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1.
Erscheinungsdatum:
29.11.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Stolperstein
für
Heinrich
Glorius
wurde
vor
die
Parkstraße
17a
gesetzt.
Überschrift:
Die Rückkehr brachte den Tod
Zwischenüberschrift:
Denunziert, verhaftet und ermordet – Heinrich Glorius war Gegner des NS-Regimes
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Heinrich
Glorius
war
schon
nach
Amerika
ausgewandert.
1938
reiste
er
von
dort
nach
Osnabrück,
offenbarte
sich
als
Gegner
des
Nationalsozialismus
–
und
ging
dem
Regime
in
die
Falle.
Gegen
Ende
des
Krieges
kam
er
im
Konzentrationslager
Hamburg-
Neuengamme
ums
Leben.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
sein
Schicksal.
Geboren
wurde
Heinrich
Glorius
1901
im
thüringischen
Breitenbach.
Bereits
im
Alter
von
22
Jahren
wanderte
er
1923
in
die
Vereinigten
Staaten
von
Amerika
aus
und
lebte
dort
in
Milwaukee
im
Bundesstaat
Wisconsin.
Dort
heiratete
er
1924
Clara
Böse,
die
aus
Bad
Essen
stammte.
Er
arbeitete
als
Elektriker,
sie
als
Köchin.
Kinder
hatten
sie
nicht.
Eine
Adresse
in
Osnabrück
verband
das
Paar
weiterhin
mit
Deutschland,
denn
ihm
gehörte
ein
Mietshaus
in
der
Parkstraße
17a.
Ludwig
Schuir,
der
Pate
des
Stolpersteins
für
Heinrich
Glorius,
erläutert,
dass
es
sowohl
Sorge
um
dieses
Haus
als
auch
Heimweh
war,
das
die
Eheleute
1938
bewog,
nach
Deutschland
zu
reisen.
Womöglich
wusste
Heinrich
Glorius,
dass
ein
Risiko
mit
der
Reise
verbunden
war.
Er
hatte
sich
schon
in
den
USA
als
Gegner
des
Nationalsozialismus
bemerkbar
gemacht.
Das
Paar
ließ
sich
zur
Vorsicht
einen
Passierschein
für
die
Rückkehr
in
die
USA
ausstellen.
Er
war
befristet
bis
Oktober
1939.
Bald
nach
der
Ankunft
in
der
Osnabrücker
Parkstraße
begannen
die
Reibereien
mit
den
Nationalsozialisten.
Der
Rückkehrer
weigerte
sich,
in
die
NSDAP
einzutreten
und
musste
sich
bei
der
Ortsgruppe
der
Partei
rechtfertigen.
Ludwig
Schuir
zitiert
eineüberlieferte
Aussage
von
Heinrich
Glorius:
"
In
Deutschland
ist
all
das
verboten,
wozu
man
in
Amerika
die
Freiheit
des
Wortes
und
der
Betätigung
besitzt.
Hätte
ich
gewusst,
welcher
Zustand
in
Deutschland
durch
das
nationalsozialistische
Regime
geschafft
worden
war,
wäre
ich
trotz
des
Dranges
zur
Heimat
und
trotz
des
Drängens
meiner
Ehefrau
nicht
nach
Deutschland
gekommen,
sondern
in
Amerika
geblieben."
Bald
gab
es
kein
Zurück
mehr.
Als
der
Zweite
Weltkrieg
ausbrach,
verlor
der
Passierschein
des
Ehepaars
seine
Gültigkeit.
Und
Heinrich
Glorius
wurde
bei
den
Klöckner-
Werken
als
Elektriker
dienstverpflichtet.
Einer
der
Mieter
in
der
Parkstraße
17a
war
Beamter
der
Geheimen
Staatspolizei.
Nachbarn
erlebten
mit,
wie
der
Gestapo-
Mann
die
Eheleute
aus
Amerika
schikanierte
und
provozierte,
im
Haus
viel
Lärm
machte
und
Nazi-
Lieder
sang.
Schließlich
platzte
Heinrich
Glorius
der
Kragen,
und
es
fielen
in
etwa
diese
Sätze:
"
Ihr
verfluchten
Nazis.
Ich
schmeiße
euch
Nazis
noch
zum
Fenster
raus!
"
Der
Beamte
denunzierte
seinen
Vermieter.
Der
wurde
daraufhin
am
1.
September
1944
als
Gegner
des
NS-
Regimes
verhaftet.
Nach
drei
Monaten
Polizeigefängnis
in
der
Turnerstraße
wurde
Heinrich
Glorius
ins
Konzentrationslager
Hamburg-
Neuengamme
deportiert.
Ein
letztes
Lebenszeichen
von
ihm
kam
im
März
1945
aus
dem
Arbeitslager
Bremen-
Farge.
Es
ist
nicht
bekannt,
wann
und
unter
welchen
Umständen
er
in
den
folgenden
Monaten
ums
Leben
kam.
Offiziell
fällt
sein
Todestag
mit
dem
Kriegsende
zusammen
–
es
ist
der
8.
Mai
1945.
Seine
Witwe
Clara
Glorius
lebte
bis
zu
ihrem
Tod
im
Jahr
1967
in
ihrem
Haus
in
der
Parkstraße.
Bildtext:
Einer
seiner
Mieter
war
Gestapo-
Beamter.
Und
der
denunzierte
ihn:
Heinrich
Glorius
wurde
im
Konzentrationslager
ermordet,
weil
er
Gegner
des
NS-
Regimes
war.
Seine
Frau
Clara
lebte
bis
zu
ihrem
Tod
weiter
in
der
Parkstraße
17.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Jann Weber