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1.
Erscheinungsdatum:
09.01.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
im
Januar
vor
100
Jahren:
Das
alles
war
damals
Thema.
Überschrift:
Der Kampf gegen die "Düsternheit"
Zwischenüberschrift:
Januar 1909: Osnabrück in einer schwierigen Zeit vor großen Aufgaben
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wortgetreu
druckte
das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
vor
100
Jahren
die
Neujahrsansprache
von
Oberbürgermeister
Rißmüller
ab.
Der
OB
listete
auf,
welche
Aufgaben
die
Stadt
zu
leisten
hatte.
Osnabrück
musste
mit
immer
mehr
Wasser,
Gas
und
Elektrizität
versorgt
werden.
Abwasserkanäle
und
Straßen
mussten
gebaut
werden,
ebenso
der
Güter-
und
Rangierbahnhof
im
Fledder,
eine
Vergrößerung
des
Schlachthofs
war
unumgänglich,
Schienen
mussten
auf
Dämme
verlegt
werden,
der
Theaterneubau
stand
bevor,
ebenso
die
Erweiterung
der
Straßenbahn.
Und
das
in
einer
Zeit
wirtschaftlicher
Depression
und
wachsender
Arbeitslosigkeit.
Der
Oberbürgermeister
appellierte
an
die
Geldgeber,
die
Stadt
bei
ihren
dringend
notwendigen
Innovationen
zu
unterstützen.
Noch
war
die
Versorgung
mit
Elektrizität
recht
karg.
In
Läden,
Büros
und
Fabriken
fiel
immer
wieder
der
Strom
aus,
und
"
ägyptische
Finsternis"
legte
sich
auf
die
Menschen,
wie
der
Reporter
des
"
Osnabrücker
Tageblattes"
schrieb.
Aber
auch
die
Gasbeleuchtung
auf
den
Straßen
bot
Anlass
zu
Unmutsäußerungen.
Erst
nach
7
Uhr
morgens
erglühten
die
Lampen,
abends
wurden
sie
viel
zu
früh
ausgeblasen,
und
sonntags
blieben
sie
ganz
dunkel.
"
Mehr
Licht!
",
verlangten
die
Bürger,
die
sich
besonders
um
Frauen
und
Schulkinder
im
Finstern
sorgten.
Die
Geschäftsleute
verglichen
die
"
Düsternheit"
der
Haupteinkaufsmeile
mit
anderen
Städten,
deren
Geschäfte
auch
an
Sonntagen
besichtigt
werden
konnten.
Der
Ruf
nach
Beleuchtung
öffentlicher
Plätze
und
Hauptstraßen
durch
elektrische
Bogenlampen
wurde
laut.
"
Liebe
Stadt,
lasse
dein
Licht
leuchten
vor
den
Leuten,
auf
dass
sie
deine
guten
Werke
sehen"
,
hieß
es
in
der
Zeitung.
Die
Deutsche
Kolonialgesellschaft,
Abteilung
Osnabrück,
lud
zu
dem
Vortrag
einer
Dame
ein,
die
viele
Jahre
in
Südwest-
Afrika
eine
Farm
aufgebaut
und
unterhalten
hatte,
bis
die
beginnenden
Herero-
Aufstände
die
Familie
zur
Aufgabe
zwangen.
"
Was
Afrika
mir
gab
und
nahm"
betitelte
sie
ihren
Lichtbildervortrag,
der
so
gut
besucht
war,
dass
"
eine
große
Anzahl
Personen
wieder
umdrehen
musste"
.
Das
große
Erdbeben,
das
in
den
ersten
Januartagen
1909
Messina
in
Schutt
und
Asche
gelegt
hatte,
wurde
in
Osnabrück
durch
Berichte
und
auch
durch
die
bewegten
Bilder
im
Central-
Theater
miterlebt.
Tragische
Augenzeugenberichte
im
Osnabrücker
Tageblatt,
auch
die
Sorgen
einer
Osnabrücker
Familie,
deren
erwachsener
Sohn
sich
als
Handlungsgehilfe
in
Messina
aufhielt,
rückten
das
Elend
aus
Süditalien
ganz
nahe.
Ein
besonderes
Schauspiel
im
Januar
1909
war
der
Transport
eines
riesigen
Dampfkessels
aus
der
Halle
der
Firma
Julius
Meyer
an
der
Sutthauser
Straße
zur
Brauerei
auf
dem
Westerberg.
22
Pferde
zogen
das
schwere
Ungetüm
durch
die
Stadt.
In
der
Dielingerstraße
Nr.
7
befand
sich
vor
100
Jahren
das
"
Lydiaheim"
,
das
von
einem
Fürsorgeverein
gegründet
worden
war.
Hier
fanden
alleinstehende
junge
Mädchen
und
Frauen
ein
Nachtquartier
und
konnten
billig
speisen.
Auch
in
diesem
Winter
versorgte
die
Volksküche
all
diejenigen
mit
einer
warmen
Mahlzeit,
die
zu
Hause
nicht
kochen
konnten.
Von
Silvester
bis
Ende
Januar
hatte
die
Einrichtung
fast
10
000
Essen
ausgeteilt.
Den
größten
Anteil
hieran
hatte
die
Ausgabestelle
Altstadt
mit
250
bis
300
Portionen
pro
Tag.
Ende
Januar
herrschte
Väterchen
Frost
an
der
gesamten
Küste
und
im
norddeutschen
Flachland.
Der
Dortmund-
Ems-
Kanal
und
der
Ems-
Jade-
Kanal
waren
nicht
schiffbar,
und
auch
die
Fähren
zu
den
Inseln
verkehrten
nicht.
Die
Binnengewässer
legten
sich
eine
dicke
Eisschicht
zu.
In
dieser
Kälte
fand
wie
jedes
Jahr
des
Kaisers
Geburtstag
statt.
Kommerse
und
Umzüge,
Beflaggung
und
Festveranstaltungen
prägten
den
Tag.
Viele
Toasts
wurden
ausgesprochen,
Telegramme
nach
Berlin
versandt
und
patriotische
Lieder
gesungen.
Der
diesjährige
Ehrentag
hob
sich
aber
in
Pracht
und
Jubel
von
den
anderen
Jahren
besonders
ab:
Kaiser
Wilhelm
II.
wurde
50.
Bildtext:
Die
Dielingerstraße
um
1900:
Im
Hintergrund
links
befand
sich
das
Lydiaheim,
in
dem
alleinstehende
junge
Mädchen
und
Frauen
ein
Nachtquartier
fanden.
Autor:
Christiana Keller