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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Tausche Rostlaube gegen flotten Flitzer
Zwischenüberschrift:
Abwrackprämie sorgt bei den Autohändlern der Region für volle Häuser
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In diesen Tagen schieben viele Autohändler Überstunden und sind froh darüber. Nach einem tristen Herbst 2008 sorgt die Abwrackprämie als Teil des staatlichen Konjunkturprogramms auch in den Osnabrücker Autohäusern für einen Ansturm.
ack/ S. Osnabrück.
Für Martina Kowalski und ihren Mann Guido kam die Abwrackprämie wie gerufen. Im Juni wird Martina Kowalskis roter Ford Fiesta zehn Jahre alt. Diesen Jahrestag wird das treue Auto allerdings nicht mehr erleben. Die Kowalskis haben sich gestern im Autohaus Rahenbrock für den Kauf eines nagelneuen Fiesta entschieden. Die Vorfreude ist ihr bereits anzumerken. " So ein Neuwagen ist richtiger Luxus", schwärmt die Erzieherin, " mit elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage und CD-Spieler." Auf all das musste sie bislang verzichten, wenn sie mit ihrem fahrbaren Untersatz zur Arbeit oder zum Einkaufen fuhr.
So wie Martina Kowalski entscheiden sich zurzeit viele, die den Kauf eines neuen Autos zwar schon länger im Hinterkopf haben, aber zunächst noch etwas warten wollten. Die Abwrackprämie schafft nun den nötigen Anreiz. Wer ein Auto sein Eigen nennt, das mindestens neun Jahre alt ist und ein Jahr auf ihn angemeldet ist, bekommt 2500 Euro für den Kauf eines neuen Wagens. Das kann ein fabrikfrisches Fahrzeug sein oder ein Jahreswagen. " Vor allem das Interesse an kleinen Fahrzeugen ist zurzeitüberproportional groß", hat Ubbo Latajka von der Rahenbrock-Geschäftsleitung beobachtet.
Auch Stephan Schulte, Geschäftsführer der Walkenhorst-Gruppe, sagt: " Wir sehen beide Seiten der Medaille einerseits ist festzustellen, dass bis dato noch kein BMW wegen der Abwrackprämie verkauft wurde. Andererseits ist bereits eine große Anzahl an Kleinwagen aus dem Sortiment unserer internationalen Hersteller wie Hyundai, Kia, Renault und Dacia abgesetzt worden. In diesem Segment hat die Maßnahme Wirkung gezeigt, und dahin wird wohl ein Großteil der Gelder fließen."
Auch beim Mercedes-Autohaus Beresa, das ebenfalls überwiegend mit Autos der Premium-Klasse handelt, hält sich die Euphorie deshalb noch in Grenzen. Dennoch zeigt die Prämie auch dort Wirkung. " Es ist zwar nicht so, dass uns die Kunden den Laden einrennen, aber die Nachfrage zieht langsam an. Viele Kunden erkundigen sich zunächst über die Formalien. Dabei ist das Interesse an Neu- und an Jahreswagen in etwa gleich", sagt Verkäufer Henrik Stüve.
Zufrieden ist der Georgsmarienhütter Autohändler Michael Hülsmann, dessen Verkaufsstellen auf VW und Skoda spezialisiert sind. " Wir haben jetzt bei beiden Marken jeweils zwischen acht und zehn Neuwagenverträge", lautet bei Hülsmann & Tegeler sowie DHT Automobile der Zwischenstand.
Auch Knut Knüppe von den Firmen Opel Schiermeier und Auto Italia (Alfa Romeo und Fiat) geht zurzeit mit noch mehr Spaß als sonst zur Arbeit: " Das Interesse ist groß. Unsere Verkäufer sind fast rund um die Uhr beschäftigt. Allerdings ist noch vieles ungeklärt. Das gilt unter anderem für das Formularwesen und die Auszahlungsmodalitäten. Es steht aber jetzt schon fest: Die neue Abwrackprämie bringt was."
Für Martina Kowalski und ihren Mann gilt das auf jeden Fall. Denn anders als Guido Kowalskis Diesel wird der neue Fiesta über eine grüne Umweltplakette verfügen und damit nach der Einführung der Umweltzone in Osnabrück auch als City-Auto dienen. Eine nicht ganz angenehme Umstellung wird der Autotausch allerdings für die Kinder des Ehepaares bringen: Bislang durften sie in Mamas Auto auf dem Rücksitz Kekse futtern. Damit ist bald Schluss.

Bildtext: Eigentlich hängt Martina Kowalski ja an ihrem treuen Ford Fiesta. Doch der Abwrackprämie können sie und ihr Mann Guido nicht widerstehen. Foto: Egmont Seiler
Autor:
ack/S.


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