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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Wind, der über die Steppe weht
Zwischenüberschrift:
Yondonjamts Otgontugs stellt Kultur und Sprache der Mongolei vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Was mag das sein? " Ein bunt geflecktes Fohlen in einem Zaun aus Haaren" am Ende des Artikels wird es die Lösung geben, vorab sei aber so viel verraten, dass es sich um ein Rätsel aus der Mongolei handelt. Sein Heimatland stellte Yondonjamts Otgontugs im Rahmen eines bundesweit einmaligen Sprachenprojektes vor.
Die Idee dazu hatte vor zwei Jahren Ayse Önel-Naundorf. " Ich wollte den Zugang zu anderen Kulturen nicht nur über Vorträge ermöglichen", sagte die türkischstämmige Lehrerin. Deshalb lud sie jeweils Dozenten ein, die mittels Sprichwörtern, Liedern oder Mimik und Gesten das eigene Land vorstellten.
Yondonjamts Otgontugs, derzeit für ein Jahr Austauschlehrer in Osnabrück, präsentierte zunächst das mongolische Alphabet. Es hat 35 Buchstaben und wird seit 1941 in kyrillischen Schriftzeichen geschrieben. Bis dahin galt über Jahrhunderte die altmongolische Schrift, die erstmals während der Herrschaft Dschingis Khans verbindlich wurde. Ebenso interessant ist der Satzbau im Mongolischen: " Ich zwei Monate seit Osnabrück lebe" so würde es in der für deutsche Ohren so exotischen Sprache klingen. " Eine Simultan-Übersetzung ist da gar nicht möglich", erklärte Yondonjamts Otgontugs.
Während einer Pause gab es mongolisches Fingerfood zu kosten. In der Mongolei esse man traditionell viel Fleisch, erst seit der Öffnung in den 1990er Jahren würden vor allem jüngere Leute vegetarische Gerichte bevorzugen. Knoblauch, Zwiebeln und Salz seien die Hauptwürzmittel in seinem Land, berichtete Otgontugs.
Das Nationalinstrument ist die sogenannte Pferdekopfgeige. Das zweisaitige Streichinstrument hat einen Ehrenplatz in den Wohnungen, da es böse Energien von den Familien fernhalten soll. Schamanismus, so Otgontugs, sei die Urreligion der Mongolen. Erst vor 400 Jahren sei der Buddhismus dazugekommen.
Die Demokratisierung des Landes in den vergangenen 20 Jahren habe die mongolische Gesellschaft stark verwestlicht. Dennoch seien die traditionellen Spiele wie das " Knöchelspiel" noch immer sehr beliebt. Dabei symbolisiert die Lage kleiner geworfener Knochen das Aussehen eines Tieres. Wer gleiche Paare findet, darf sie an sich nehmen. Ähnlich knifflig verhält es sich mit den mongolischen Rätseln. Die Lösung für das eingangs gestellte lautet: Auge.

Bildtext: Berichtete aus seiner Heimat in Zentralasien: Yondonjamts Otgontugs stellte Kultur und Sprache der Mongolei vor. Foto: Hermann Pentermann
Autor:
steb


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