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1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2008
aus Zeitung:
Osnabrücker Nachrichten/ ON
Inhalt:
Bericht
Volker
Issmers
über
ein
Eisenbahnunglück,
das
1918
in
Ostercappeln
geschah,
an
dem
unter
den
Reisenden
auch
11
Finnen
(Soldaten)
zum
Opfer
fielen.
Mit
Bilder
des
Beerdigungszuges
durch
die
Innenstadt
und
der
Gräber
auf
dem
Johannisfriedhof
(von
heute)
.
Bis
heute
liegen
die
Verstorbenen
auf
diesem
Friedhof.
Überschrift:
Gräber erinnern an ein Eisenbahnunglück 1918
Zwischenüberschrift:
Soldaten sollten für Unabhängigkeit Finnlands kämpfen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
(eb)
-
Die
Nachricht
traf
am
Morgen
des
16.
Januar
1918
auf
der
Osnabrücker
Bahnhofskommandantur
ein.
Bei
Ostercappeln
hatte
es
ein
schweres
Eisenbahnunglück
gegeben.
Als
der
Adjutant
des
Bahnhofskommandanten
an
der
Unfallstätte
eintraf,
bot
sich
ihm
ein
Bild
der
Verwüstung:
Ineinander
gefahrene
oder
umgestürzte
Wagen,
die
teilweise
in
Brand
geraten
waren,
Tote,
die
man
auf
der
Böschung
des
Bahndamms
niedergelegt
hatte.
Was
war
geschehen?
"
Ein
von
Ersatztruppen
und
zurückkehrenden
Urlaubern
voll
besetzter
Militärzug
hatte
am
Abend
vorher
Hamburg
verlassen,
um
zur
Westfront
zu
fahren.
Bei
der
Station
Ostercappeln
erhielt
der
Zug
aus
irgendwelchen
Gründen
keine
Einfahrt
und
mußte
auf
freier
Strecke
halten.
Kurze
Zeit
hinterher
kam
fahrplanmäßig
der
Nachtschnellzug
Hamburg-
Köln
angebraust.
Wohl
hatte
das
Vorsignal
auch
diesem
Zug
Halt
geboten,
aber
der
durch
das
Unwetter
irregeleitete
Lokomotivführer
hatte
infolge
des
Schneegestöbers
das
warnende
rote
Licht
nicht
gesehen.
In
voller
Geschwindigkeit
fuhr
der
Schnellzug
in
den
haltenden
Militärzug
hinein
und
trug
den
Tod
unter
die
schlafenden
Kameraden."
So
beschrieb
20
Jahre
später
der
ehemalige
Adjutant
das
furchtbare
Geschehen.
Seine
Tochter
hat
diesen
Bericht
aufbewahrt
und
ihn
übergeben,
nachdem
zu
Jahresbeginn
in
den
ON
dazu
aufgerufen
worden
war,
Dokumente
aus
dem
vergangenen
Jahrhundert
nicht
in
Vergessenheit
geraten
zu
lassen.
Wie
aus
dem
weiteren
Bericht
hervorgeht,
gehörten
zu
den
Opfern
der
Eisenbahnkatastrophe
auch
11
junge
Finnen.
Während
die
deutschen
Toten
in
ihre
Heimatgemeinden
überführt
wurden,
bestattete
man
die
Männer
aus
dem
Norden
unter
militärischen
Ehren
und
großer
Anteilnahme
der
Bevölkerung
auf
dem
Johannisfriedhof,
wo
sie
heute
noch
ruhen.
Auf
den
schlichten
einförmigen
Grabsteinen
sind
unter
den
Namen
und
Lebensdaten
die
metallenen
Ziffern
"
27"
angebracht.
Im
sogenannten
"
Winterkrieg"
1939/
40
und
trotz
der
Beteiligung
(bis
1944)
am
deutschen
Angriff
auf
die
Sowjetunion
konnte
das
Land
seine
Unabhängigkeit
behaupten.
Offiziere,
die
einst
im
"
Jägerbataillon
Nr.
27"
ihre
militärische
Ausbildung
erhalten
hatten,
nahmen
im
finnischen
Militär
führende
Positionen
ein,
der
Begriff
"
deutschfinnischeWaffenbrüderschaft"
wurde
geprägt.
All
das
ist
nun
Geschichte
und
in
der
Deutung,
die
sie
früher
erfahren
hat,
sicherlich
fragwürdig.
Aber
trotz
aller
Vorbehalte,
die
wir
heute
gegen
jeden
Versuch
einer
Rechtfertigung
von
Krieg
und
Gewalt
haben,
darf
vielleicht
doch
die
Vermutung
geäußert
werden,
daß
der
finnische
Freiheitskampf,
der
im
Ersten
Weltkrieg
begann
und
von
dem
auch
die
Gräber
auf
dem
Johannisfriedhof
zeugen,
dem
Land
ein
Schicksal
analog
dem
Tibets
und
anderer
Länder
erspart
hat.
Dass
die
Finnen
heute
ein
selbstbestimmtes
Leben
in
ihrer
eigenen
kulturellen
Tradition
führen
können,
verdanken
sie
nicht
zuletzt
den
Angehörigen
des
"
Jägerbataillon
27"
,
dessen
Andenken
in
seiner
Heimat
noch
immer
hohes
Ansehen
genießt.
Nur
der
eingemeißelte
Todestag
auf
dem
Grabkreuz
erinnert
an
das
Zugunglück
bei
Ostercappeln.
Die
11
Männer
waren
Angehörige
des
sog.
"
Königlich-
Preußischen
Jägerbataillon
Nr.
27"
.
Im
Kriegsjahr
1915
unter
großer
Geheimhaltung
gebildet,
diente
es
der
militärischen
Ausbildung
junger
Finnen,
die
so
darauf
vorbereitet
wurden,
ihr
Land
aus
dem
Verband
des
russischen
Staates
zu
lösen.
Finnland
war
zwar
nominell
ein
selbstständiges
Fürstentum,
aber
in
Personalunion
eng
mit
dem
zaristischen
Rußland
verbunden
und
zunehmenden
Russifizierungsversuchen
ausgesetzt,
gegen
die
sich
die
Unabhängigkeitsbewegung
richtete.
Unterstützt
wurde
sie
dabei
vom
deutschen
Kaiserreich,
das
im
Ersten
Weltkrieg
auch
gegen
Rußland
kämpfte.
Den
11
Männern,
die
im
Osnabrücker
Land
ihr
Leben
verloren,
war
es
nicht
beschieden,
die
Unabhängigkeit
Finnlands
zu
erleben.
Sie
wurde
erst
nach
schweren
Kämpfen,
die
zeitweilig
den
Charakter
eines
Bürgerkrieges
hatten,
durch
einen
Frieden
mit
Sowjetrussland
im
Jahr
1920
erreicht.
Die
Finnen-
Gräber
auf
dem
Johannisfriedhof
erinnern
an
die
11
Soldaten,
die
bei
einem
Eisenbahnunglück
1918
bei
Ostercappeln
starben.
Issmer-
Foto
Unter
großer
Anteilnahme
der
Bevölkerung
wurden
die
finnischen
Opfer
des
Eisenbahnunglücks
in
Osnabrück
zu
Grabe
getragen.
Das
Bild
entstand
in
der
Hakenstraße
(rechts
hinten
die
Fassade
der
Möser-
Realschule,
heute
Hauptschule
Innenstadt)
.
Archiv-
Foto
Autor:
eb, Volker Issmer