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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Als Schinkel noch ein Dorf war
Zwischenüberschrift:
Der Stadtteil war bis 1914 eine Landgemeinde im Nordosten Osnabrücks
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Zweigstelle Schinkel der Sparkasse Osnabrück war einst in einem Gründerzeitbau an der Ecke zwischen Buersche Straße und Schinkelstraße für ihre Kunden da. Heute residiert sie in einem Gebäude an der Ecke zwischen Mindener Straße und Belmer Straße. Hier führt die heutige Zeitreise hin.
Es war kein Aprilscherz: Am 1. April 1914 wurde Schinkel zum Stadtteil Osnabrücks, die ehemalige Landgemeinde im Nordosten wurde in die Hasestadt eingemeindet. Mit den rund 10 000 Schinkelanern stieg die Einwohnerzahl Osnabrücks damals auf 80 000. Ein kleines Gelände von 14 Hektar wurde jedoch der Gemeinde Gretesch zugeteilt, die dafür 30 000 Mark bezahlte.
Im Eingemeindungsvertrag war festgehalten, dass diejenigen das Bürgerrecht der Stadt Osnabrück unentgeltlich erhalten sollen, die ein Grundstück oder Haus von mindestens 25 Ar Größe und die preußische Staatsbürgerschaft besaßen und: einen unbescholtenen Lebenswandel nachweisen konnten. Im Rathaus mussten damals weitere Sitzgelegenheiten für die Vertreter aus Schinkel geschaffen werden.
Auf der historischen Aufnahme ist zu sehen, dass Schinkel um die Jahrhundertwende noch sehr dünn besiedelt war. Ländlich wirkt die Gegend um die Restauration Rosenburg im Jahr 1903. Hier kehrten Osnabrücker bei ihren Sonntagsausflügen ein. Ein schmaler Entwässerungsgraben ist direkt neben der von dünnen Bäumchen gesäumten Straße zu sehen. Die Häuser sind allesamt einstöckig.
Mit der Eingemeindung sollte sich das ändern. Die Einwohner erhofften sich eine Verstädterung ihrer ländlichen Heimat und boten ein Gelände, das sich für die Ansiedlung von Industrie eignete.
Das hier ansässige Stahlwerk war jedoch der Grund dafür, dass die Häuser des Stadtteils im Zweiten Weltkrieg bei Bombenangriffen nahezu vollständig zerstört wurden. In den 50er-Jahren wurde der Stadtteil wiederaufgebaut, der seither von schlichten Mehrfamilienhäusern geprägt ist.

Bildtext: Dörflich wirkte der Schinkel an der Kreuzung Mindener Straße (links) und Belmer Straße um 1903, als dieses Motiv aufgenommen wurde. Zu sehen ist die Restauration Rosenburg, ein Ausflugslokal für die Osnabrücker. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken, Osnabrück.

Vom einstigen Landleben ist heute zwischen Mindener Straße und Belmer Straße nichts mehr zu spüren. Foto: Elvira Parton
Autor:
Marie-Luise Braun


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