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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schinkel, der Stadtteil der Arbeiter
Zwischenüberschrift:
Die Kreuzung Schützenstraße/Wesereschstraße vor 60 Jahren und heute
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Osnabrück-Schinckel. Wesereschstraße" steht auf der Ansichtskarte aus dem Jahr 1939. Sie zeigt einen Blick über die quer verlaufende Schützenstraße in die Wesereschstraße, der heute noch nachvollziehbar ist. Dennoch hat sich im Laufe der Jahre an dieser Kreuzung einiges verändert.
Von Birte Hoffmann
Osnabrück. Unübersehbar erhebt sich am linken Bildrand die mächtige katholische Heilig-Kreuz-Kirche. Der rote Backsteinbau steht schon seit 75 Jahren. Der Kölner Architekt Dominikus Böhm hat die für die damalige Zeit ungewöhnliche Kirche entworfen. Während andere Kirchenbauten in jenen Jahren eher historisierend angelegt waren, sticht das Gotteshaus durch sein bewusst schlicht gehaltenes Äußeres heraus. Und so war das im Oktober 1933 eingeweihte Gotteshaus anfangs auch umstritten: Manch einer behauptete sogar, dass die Kirche wie eine Produktionshalle des Stahlwerks in Schinkel aussehe. Ein Eindruck, der wohl auch durch den zunächst fehlenden Glockenturm entstand. Zwar war der stattliche Turm bereits in den Plänen des Architekten vorgesehen, doch der Gemeinde fehlte anfangs das Geld. Erst 1966 wurde er errichtet.
Im Vergleich zu dem monumentalen Bau wirkt das Fachwerkhaus, das sich auf der Postkarte fast an die Kirche anzulehnen scheint, klein und verloren. Es erinnert zwischen den aufstrebenden Häuserzeilen der Wesereschstraße daran, dass Schinkel ursprünglich eine kleine Landgemeinde im Osten Osnabrücks war. Erst 1914 wurde sie eingemeindet.
In jenen Jahren hatte sich die ehemalige Bauerschaft zu einer Art Arbeitervorstadt entwickelt. Viele der zahlreichen Eisenbahnarbeiter und neu zugezogenen Familien wohnten in direkter Nähe des Bahnbetriebswerks an der Bremer Straße. So entstand um die Jahrhundertwende auch im Kreuzungsbereich Wesereschstraße und Schützenstraße, einer der Hauptverkehrsachsen in Schinkel, mit den neu errichteten Mehrfamilienhäusern dringend benötigter Wohnraum.
Wie auf dem aktuellen Foto zu erkennen ist, sind einige Häuser bis heute erhalten geblieben, auch wenn sie sich äußerlich ein wenig verändert haben. So zum Beispiel das Eckhaus am rechten Bildrand: Während es auf der alten Aufnahme noch durch die verzierte Fassade und das verspielte Ecktürmchen auffällt, kommt es heute etwas schlichter daher.
Übrigens: Als die Postkarte entstand, befand sich die Bäckerei Brüggemann in dem Gebäude. Frische Backwaren gibt es hier heute immer noch, aber der Name hat sich geändert.

Bildtext: Um die Jahrhundertwende entstand die Häuserzeile, die der Wesereschstraße auch heute noch ein Gesicht gibt. Das 60 Jahre alte Foto zeigt links die 1933 erbaute Kirche Heilig Kreuz. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken aus Osnabrück.

Kein Pflaster mehr, sondern Asphalt. Aber vieles aus der Zeit vor 60 Jahren ist auch heute noch wiederzuerkennen. Foto: Jörn Martens
Autor:
Birte Hoffmann


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