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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Kamp: 1930 noch verschlafen
Zwischenüberschrift:
Gewaltige Veränderungen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Kaum wiederzu erkennen ist das Motiv unserer heutigen Zeitreise: Die Ansicht, die der Osnabrücker Fotograf Rudolf Lichtenberg um 1930 aufgenommen hat, zeigt den Kamp als schmale, eng bebaute Straße mit Blick in Richtung Redlingerstaße. Heute sieht es hier ganz anders aus.
Nur wenige Schritte von der in jenen Jahren verkehrsreichen modernen Großen Straße und dem Nikolaiort entfernt, scheint die Zeit auf der historischen Aufnahme noch stillzustehen. In dem Quartier um den Kamp, in dessen Gassen sich damals überwiegend Handwerksbetriebe und deren Besitzer angesiedelt hatten, ist von städtischer Betriebsamkeit nichts zu spüren.
Einst muss es hier noch idyllischer gewesen sein, denn die Straße wurde nach dem Begriff " Kamp" benannt. Dieser bezeichnete ursprünglich eine kleine Flurparzelle, oft durch Hecken oder Erdwälle eingefriedet, die im Wechsel als Acker oder Weide von meist einem einzelnen Bauern bewirtschaftet wurde.
Bis zum Zweiten Weltkrieg präsentierte sich der abgelichtete Straßenzug mit einer geschlossenen Bebauung. Nach Kriegsende wurde sie in dieser Form jedoch nicht wiederhergestellt. Anlass für das Foto war der Abriss der Häuser 78a/ b auf der linken Straßenseite. Durch den Abbruch der Gebäude entstand zwischen dem Wohnhaus 79 und dem Schuh-Maßgeschäft Ludwig Engel mit der Hausnummer 77 eine deutliche Lücke. Diese wurde, wie auf der Fotografie zu sehen, zunächst mit einer Mauer geschlossen.
Lichtenberg hat die Perspektive seiner Aufnahme so gewählt, dass der Kamp auf das kleine Eckhaus zur Redlingerstraße zuläuft. Gleich hinter dem am rechten Straßenrand abgestellten Pferdefuhrwerk führte diese vom Kamp ab. Dieser Blickwinkel auf den Kamp ist heute nicht mehr einzufangen, denn im Laufe der Jahre hat sich hier einiges verändert. So ist die Straßenführung gänzlich verändert worden: Im Vordergrund sind die Ausläufer der Fußgängerzone vom Nikolaiort zu sehen. Rechts erhebt sich das Anfang der 80er Jahre errichte Nikolaizentrum, das von dem Architekten Erich Schneider-Weßling entworfen und mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Links reihen sich Wohn- und Geschäftshäuser.
Auch auf dem aktuellen Foto ist der Eingang zur Redlingerstraße nicht direkt einsehbar: Ein hochgewachsener Baum verdeckt die direkte Sicht. Die Redlingerstraße ist heute eine Fußgängerzone mit Wohnhäusern, verschiedenen Geschäften und Lokalen.

Bildtext: Der Blick des Fotografen geht auf das kleine Eckhaus zur Redlingerstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Buch " Lichtenberg Bilder einer Stadt, Band 2".
Andere Straßenführung: der Kamp heute. Foto: Jörn Martens
Autor:
Birte Hoffmann


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