, faszinierend und zart
Zwischenüberschrift:
Bischof Franz-Josef Bode und Rabbiner Shimon Großberg beim Rundgang mit Jugendlichen durch das Felix-Nussbaum-Haus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Wir tun alles, um den christlich-jüdischen Dialog zu fördern", sagte Bischof Franz-Josef Bode gestern im Felix-Nussbaum-Haus. Mit dem Rabbiner Shimon Großberg hatte er Oberstufenschüler der Ursulaschule und Jugendliche der jüdischen Gemeinde zu einem Rundgang durch die Ausstellung " Die verborgene Spur Jüdische Wege durch die Moderne" eingeladen.
In der Eingangshalle des Museums hängt ein Ölbaum, seine Wurzeln ragen über Kopf in die Luft, seine Blätter wirken vertrocknet. " Aber er lebt", sagt Museumsdirektorin Inge Jaehner zu Beginn der Führung. " Galuth Exil" hat der Künstler Dani Karavan das eigens für die Ausstellung geschaffene Werk getauft und damit ein Zitat von Marc Chagall aufgegriffen. Der hatte einst gesagt: " Als ich 1922 Russland verließ, fühlte ich mich wie ein entwurzelter Baum, der in der Luft hängt."
Doch so deutlich wie das Motiv der Entwurzelung entschlüsseln sich nicht alle Kunstwerke der Ausstellung, die Inge Jaehner als Kunsthistorikerin und ihr Kollege Hanjo Volke als Theologe bei der Führung vorstellen.
" Welche Impulse haben jüdische Künstler hinterlassen?" lautet eine der Fragen, mit der sich die Ausstellung befasst. Viele der Werke zeichnet eine starke Auseinandersetzung mit der jüdischen Herkunft aus. Zugleich bieten Bilder und Skulpturen moderne Impulse oder Zeichen, sich von ebendieser Herkunft lösen zu wollen. Wie Felix Nussbaum, der sich in dem Bild " Malen im Atelier" am Sabbat an die Arbeit macht und zugleich unter den Augen jüdischer Glaubensvertreter einen Frauenakt auf die Leinwand bringt.
Auch wenn der Holocaust bewusst aus der Ausstellung herausgelassen wurde, werden Werke gezeigt, die sich diesem Thema nähern und zum Nachdenken anregen. Besonders sensibel gelingt das in einer Videoinstallation, die eine ehemalige Synagoge zeigt, aus der die Nationalsozialisten ein Schwimmbad machten.
Dass dies nicht rückgängig gemacht wurde, empört die Schülerinnen Anna und Karina, die jüdischen Glaubens sind. Von der Ausstellung indes sind sie angetan: " Sie ist außergewöhnlich, faszinierend und geht zart an das Thema heran", sagt Karina.
Der Ölbaum aus der Ausstellung soll wieder eingepflanzt werden. Ein Standort wird noch gesucht.
Die verborgene Spur ist noch bis 19. April zu sehen.

Bildtext: Am Museumsmodell begann Direktorin Inge Jaehner (rechts) die Führung durchs Nussbaum-Haus. Mit im Bild: Franz-Josef Bode und Shimon Großberg (2. und 3. von rechts). Foto: Osterfeld
Autor:
mlb


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