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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gekrönt von einer mächtigen Kuppel
Zwischenüberschrift:
An der Rolandstraße stand einst die jüdische Synagoge
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Im Katharinenviertel, einer der beliebtesten Wohnlagen Osnabrücks, liegt das Motiv unserer heutigen Zeitreise. Zu sehen ist die Rolandstraße mit Blickrichtung Alte-Synagogen-Straße. Im Rücken der Fotografen liegt die Herderstraße.
Schwarz-Weiß-Rot in den Farben des Deutschen Reiches zeigt sich die Fahnenstange, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Vorgarten des stattlichen Hauses links stand. Im Viertel residierte das gehobene Bürgertum, das während des Kaiserreichs gern auch an seinen Privathäusern Flaggen hisste.
Die Fahnenstange verschwand, das Haus hat die Zeit ebenso überdauert wie das Haus mit dem Fachwerkgiebel am rechten Rand der Rolandstraße. Benannt ist sie wie die Rolandsmauer nach Dr. Roland, der im 16. Jahrhundert Bürgermeister der Stadt war. Sein Hof lag im Garten des Hauses Hakenstraße 8.
Ursprünglich trug die Straße von der Herderstraße bis zum heutigen Heger-Tor-Wall (ehemals Kanzlerwall) den gleichen Namen. Doch in den 80er-Jahren wurde der letzte Abschnitt der Rolandstraße umbenannt.
Seither heißt sie hier " Alte- Synagogen-Straße" und erinnert an das jüdische Gotteshaus, dessen Grundstein hier im September 1905 gelegt worden war. Das 34 Meter hohe Gebäude war von einer mächtigen Kuppel gekrönt, die auf der Ansichtskarte im Bildhintergrund zu sehen ist. Die Synagoge bot Platz für 200 Frauen und 150 Männer, 80 weitere Plätze gab es im Chorraum.
Am 9. November 1938 zerstörten Brandstifter die jüdische Synagoge in einer von den Nationalsozialisten organisierten Aktion. Wenig später wurde sie abgerissen. An ihrer Stelle steht heute die Gedenkstätte " Alte Synagoge", die mit 161 individuell angefertigten Metallstäben an die 161 Osnabrücker erinnert, die wegen ihres jüdischen Glaubens in der Nazi-Zeit ermordet wurden.
Neben der Kuppel der Synagoge ist der Turm der Katharinenkirche zu sehen, der damals noch mit kleinen Ecktürmchen verziert war. Auf der aktuellen Ansicht ist der Turm hinter einem Baum verborgen

Bildtext: . Die rote Kuppel im Hintergrund des Bildes gehörte zur Synagoge, die am 9. November 1938 von den Nazis niedergebrannt und kurz darauf abgerissen worden ist. Der Turm daneben gehört zu St. Katharinen. Die Aufnahme entstand nach 1905. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken, Osnabrück.

Eine beliebte Wohngegend ist das Katharinenviertel, zu dem auch die Rolandstraße gehört. Der Blick geht von der Herderstraße in Richtung Heger-Tor-Wall. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun
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