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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Damit das Elend im Schatten der Luxusvillen ein Ende hat
Zwischenüberschrift:
Hilfe aus Osnabrück für Wohnungsbauprojekt in Kapstadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Aktionszentrum Dritte Welt an der Bierstraße (A3W) ermöglicht in Kapstadt den Bau eines Jugendzentrums. 70 000 Euro stehen dafür zur Verfügung, die überwiegend aus Bingo-Lotto-Mitteln stammen. Zum Beginn der Bauarbeiten in dem Schwarzen-Ghetto Masiphumelele reiste jetzt A3W-Bildungsreferent Reinhard Stolle nach Südafrika (siehe auch seinen persönlichen Bericht oben).
14 Jahre nach dem formalen Ende der Rassentrennung ist die Apartheid nach wie vor ein schweres Erbe für die südafrikanische Gesellschaft. Während die weiße Minderheit zum Teil in Luxusvillen lebt, haust ein Großteil der schwarzen Mehrheitsbevölkerung in erbärmlichen Verhältnissen: in Wellblechbaracken, ohne Strom und Kanalisation. Deshalb gibt es in allen südafrikanischen Städten Wohnungsbauprogramme ein besonders wegweisendes im Elendsviertel Masiphumelele bei Kapstadt.
Nach einem Brand vor zwei Jahren haben sich die Bewohner in einer privaten Selbsthilfeinitiative zusammengeschlossen, um gemeinsam für menschenwürdige Häuser zu kämpfen. Das Township gehört zu den ärmsten Gemeinden der Provinz Westkap. Die meisten der über 30 000 Bewohner sind arbeitslos. Masiphumelele ist ein Wort aus der Xhosa-Sprache und bedeutet " wir werden Erfolg haben".
Bei dem Feuer im Herbst 2006 verloren 400 Familien ihr ganzes Hab und Gut. In den nächsten zwei Jahren sollen für sie nun neue, sichere Unterkünfte entstehen. Gebaut werden außerdem ein Kindergarten und das Jugendzentrum, dass mit Osnabrücker Hilfe finanziert werden kann. Zur feierlichen Auftaktveranstaltung kam auch Helen Zille, die Bürgermeisterin von Kapstadt. " Eine beeindruckende und sehr kompetente Frau", sagt Reinhard Stolle. Der Fortschritt in Masiphumelele sei eine Herzensangelegenheit von ihr. Nicht zuletzt wegen ihres sozialen Engagements wurde sie im Oktober zur " Welt-Bürgermeisterin 2008" gekürt.Für die neue Siedlung stehen nur zum Teil staatliche Gelder zur Verfügung. Ein Großteil wird aus internationaler Unterstützung bestritten. Insgesamt soll das Wohnungsbauprogramm in Masiphumelele Modellcharakter für ganz Südafrika haben.
Während seiner Reise besuchte Reinhard Stolle auch das Projekt " Hokisa" in Kapstadt, das Aids-Waisen und erkrankten Kindern eine neue Perspektive gibt. Es soll von Osnabrück aus weiter unterstützt werden. Mit Spenden und Aktionen hatte sich daran in der Vergangenheit unter anderem das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium beteiligt.
In Südafrika betätigte sich Reinhard Stolle auch als Wegbereiter, um eine weitere Zusammenarbeit mit Osnabrücker Hintergrund einzufädeln. So wird künftig vermutlich das Kinderhilfswerk terre des hommes in Johannesburg das Beratungs- und Ausbildungszentrum " Ububele" fördern. Im Township Alexandra mit seinen mehr als 300 000 Einwohnern werden hier missbrauchte Mädchen und Jungen betreut. " Südafrika braucht nicht nur satte, sondern auch seelisch gesunde Kinder", sagt der A3W-Bildungsreferent. Das Aktionszentrum hatte " Ububele" bereits mit kleineren Geldbeträgen unterstützt. Zu dem Zentrum gehört nicht nur ein psychotherapeutischer Kindergarten. Hauptamtliche und Laien werden von Fachleuten für die schwierige Arbeit mit traumatisierten Kindern auch ausgebildet.
Internet:
www.hokisa.co.za
www.ububele.org

Bildtext: Provisorische Hütten und keine Kanalisation: In Kapstadt und anderen südafrikanischen Städten lebt die schwarze Mehrheit nach wie vor in erbärmlichen Verhältnissen. Foto: dpa

Helen Zille, Bürgermeisterin von Kapstadt, bemüht sich international um Unterstützung für die Wohnungsbauprojekte in ihrer Heimat. Die Großnichte des Zeichners Heinrich Zille wurde im Oktober zur " Welt-Bürgermeisterin 2008" gekürt. Foto: dpa
Autor:
jan


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