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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Weiße Berge in der Stadt
Zwischenüberschrift:
Das Schneechaos von 1969 traf die Region Osnabrück besonders hart
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mit einer Sonderseite und der Überschrift " Osnabrücker Raum besonders schwer betroffen" widmete sich die Neue OZ am Montag, 17. Februar, dem Schneechaos, das 1969 über Deutschland hereingebrochen war.
Das historische Bild vom Februar 1969 zeigt die Große Straße an der Kreuzung zum Neumarkt. Der Blick geht hinein in die Johannisstraße. Mit Baggern und Lastwagen wurden damals die Schneemassen abtransportiert, die kaum noch als " weiße Pracht" durchgingen. In der Stadt waren sie schnell zu einer schmuddeligen Masse geworden.
Eine Höhe von 42 Zentimetern Schnee wurde von den Mitarbeitern der Wetterwarte auf windstillen Flächen gemessen. Vor allen in den östlichen Stadtteilen gab es jedoch Verwehungen von einem Meter Höhe.
Das hatte " chaotische Verkehrsverhältnisse" zur Folge, wie die Neue OZ damals weiter berichtete. Und das obwohl die Stadt 500 Männer zur Räumung abgestellt hatte. Bedienstete der Stadt, Helfer vom Technischen Hilfswerk und vom Roten Kreuz, Soldaten der Bundeswehr und der britischen Streitkräfte kämpften sich mit großen Fahrzeugen durch die Straßen, aber immer wieder blieben sie in den Schneemassen stecken.
Wie an der Großen Straße türmten sich an zahlreichen Kreuzungen Berge auszusammengeschobenem Schnee. Die Züge, vor allem die aus nördlicher Richtung, trafen mit mehreren Stunden Verspätung in der Hasestadt ein, und die Fußgänger konnten sich damals nur auf schmalen Trampelpfaden durch die Stadt bewegen. Auf dem historischen Foto suchen sie sich ihren Weg zwischen Schneebergen und Schaufenstern.
Es glich einer Sisyphusarbeit: Obwohl die Schneepflüge, Radlader, Planierraupen, Großraumfahrzeuge und Fräsen seit der Nacht permanent im Einsatz waren, wurden sie der Situation kaum Herr. Zeitzeugen erinnern sich, dass die Schneemengen teilweise in die Hase geschüttet worden sind. In der Mittagszeit gab der damalige Oberstadtdirektor Joachim Fischer Katastrophenalarm, und die Kinder bekamen schulfrei.
Solcherlei Schneemassen gibt es in der Stadt zurzeit nicht. Nur wenige Zentimeter Schnee zieren Straßen und Parks. Doch die sind tückisch und zeigen, dass es keiner großen Mengen bedarf, um den Verkehr zum Erliegen zu bringen.

Bildtext: Derzeit liegen nur wenige Zentimeter Schnee in der Stadt, doch auch die können tückisch sein. Foto: Jörn Martens

Schneemassen türmten sich im Februar 1969 in Osnabrück, wie das Foto von der Großen Straße zeigt. Foto: Archiv
Autor:
Marie-Luise Braun


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