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1.
Erscheinungsdatum:
06.11.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Rat
hat
den
Plan
der
Eisfabrik
Roncadin,
ein
29
Meter
hohes
Lager
zu
bauen,
mit
27
zu
24
Stimmen
gestoppt.
Überschrift:
Roncadin sucht jetzt im Umland
Die Redeschlacht über Roncadin
Zwischenüberschrift:
"Enttäuscht" über Absage
Brickwedde: SPD demontiert den OB – Hus: Es gibt keinen Fraktionszwang
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Eisfabrik
R
&
R
Icecream
(Roncadin)
will
nach
dem
Nein
des
Rates
zum
29
Meter
hohen
Kühlhaus
einen
Standort
im
Umkreis
suchen.
Der
kaufmännische
Leiter
Gerrit
Schuurman
äußerte
sich
gestern
"
enttäuscht"
über
den
Beschluss
der
Ratsmehrheit
zum
geplanten
Hochregallager
am
Burenkamp.
Roncadin
werde
auf
jeden
Fall
ein
Zentrallager
bauen,
um
die
internen
Prozesse
zu
optimieren.
Das
Unternehmen
sucht
jetzt
nach
einem
Standort
außerhalb
der
Stadt.
Infrage
kämen
Standorte
"
um
Umkreis
von
30
Minuten
Fahrtzeit"
,
sagte
Schuurman.
Es
seien
Grundstücke
ins
Auge
gefasst,
aber
noch
nicht
eingehender
geprüft
worden.
Er
gehe
davon
aus,
dass
das
Zentrallager
"
irgendwo
auf
der
grünen
Wiese
und
in
der
gewünschten
Höhe
"
entstehe,
wo
Roncadin
Entfaltungsmöglichkeiten
habe.
Schuurman
stellte
gestern
noch
einmal
klar,
dass
Roncadin
den
Standort
Osnabrück
nicht
aufgeben
werde.
Allerdings:
"
Bei
weiteren
neuen
Investitionen
werden
wir
sorgfältig
prüfen
müssen,
ob
diese
an
unserem
Standort
Osnabrück
am
sinnvollsten
sind."
SPD,
Grüne,
Marita
Sliwka
(FDP)
,
Christopher
Cheeseman
(Linke)
und
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
hatten
gegen
die
Fortsetzung
des
Bebauungsplanverfahrens
gestimmt
und
damit
die
Pläne
für
ein
29
Meter
hohes
Kühlhaus
zu
Fall
gebracht.
Innerhalb
der
SPD
war
die
Entscheidung
umstritten.
Dennoch
stimmte
die
Fraktion
geschlossen
gegen
den
Plan
ab.
Karin
Jabs-
Kiesler
(SPD)
sagte
"
namens
einiger
Fraktionsmitglieder"
,
die
Minderheit
habe
sich
"
im
Interesse
der
Arbeitsfähigkeit
der
Fraktion"
gebeugt.
Frank
Henning
(SPD)
begründete
das
Nein
mit
der
Vorgeschichte
des
Öko-
Gewerbegebietes
und
pochte
auf
die
"
Verlässlichkeit"
der
Politik.
Verlässlichkeit
zeige
Politik
nicht,
indem
sie
alte
Bebauungspläne
bewahre,
sondern
indem
sie
auf
Entwicklungen
reagiere,
sagte
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
(SPD)
.
Sein
dringender
Appell,
das
Planverfahren
ergebnisoffen
fortzuführen,
verhallte
ungehört.
"
Das
Nein
ist
ein
schlechtes
Signal
an
die
Wirtschaft
und
potenzielle
Investoren"
,
warnte
Pistorius.
Die
Stadt
werde
in
ihrem
Bemühen,
Investoren
zum
Beispiel
für
die
Briten-
Flächen
zu
gewinnen,
zurückgeworfen.
Angesichts
der
dramatischen
Stellenverluste
zum
Beispiel
bei
Karmann
und
Ihr
Platz
müsse
die
Stadt
alles
unternehmen,
um
Arbeitsplätze
zu
halten.
Pistorius:
"
Und
niemand
wird
ernsthaft
behaupten,
dass
Sutthausen
oder
Kalkhügel
bisher
unter
dem
Gewerbegebiet
gelitten
haben."
Die
Roncadin-
Debatte
auf
Seite
19.
Osnabrück.
Auszüge
aus
der
Debatte
über
das
geplante
Roncadin-
Kühlhaus
am
Burenkamp:
hin
Osnabrück.
Fritz
Brickwedde,
CDU-
Fraktionschef:
Zum
wiederholten
Male
werde
der
Oberbürgermeister
in
einer
wichtigen
Frage
von
seiner
Fraktion
hängengelassen:
"
Sie
demontieren
ihren
eigenen
OB"
,
sagte
Brickwedde
an
die
SPD
gewandt.
Die
ersten
Gutachten
zeigten,
dass
die
Befürchtungen
über
die
Lärm-
und
Verkehrsbelastungen
nicht
zuträfen.
Er
plädierte
dafür,
erst
dann
zu
entscheiden,
wenn
alle
Fakten
auf
dem
Tisch
liegen.
Die
Entscheidung
des
Rates
werde
außerhalb
und
vor
allem
in
Wirtschaftskreisen
sehr
genau
wahrgenommen.
Ulrich
Hus,
SPD-
Fraktionschef:
Er
wehrte
sich
gegen
den
Vorwurf,
die
SPD
sei
wirtschaftsfeindlich
und
erinnerte
an
die
Entwicklung
speziell
im
Gewerbegebiet
Burenkamp,
die
die
SPD
mitgetragen
habe.
Das
gewaltige
Kühllager
überschreite
aber
die
Grenze
dessen,
was
das
Gebiet
verkrafte.
Hus
wies
ebenfalls
Vorwürfe
zurück,
die
Fraktionsspitze
habe
einen
Fraktionszwang
verhängt.
"
Fraktionszwang
gibt
es
bei
uns
nich"
,
sagte
Hus,
"
wie
denn
auch
–
mit
Liebesentzug
oder
Prügelstrafe?
"
Thomas
Thiele,
FDP-
Fraktionschef:
"
Die
Stadt
sollte
die
Chance
nicht
vertun,
ein
wichtiges
Unternehmen
zu
stabilisieren
und
Arbeitsplätze
zu
sichern."
Die
Entscheidung
über
die
Fortführung
der
Pläne
sei
noch
keine
endgültige
Entscheidung
über
das
Kühlhaus.
Viele
Fragen
etwa
zum
Lärm
oder
zur
Verkehrsbelastung
seien
erst
im
Ansatz
erörtert.
Michael
Hagedorn,
Fraktionschef
der
Grünen:
Ein
Lager
dieser
Größenordnung
habe
am
Burenkamp
nichts
zu
suchen.
"
Solche
Gebäude
stehen
üblicherweise
in
Häfen,
Industriegebieten
oder
an
Flughäfen."
Er
erinnerte
daran,
dass
"
verkehrsintensive
Gewerbe"
am
Burenkamp
ausgeschlossen
sind.
"
Mit
dieser
Begründung
wurde
sogar
eine
Tankstelle
abgelehnt."
Die
Stadt
sollte
Zeit
und
Geld
sparen,
weil
schon
jetzt
klar
sei,
dass
der
"
Eiswürfel"
nicht
in
das
Gewerbegebiet
passe.
Der
Verwaltung
warf
er
vor,
die
Ratsmitglieder
nicht
richtig
informiert
zu
haben.
Es
sei
immer
wieder
die
Rede
davon
gewesen,
Roncadin
werde
gehen,
wenn
das
Lager
nicht
gebaut
werde.
"
Wir
wissen
jetzt,
dass
Roncadin
trotzdem
bleiben
und
weiter
investieren
will."
Frank
Henning
(SPD)
: "
Die
SPD
ist
verlässlich."
Aufgrund
der
Vorgeschichte
des
Burenkamps,
der
auch
mit
den
Stimmen
der
SPD
als
ökologischer
Gewerbepark
konzipiert
worden
war,
bleibe
die
SPD
bei
ihrem
Nein.
Glaubwürdigkeit
sei
für
die
SPD
ein
"
hohes
Gut"
,
sie
halte
ihr
Versprechen.
Ein
Ja
zum
Kühlhaus
würde
dem
Gleichbehandlungsgrundsatz
widersprechen.
Einem
anderen
Unternehmen
sei
der
Wunsch,
ein
Bürogebäude
zu
bauen,
von
der
Verwaltung
ausgeredet
worden.
Der
SPD
Wirtschaftsfeindlichkeit
zu
unterstellen
sei
"
schlicht
falsch"
.
Burkhard
Jasper
(CDU)
hält
das
Lager
durchaus
für
"
problematisch
für
das
Stadtbild"
.
Wie
es
sich
genau
auswirke,
könne
aber
erst
das
weitere
Verfahren
klären.
Und
er
mahnte:
"
Denken
Sie
an
die
Menschen
in
unserer
Stadt,
die
Arbeit
suchen."
Marita
Sliwka
(FDP)
:
Der
Bestand
der
Eisfabrik
hänge
nicht
vom
Kühlhaus
ab,
sagte
sie.
"
Sicher
ist
das
Lager
wichtig
für
Roncadin,
aber
nicht
lebenswichtig
für
die
Stadt."
In
Abwägung
der
Interessen
der
Firma
gegen
die
schützenswerten
Interessen
der
Bürger
in
Sutthausen
und
am
Kalkhügel
sage
sie
Nein
zum
Lager.
Sie
befürchte
außerdem
einen
Präzedenzfall:
"
Was
wollen
wir
tun,
wenn
danach
Köster
kommt
und
sein
Verwaltungsgebäude
um
mehrere
Stockwerke
erhöhen
will
. . .?"
Christopher
Cheeseman
(Linke)
mahnte
die
ökologischen
Grundsätze
für
den
Burenkamp
an,
die
nicht
aufgegeben
werden
dürften.
Uwe
Twent
(CDU)
:
Die
29
Meter
bezeichnete
Twent
als
"
akzeptabel"
.
Es
ärgere
ihn,
dass
das
Arbeitsplatz-
Argument
in
der
Diskussion
"
ziemlich
wischiwaschi
vom
Tisch
gewischt"
werde.
Einigen
Bürgern
aus
Sutthausen
warf
er
vor,
"
zu
laut
und
in
unangemessener
Weise"
ihre
Interessen
vorgebracht
zu
haben.
"
Mit
dem
Sankt-
Florians-
Prinzip
kann
man
keine
Stadtentwicklung
machen."
Claudia
Galitz
(CDU)
sagte,
sie
nehme
die
Sorgen
der
Sutthauser
Bürger
sehr
ernst,
zumal
der
Stadtteil
zu
ihrem
Wahlbezirk
gehöre.
Aber
für
eine
sachgerechte
Entscheidung
sei
es
zu
früh.
Sie
forderte,
das
Planungsverfahren
zu
Ende
zu
führen.
"
Dabei
behalte
ich
mir
vor,
am
Ende
doch
gegen
das
Lager
zu
stimmen."
Sabine
Bartnik
(Grüne)
betonte,
die
Grünen
seien
nicht
im
Geringsten
wirtschaftsfeindlich:
"
Wir
haben
gerade
erst
einem
Gewerbegebiet
zugestimmt."
Es
sei
fair
gegenüber
Roncadin,
jetzt
Nein
zu
sagen,
um
nicht
falsche
Hoffnungen
zu
wecken.
Anette
Meyer
zu
Strohen
(CDU)
: "
Ein
Bebauungsplan
ist
nicht
in
Beton
gemeißelt"
,
sagte
sie.
Änderungen
seien
üblich
und
nötig,
damit
sich
die
Stadt
entwickeln
könne.
Die
Firma
Roncadin
müsse
wenigstens
die
Chance
haben,
ihre
Pläne
in
einem
geordneten
Verfahren
vorbringen
zu
dürfen.
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
wog
ab:
Als
Vorteile
registrierte
er
mögliche
Gewerbesteuereinnahmen
und
neue
Arbeitsplätze,
als
Nachteile
die
"
Bausünde"
,
den
Präzedenzfall
und
die
Belastung
der
Bürger
in
Sutthausen
und
Kalkhügel.
Er
forderte,
in
der
Nähe
nach
einem
anderen
Standort
zu
suchen.
Sein
entsprechender
Antrag
wurde
von
SPD,
CDU
und
FDP
abgelehnt.
Die
Grünen
stimmten
dafür.
Bildtext:
Gescheitert:
Der
Rat
hat
den
Plan
der
Eisfabrik
Roncadin,
ein
29
Meter
hohes
Lager
zu
bauen,
mit
27
zu
24
Stimmen
gestoppt.
Grafik:
Stadt
Osnabrück
Autor:
hin