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1.
Erscheinungsdatum:
05.02.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Leserbrief
zum
Leserbrief
von
Rolf
Brinkmann
"
Gentechnik
größter
Lebensmittelskandal
der
Welt"
(Ausgabe
vom
24.
Januar)
mit
Bezug
auf
den
Artikel
"
Die
Schlüsseltechnologie
des
21.
Jahrhunderts
–
Osnabrücker
Uni-
Dozent
über
die
Chancen
und
Risiken
der
Gentechnik"
(Ausgabe
vom
8.
Januar)
.
Überschrift:
Gentechnik wird bei Problemlösung helfen
Artikel:
Originaltext:
"
Prinz
Charles
als
Gentechnikexperte?
Ich
bin
immer
wieder
überrascht,
mit
welcher
Bedenkenlosigkeit
und
Inkompetenz
offensichtliche
Laien
die
Risiken
der
Gentechnik
darstellen
und
auf
diese
Weise
zu
einer
nicht
gerechtfertigten
Verunsicherung
in
der
Bevölkerung
beitragen.
Oder
sollte
mir
entgangen
sein,
dass
PrinzCharles
in
der
Zwischenzeit
in
molekularer
Genetik
promoviert
hat?
Falls
dem
so
wäre,
könnte
man
sich
auf
seine
Expertenmeinung
berufen.
Da
dieses
meines
Wissens
nach
jedoch
nicht
geschehen
ist,
sollte
Herr
Brinkmann
vielleicht
doch
wirkliche
Experten
zum
Thema
‚
Risiken
der
Gentechnik′
heranziehen.
Dann
würde
er
vielleicht
erkennen,
dass
viele
der
von
ihm
in
seinem
Leserbrief
genannten
Argumente
sachlich
und
inhaltlich
völlig
falsch
sind.
Beispielsweise
wird
dort
erklärt,
dass
sogenannten
Bt-
Mais-
Pflanzen
ein
Bakterium
namens
B.
thuringiensis
eingepflanzt
wurde
und
die
Pflanze
somit
ein
Gift
produziert,
das
unkontrolliert
in
die
Umwelt
gelangt.
Tatsache
ist,
dass
Bt-
Mais-
Pflanzen
nur
ein
Gen
dieses
Bakteriums
enthalten,
welches
lediglich
die
Vorstufe
eines
giftig
wirkenden
Eiweißmoleküls
(Protoxin)
produziert.
Dieses
wird
nur
in
minimalen
Mengen
über
die
Wurzel
abgegeben
und
im
Boden
rasch
abgebaut
(zum
Beispiel
Shan
et
al.,
Env.
Entomol.
37:
255-
62,
2008)
.
Von
einer
umwelt-
oder
gar
grundwassergefährdenden
Freisetzung
des
Protoxins
durch
Bt-
Mais-
Pflanzen
kann
also
überhaupt
nicht
die
Rede
sein.
Honigbienen
nutzen
generell
keinen
Mais
als
Futterquelle,
da
er
keinen
Nektar
produziert.
Selbst
wenn
Pollen
von
Bt-
Mais-
Pflanzen
in
Honig
geraten
sollten,
wird
dieser
dadurch
weder
ungenießbar
noch
giftig
für
die
Verbraucher.
Allenfalls
wird
der
Honig
unverkäuflich,
was
an
der
mangelnden
Aufklärung
der
Verbraucher
liegt.
Im
Übrigen
zeigt
eine
aktuelle
Studie
der
Stiftung
Warentest,
dass
in
Deutschland
keinerlei
Bt-
Mais-
Pollen
in
Honig
nachzuweisen
ist
[. . .].
Langfristige
Studien
beispielsweise
der
Bayerischen
Landesanstalt
für
Landwirtschaft
zeigen
entsprechend,
dass
der
Anbau
von
Bt-
Mais-
Pflanzen
keinen
Effekt
auf
Nicht-
Zielorganismen
(Blattläuse,
Zikaden,
Thripse,
Schlupfwespen,
Florfliegen,
Schwebfliegenlarven,
Marienkäfer,
räuberische
Wanzen
und
Spinnen)
oder
Bodenmikroorganismen
hat.
[. . .]
Schließlich
weist
eine
aktuelle
Studie
von
37
Wissenschaftlern
[. . .]
nach,
dass
es
keinerlei
Hinweise
auf
negative
Effekte
bei
der
Fütterung
von
Tieren
mit
Futtermittel
aus
transgenen
Pflanzen
gibt.
Nur
ein
Unterschied
zwischen
Futtermitteln
aus
gentechnisch
veränderten
und
konventionellen
Pflanzen
trat
in
verschiedenen
Studien
zutage:
Tierfutter
aus
Bt-
Mais
enthält
häufig
sehr
viel
geringere
Mengen
schädlicher
Pilzgifte
als
konventionelles
Maisfutter.
Denn
die
insektenresistenten
Bt-
Maispflanzen
werden
weniger
häufig
von
Schimmelpilzen
befallen.
[. . .].
Transgene
Pflanzen
wie
Bt-
Mais
werden
bezüglich
ihrer
veränderten
Eigenschaften
extrem
genau
kontrolliert,
sehr
viel
genauer
als
‚
konventionelle′
Züchtungen!
Gene
sind
keine
Giftstoffe,
sondern
notwendige
Bauanleitungen
für
jedes
Lebewesen.
Daher
würde
ich
auch
dringend
vom
Verzehr
‚
genfreier′
Tomaten
abraten,
denn
jede
normale,
gesunde
Tomatenpflanze
enthält
etwa
30
000
Gene,
die
den
lebensnotwendigen
Bauplan
für
die
Pflanze
enthalten.
Die
Aussage
schließlich,
dass
zehn
Prozent
der
Diabetiker
gentechnisch
erzeugtes
Humaninsulin
nicht
vertragen,
bedeutet
(selbst
wenn
diese
Zahl
stimmen
sollte)
,
dass
90
Prozent
der
erkrankten
Personen
mithilfe
der
Gentechnik
geholfen
werden
kann.
Dieses
ist
eine
beeindruckende
Erfolgsbilanz!
Im
Übrigen
ist
der
Anteil
der
Diabetiker,
die
kein
Schweine-
oder
Rinderinsulin
vertragen,
sehr
viel
höher
als
beim
rekombinanten
Humaninsulin.
Dieses
letzte
Beispiel
zeigt
sehr
deutlich,
dass
die
Gentechnik
nicht
alle
Probleme
unserer
Zivilisation
lösen
wird.
Aber
die
Gentechnik
wird
einen
wichtigen
Beitrag
dazu
leisten.
An
welchen
Stellen
und
in
welchem
Umfang
sie
sinnvoll
eingesetzt
werden
soll,
wird
jetzt
und
in
Zukunft
immer
wieder
neu
festzulegen
sein
[. . .]."
Bildtext:
Kein
Nektar:
Aus
diesem
Grund
nutzen
Honigbienen
Futtermais
nicht
als
Futterquelle.
Foto:
dpa
Autor:
Knut Jahreis