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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bombe geräumt, Rechnung folgt
Zwischenüberschrift:
Lieneschweg: Hauseigentümer sollen 50 000 Euro für Abriss und Wiederaufbau zahlen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Hoffentlich Allianz versichert" dieser Slogan greift nicht, wenn unter dem Haus eine Bombe liegt. Unter der Allianz-Generalagentur am Lieneschweg schlummerte bis Sonntag ein Blindgänger aus dem Weltkrieg. Teile des Hauses mussten abgetragen werden, um den Sprengkörper zu bergen. Die Kosten für Abriss und Wiederaufbau sollen die Eigentümer tragen.
rll Osnabrück. " Ich bin zwar gerne Niedersachse", sagt der Versicherungskaufmann Martin Niemann, aber jetzt wäre er doch lieber Einwohner von Nordrhein-Westfalen. Denn dort kommt das Land für sämtliche Kosten auf, die im Zusammenhang mit der Beseitigung von Kampfmitteln entstehen. In Niedersachsen gilt seit 1995 ein Erlass, der die Eigentümer von Häusern und Grundstücken finanziell in die Pflicht nimmt. Martin Niemann, Mitinhaber der Versicherungsagentur, kann das nicht nachvollziehen.
Als das Haus am Lieneschweg in den 50er-Jahren gebaut wurde, wusste niemand etwas von der Bombe auf dem Grundstück. Seit 1992 gehört das Wohnhaus einer Gesellschaft Bürgerlichen Rechts, die im Erdgeschoss das Versicherungsbüro betreibt. Um die Bürofläche auszudehnen, ließ sie einen Anbau auf der Gartenseite errichten ohne zu ahnen, dass zwei Meter unter dem Fußboden eine Sprengladung lauerte.
Erst die Auswertung von Luftaufnahmen machte den Kampfmittelbeseitigungsdienst auf die brisante Altlast aufmerksam. Im Herbst 2008 bekamen Martin Niemann und seine Kollegen den ersten Hinweis vom Ordnungsamt der Stadt, im Dezember begannen die Probebohrungen. Zuerst im Garten, dann im Gebäude. Als sich der Verdacht erhärtete, musste kurzfristig ein Teil des Anbaus entfernt werden.
Die zehn Mitarbeiter der Agentur rückten in den verbleibenden Büros zusammen, einige Räume sind nur noch durch den Garten erreichbar. Die Durchbrüche wurden mit Folien abgedeckt, doch es ließ sich nicht verhindern, dass sich Staub und Dreck im ganzen Gebäude verteilten.
Zwei Monate wird das Büro wohl mit dem Provisorium leben müssen, erst dann dürfte der Anbau wiederhergestellt sein. Die Eigentümergemeinschaft veranschlagt die Kosten auf 50 000 Euro. Dafür müsse wohl ein Hypothekendarlehn aufgenommen werden, sagt Martin Niemann.
Er hofft, dass sich Ministerpräsident Wulff einschaltet und das Land einspringt. Falls es nicht dazu kommt, will er vor Gericht ziehen.
Jürgen Wiethäuper vom Fachbereich Bürger und Ordnung der Stadt Osnabrück kann verstehen, dass die in Niedersachsen praktizierte Kostenteilung Unmut hervorruft. Gleichwohl glaubt er nicht, dass ein Rechtsstreit etwas bringt. Bisher hätten in Osnabrück alle Kläger den Kürzeren gezogen spätestens vor dem Oberverwaltungsgericht.

Bildtext: Für die Bombenräumung wurde ein Stück aus dem Gebäude am Lieneschweg " herausgeschnitten". Martin Niemann steht hier vor dem Loch, aus dem am Sonntag der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen wurde. Foto: Michael Hehmann
Autor:
rll


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