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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Stadt zahlt 20 Millionen Euro für Hilfe zur Erziehung
Zwischenüberschrift:
Ausgaben in drei Jahren um 30 Prozent gestiegen – Immer mehr Eltern brauchen Unterstützung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Kosten für die Jugendhilfe steigen. Das Budget für die Familienhilfen des städtischen Fachbereichs für Kinder, Jugendliche und Familien wird in diesem Jahr um knapp 2 Millionen Euro überschritten. Für die Hilfe zur Erziehung wird die Stadt dann annähernd 20 Millionen Euro ausgeben 29 Prozent mehr als vor drei Jahren.
Wie die Kosten steigt auch die Zahl der Fälle. In diesem Jahr kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialen Dienstes um 2800 Problemfamilien. Hinzu kommen weitere 250 Fälle aus dem vergangenen Jahr. Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, Hilfe und Rat suchende Eltern zu unterstützen.
Ziel ist es, die Kinder in ihrer Herkunftsfamilie zu lassen. Die Kinder lieben ihre Eltern auch wenn sie vernachlässigt oder gar geschlagen werden. Die Sozialpädagogische Familienhilfe ist eine Möglichkeit, die Familie zusammenzuhalten. Eine Fachkraft kommt regelmäßig ins Haus, um die Eltern im Erziehungsalltag zu unterstützen. Kosten: rund 1500 Euro im Monat.
Verhaltensauffällige Kinder, deren Eltern mit der Erziehung überfordert sind, können zur Entlastung der häuslichen Situation eine teilstationäre Tagesgruppe besuchen. Kosten: rund 2500 Euro pro Monat.
Kann das Kind nicht mehr bei den leiblichen Eltern bleiben, gibt es zwei Möglichkeiten: Pflegefamilie oder Heim. Vor allem bei jüngeren Kindern bemüht sich die Stadt, sie in eine Pflegefamilie zu vermitteln. Kosten: rund 750 Euro im Monat. Ältere oder beziehungsunfähige Kinder leben im Heim. Kosten: je nach Intensität der pädagogisch-therapeutischen Betreuung zwischen 3500 und 550 Euro pro Monat.
Die Ursachen für die Zunahme der Erziehungshilfen sind vielfältig. Als ein Grund wird der Anstieg psychischer Erkrankungen genannt bei Eltern und bei Kindern. Familiäre Unterstützung durch Großeltern, Tanten und Onkel gibt es immer weniger. Dazu gibt es ein speziell städtisches Problem: Ein Viertel der Hilfefälle sind in den vergangenen vier Jahren aus den Umlandgemeinden zugezogen.
Schlagzeilenträchtige Fälle von verhungerten und schwer misshandelten Kindern führen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und vermehrten Meldungen beim Jugendamt. Zugleich stehen die Sozialarbeiter unter wachsendem Druck: Machen sie einen folgenschweren Fehler, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sie. Nehmen sie Kinder gegen den Willen der Eltern aus einer Familie, bekommen sie im Extremfall Morddrohungen.
Mit dem Thema der Woche " Wenn Eltern Hilfe brauchen" stellen wir in den kommenden Tagen die Arbeit des Sozialen Dienstes vor. Wir berichten über verschiedene Hilfeformen und wie darüber entschieden wird. Die Hilfen zur Erziehung werden anhand konkreter Schicksale von Eltern und deren Kindern aufgezeigt.
Autor:
S.


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