User Online: 1 | Timeout: 08:52Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einblick in einen kleinen, stolzen Waldbesitz
Zwischenüberschrift:
Bürgerverein Eversburg lud beim 29. Neujahrsgang ins Heger Holz ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Michael Decker wohnt ganz nah am Paradies: Mitten im Heger Holz steht das Schütterhaus der Heger Laischaft, in dem der Forstwirt seit 1996 lebt und arbeitet. Was er für die Heger Laischaft macht und was das Wort " Schütter" bedeutet, erzählte er den Teilnehmern des 29. Neujahrsgangs, zu dem der Bürgerverein Eversburg gestern eingeladen hatte.
Nach einem dreifachen " Olle Use" setzen sich die Gruppen in Bewegung und stapfen durch das verschneite Heger Holz. Der Ruf, der im Plattdeutschen " Alles unser" bedeutet, sei nicht im Sinne von " Alles meins" zu verstehen", erläutert Frank Henrichvark. Der Wort- und Buchhalter der Heger Laischaft vergleicht den Spruch mit einer Stelle aus dem " Vater unser".
" Da heißt es Unser tägliches Brot gib uns heute′ und eben nicht mach mich satt′", sagt Frank Henrichvark. Und so sei die Gemeinschaft eben auch beim Ruf der Heger Laischaft immer mitgedacht, erläutert er und begrüßt die rund 130 Teilnehmer zum Rundgang durch einen " kleinen, stolzen Waldbesitz".
Einige Schritte weiter übersetzt Michael Decker das nächste Wort aus dem Plattdeutschen: Der Begriff " Schütter" bedeute so viel wie " Schütze". Dieser Berufsstand war einst nötig, um das Vieh der Heger Laischaft, das zum Weiden vor die Stadt geführt wurde, vor Wölfen zu schützen. Als die Heger Laischaft vor etwa 300 Jahren begann, sich von einer Weidegenossenschaft zu einer Forstgenossenschaft zu entwickeln, blieb der Name, das Berufsbild hingegen wandelte sich.
Heute umfasst die Fläche der 449 Jahre alten Laischaft 90 Hektar, nachdem sich ihr Besitz vor drei Jahren durch eine Erbschaft um rund 4500 Quadratmeter erhöht hatte. " Es handelt sich um einen geteilten Besitz. Wer von den 248 Familien und Anteilseignern welchen Baum besitzt, können wir nicht sagen", sagt Henrichvark.
Vom Gesamtbesitz sind 75 Hektar Forst, der Rest ist an Vereine verpachtet wie den Reiterverein und den Sportverein am Barenteich. " Wir verkaufen etwa 300 Festmeter Holz pro Jahr", sagt Henrichvark. Also genauso viel, wie der Wald jährlich produzieren kann, was unter Fachleuten als " nachhaltig" bezeichnet wird. Unter anderem um den Auswirkungen des Klimawandels gerecht zu werden, wird derzeit der Anteil an Nadelhölzern im Wald verringert.
Eineinhalb Stunden dauert der Neujahrsgang, dessen Teilnehmer sich anschließend bei einem Glas Glühwein aufwärmen konnten.

Bildtext:
Kalte Pfoten und rote Nasen holten sich die Teilnehmer des 29. Neujahrsgangs, zu dem der Bürgerverein Eversburg gestern ins Heger Holz eingeladen hatte. Schütter Michael Decker (rechts) und Hündin Tata führten eine der Gruppen durch den Wald und erläuterten die moderne Forstwirtschaft.
Foto: Egmont Seiler
Autor:
mlb


Anfang der Liste Ende der Liste