User Online: 1 | Timeout: 20:43Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Rückenwind aus der Steckdose
Zwischenüberschrift:
Alles zum Fahrrad-Trend E-Bikes
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. E-Bikes werden der Fahrrad-Trend 2009: Ob Banker, junge Mütter, Senioren oder Fahrradkuriere alle möchten 2009 den Rückenwind aus der Steckdose genießen; darin sind sich Fachleute, Presse und Fahrradhändler einig. Wir berichten, was manüber E-Bikes wissen muss.
pd-f Osnabrück. E-Bike oder Pedelec?
Die Masse der sogenannten " Light Electric Vehicles oder LEV" (Leicht-Elektrofahrzeuge) lässt sich in zwei Kategorien einteilen: E-Bikes, also elektrisch betriebene " Mofas", die ausschließlich auf ihren Motor vertrauen, und die " Pedelecs" genannten Fahrräder mit Unterstützungsmotor. Beim Pedelec (" Pedal Electric Vehicle") wirkt der Zusatzantrieb nur, wenn der Fahrer in die Pedale tritt je nach Modell und Fahrmodus unterschiedlich stark. Ein Pedelec ist auch ganz ohne Motoreinsatz fahrbar und somit universeller als ein E-Bike.
Megapixel und Reichweite
Was bei der Digitalkamera die Megapixel-Zahl und beim Auto der Durchschnittsverbrauch, ist beim Pedelec die Reichweite nämlich deutlich überschätzt. " Moderne Lithium-Ionen-Akkus bieten reichlich Strom; wer clever beschleunigt und richtig schaltet, der kann selbst in hügeligen Regionen über 50 Kilometer mit einer Ladung fahren", erklärt Kurt Schär von Biketec, dem Anbieter des " Flyer" (www.flyer.ch). " In der Realität geht es um Wege von zwei bis fünf Kilometern, die täglich zurückgelegt werden, nicht um 80-Kilometer-Touren in bergigem Gelände", ergänzt Mario Moeschler, Marketing-Chef vom Fahrradhersteller Winora (www.winora.de).
Nur Qualität zahlt sich aus
Aus Asien, wo das Pedelec längst seinen Siegeszug angetreten hat, stammen die meisten billigen Fernost-Importe für einige Hundert Euro. Ihre Qualität sorgt jedoch nach Meinung der Fachleute für wenig (und kurzen) Fahrspaß: " Das geht los bei primitivsten, rostanfälligen Bremsanlagen und betrifft auch Akku, Motor und Elektronik", erklärt Moeschler. " Markenübergreifend kann man sagen, dass Pedelecs unter 1500 Euro für den intensiven Nutzer keine gute Wahl sind", so Kurt Schär.
Vorsicht, Schutzmann schaut
Von gesetzlichen Regelungen sind Radfahrer weitgehend verschont, solange sie ordnungsgemäß mit Licht und Klingel unterwegs sind. Bei Pedelecs sieht das anders aus: Modelle, die eine Geschwindigkeit von mehr als 25 km/ h erreichen können, sind versicherungspflichtig und müssen mit einem Mofakennzeichen versehen werden. Hört sich kompliziert an, hat aber auch Vorteile: Zum einen gilt für Pedelecs keine Helmpflicht, zum anderen lässt sich die Mofa-Haftpflicht (50 Euro im Jahr) zu einer Kaskoversicherung mit Diebstahlschutz erweitern. Das kostet rund 50 Euro extra im Jahr und ist bei einem Fahrzeugwert um 2500 Euro eine sinnvolle Investition.
Qualität im Detail: Akku
Der Akku ist einer der Kostentreiber: Soll er leicht, leistungsfähig und haltbar sein, so kostet er alleine um die 500 Euro. Lithium-Ionen-Akkus halten vier bis fünf Jahre beziehungsweise bis zu rund 1000 Ladezyklen. Die Qualitätsunterschiede sind erheblich und stecken im Detail, für den Laien kaum erkennbar; deshalb empfiehlt Mario Moeschler vorrangig namhafte Fahrradanbieter in die engere Wahl zu nehmen. Praxis-Tipp: Achten Sie darauf, dass sich der Akku zum Laden leicht vom Pedelec entnehmen lässt.
Leichtbau ist Leichtsinn
Das höhere Fahrzeuggewicht, die höheren Fahrgeschwindigkeiten und die erhöhte Nutzung eines E-Bikes bzw. Pedelecs stellt an die verwendeten Fahrradkomponenten besondere Herausforderungen: " Die dynamischen Belastungen beim E-Bike sind immens, und auch bei der Dauerhaltbarkeit der Bauteile werden neue Dimensionen erreicht", fasst Rolf Häcker, Entwicklungsleiter beim Lenkerspezialisten Humpert, zusammen und stellt fest, " dass viele E-Bike-Anbieter auf extreme Leichtbauteile verzichten und stattdessen vermehrt solide Klassiker verbauen".
E-Biker werden immer jünger
Setzte die Branche anfänglich noch auf Käufer, die wegen körperlicher Gebrechen Mühe mit einem richtigen Fahrrad hatten, geht der Trend heute zu sportlichen Pedelecs, die lediglich etwas mehr Komfort bieten möchten als unmotorisierte Bikes und dabei deren praktische Aspekte erhalten wollen. Mit Reha-Mobilen haben solche Pedelecs bestimmt nichts mehr am Hut.
Motorkonzepte im Vergleich
Autofahrer philosophieren gerne darüber, und auch bei Pedelecs ist es von Bedeutung: Wo der Motor sitzt und welches Rad er antreibt, entscheidet maßgeblich über die Fahreigenschaften. " Ein Vorderradnabenmotor hat konstruktive Vorteile", so Mario Moeschler von Winora. " Ohne großen Aufwand verwandelt er ein Tourenrad in ein Pedelec; dabei sind alle Schaltungsvarianten, auch die Nabenschaltung möglich." Folgerichtig setzt Winora in seinem Pedelec-Programm auf Nabenmotoren von Heinzmann und Schachner.
Hersteller wie Biketec haben anderes im Sinn. Sie stellen Pedelecs her, die nicht auf Standard-Fahrrädern basieren, sondern eigenständige Entwicklungen sind, und können konstruktiv andere Wege gehen. " Beim klassischen Pedelec, wie wir es verstehen, ist der Mittelmotor die beste Wahl", erklärt Kurt Schär. " So kann die Technik formschön und gut geschützt integriert werden, und durch die mittige Platzierung des Motors erreichen wir eine optimaleGewichtsverteilung."
Bei riese und müller wiederum sitzt der Motor in der Hinterradnabe, der Akku je nach Modell im Rahmen oder in einer separaten Tasche. " Bei sportlichen Pedelecs macht ein Vorderradmotor in unseren Augen keinen Sinn", so Markus Riese. " Durch das Zusatzgewicht wird das Lenkverhalten zu stark beeinflusst und bei steilen Anstiegen läuft das Vorderrad Gefahr durchzudrehen." Den Antrieb ins Hinterrad zu integrieren, so der Ingenieur, würde dagegen auch modularen Konzepten wie dem Birdy Hybrid sportliche Fahreigenschaften ermöglichen.

Bildtext: E-Bike gibt es in vielen Variationen und für nahezu alle Ansprüche: Sowohl die platzsparende, handliche Version . . .
. . . als auch in der sportlich-ambitionierten Version für alle, die zügig um die Kurven zirkeln wollen. Fotos: pd-f
Autor:
pd-f


Anfang der Liste Ende der Liste