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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Offener Vollzug soll bleiben"
Zwischenüberschrift:
Fachleute der Straffälligenhilfe kritisieren Plan des Justizministeriums
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mehr als 100 Osnabrücker Experten der Straffälligenarbeit haben bei einer Tagung in der Lagerhalle die mögliche Schließung des Freigängerhauses in Schinkel kritisiert. Der Plan des niedersächsischen Justizministers könne die Resozialisierungschancen verschlechtern.
S. Osnabrück. Das 1986 eröffnete Freigängerhaus bietet 33 Plätze im offenen Strafvollzug. Hier leben Männer, die eine Haftstrafe bis zu zwei Jahren verbüßen müssen. Darunter sind auch Verurteilte, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können. Für andere Bewohner bietet das Haus die Möglichkeit, sich auf die Entlassung vorzubereiten.
Ziel ist es, die Insassen in eine Arbeit zu vermitteln oder ihnen ihre Stelle zu erhalten. Das Haus ist voll belegt, alle haben Arbeit. Für die Unterkunft in der Doppelzelle zahlen die Männer monatlich 85 Euro, weitere 200 Euro für die Verpflegung. Wer gegen die Regeln verstößt, etwa zu spät kommt oder Alkohol konsumiert, wandert sofort nach Lingen in den geschlossenen Vollzug.
Burkhard Teschner von der Anlaufstelle für Straffällige des Diakonischen Werkes und zugleich Heimbeirat des Freigängerhauses, wies auf die Vorteile der Einrichtung hin: Zum einen sei diese Form des Vollzuges preiswerter, zum anderen könnten die Insassen durch ihre Arbeit und den Kontakt zu ihren Familien alle kommen aus der Region Osnabrück wesentlich leichter in die Freiheit zurückkehren.
Teschner ist zugleich Sprecher des Arbeitskreises Vernetzung in der Straffälligenhilfe, der zu der Tagung in der Lagerhalle eingeladen hatte. Der Zusammenschluss von Vertretern des Ameos-Klinikums, des Diakonischen Werkes, der Sozialen Dienste SKM und der ambulanten sozialen Dienste der Justiz in Niedersachsen wollte allen in der Straffälligenhilfe Tätigen mit der Tagung ein Forum zum Austausch bieten. Die große Resonanz zeige das Interesse an einer Vernetzung, sagte Teschner.
In verschiedenen Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer mit Themen wie Datenschutz, Anti-Gewalt-Training und Sucht und Straffälligkeit. Dabei kam immer wieder das Problem der Entlassung zur Sprache. Den Strafgefangenen würden deutlich weniger Lockerungen oder Entlassungsurlaube gewährt, um auf Wohnungssuche zu gehen.
Wer in der Freiheit keine Bleibe habe, müsse in Notunterkünfte und lande in vielen Fällen wieder im alten Milieu. In dieser Situation würden viele erneut straffällig. Die Schließung des Freigängerhauses könne die Situation noch weiter verschärfen. Doch nur eine gelungene Resozialisierung, zu der auch alle in der Straffälligenarbeit beitragen wollten, sei ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit in der Region.

Bildtext: Das Freigängerhaus in Schinkel könnte nach den Plänen des niedersächsischen Justizministeriums geschlossen werden. Die Strafgefangenen müssten dann in den offenen Vollzug nach Lingen. Das Haus ist erst in diesem Jahr komplett renoviert worden. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
S.


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