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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gemeinde leidet unter einer Bausünde
Zwischenüberschrift:
Bergkirche ist hochgradig mit Holzschutzmitteln belastet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Frank Henrichvark Osnabrück. " Viel hilft viel", so lautete ein Irrtum der Vergangenheit. Und deshalb muss die Reformierte Gemeinde in Osnabrück jetzt mit einer teuren Bausünde leben: Die Bergkirche am Westerberg ist mit einem Übermaß an Holzschutzmitteln kontaminiert und soll saniert werden.
In den 50er-Jahren ist die gesamte Innenausstattung der denkmalgeschützten Bergkirche mit Holzschutzmitteln behandelt worden. Und zwar so heftig, dass selbst heute noch anhaltende Belastungen der Innenluft gemessen wurden: " Ein andauernder Aufenthaltüber mehrere Stunden pro Tag" sei nicht ratsam, sagte dazu gestern der städtische Denkmalpfleger Bruno Switala.
Switala hatte auch die Zusammenarbeit der Bergkirchengemeinde mit dem renommierten Fraunhofer-Institut und der Bundesumweltstiftung vermittelt. Es wurden Raumluftmessungen und eine Gefahrenabschätzung durchgeführt sowie ein Sanierungskonzept entwickelt. Ziel sei eine Versiegelung der mit den Holzschutzmitteln behandelten Innenausbauten, sagte Switala weiter, Deckenverkleidung, Emporen und Gestühl eingeschlossen. Damit solle die Ausdünstung der gesundheitsschädlichen Chemikalien gestoppt werden.
Auf dieser Grundlage beantragte die Reformierte Gemeinde in Osnabrück dann Fördermittel des Bundes aus dem Förderprogramm Denkmalschutz für national bedeutsame Kulturinvestitionen. In diesem Fördertopf stehen immerhin 400 Millionen Euro bereit, über deren Verwendung jetzt der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entschieden hat. Noch kurz vor Weihnachten erreichte die Gemeinde eine frohe Botschaft: Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Schirmbeck erfahren hat, wurde für das Sanierungskonzept der Bergkirche ein Zuschuss von 75 000 Euro zu den Gesamtkosten von voraussichtlich 250 000 Euro bewilligt.
" Wir werden jetzt in konkrete Verhandlungen zur Umsetzung des Sanierungsverfahrens eintreten", sagte dazu Pastor Steffen Tuschling. Nachdem die Reformierte Gemeinde in Osnabrück mittlerweile mehrere Kirchengebäude aufgegeben hat, komme der Bergkirche eine zentrale Rolle im neuen Gemeindekonzept zu: " Umso wichtiger ist es, die Kirche auch uneingeschränkt nutzen zu können."
Die neo-romanische Bergkirche samt Gemeindehaus wurde 1891/ 93 von dem renommierten Berliner Architekten Otto March erbaut. Der Bau gilt wegen seiner Konzeption und der gelungenen Verwendung von Bruchstein- und Hausteinmauerwerk in Osnabrücker Bautradition sowie der exponierten Lage an der Bergstraße als denkmalwürdig. Dazu trägt auch bei, dass der Innenraum mit seiner Ausstattung bis heute im Wesentlichen unverändert erhalten geblieben ist.

Bildtext:
Decke und Innenausstattung der Bergkirche sind mit Holzschutzmitteln belastet und müssen aufwendig saniert werden.
Foto: Jörn Martens


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