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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Riesenpilz: Der Fundort bleibt geheim
Zwischenüberschrift:
Pilze sammeln: Ein Hobby steht wieder hoch im Kurs
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Maitake nennen ihn die Japaner, was so viel heißt wie " Tanzender Pilz". Einen sechs Kilogramm schweren Klapperschwamm-Pilz hat Hartmut Pavlowski jetzt geerntet. Der Fund ist rekordverdächtig.
Ein Hügel, der nicht möchte, dass man auf ihm herumtritt, darf keine essbaren Pilze wachsen lassen dieses alte chinesische Sprichwort mag derzeit auch auf die Wälder in und um Osnabrück zutreffen. Obwohl man das ganze Jahr über Speisepilze finden kann, bietet derHerbst mit seinem feuchten Klima und dem verrotteten Laub auf dem Waldboden ideale Wachstumsbedingungen für die aromatischen Forstfrüchte. Steinpilze, Maronen, Champignons und Hallimasch schießen nur so aus der Erde.
Auf ein ganz besonderes Exemplar hat es Hartmut Pavlowski abgesehen. Seit sechs Jahren erntet der Hasteraner den seltenen Klapperschwamm an immer derselben Stelle. " Seit meiner frühesten Kindheit sammle ich jede Woche Pilze, aber so einen Brocken habe ich noch nie gefunden", präsentiert der 55-Jährige stolz seinen sechs Kilogramm schweren und 35 Zentimeter Durchmesser umfassenden Klapperschwamm.
In Asien ist der laubbraune Ständerpilz aufgrund seiner heilsamen Wirkung seit Jahrhunderten heiß begehrt. Maitake nennen ihn die Japaner, was so viel bedeutet wie " tanzender Pilz". Die Legende erzählt, dass fündig gewordene Sammler wahre Freudentänze aufführten, da der Pilz aufgrund seiner Tarnfarbe nur sehr schwer zu finden ist. Auch hierzulande findet der Pilz in der Medizin immer öfter Verwendung. Seine Inhaltsstoffe gelten als blutzuckersenkend und sogar tumorhemmend. Zudem fördert der mit lateinischem Namen bezeichnete Grifola frondosa Wohlbefinden und Gewichtsabnahme.
Als Speisepilz ist der Klapperschwamm in Deutschland auch aufgrund seiner Seltenheit eher unbekannt. " Aber richtig köstlich", verrät Maria Pavlowski, die das Sammelhobby mit ihrem Mann teilt, den " tanzenden Pilz" trocknet und als Würze für verschiedene Speisen benutzt. Doch nicht nur wegen der guten Mahlzeit geht Pavlowski auf Pilzsuche. Er ist sich sicher: " Ein besseres Hobby gibt es nicht. Ich finde meine Ruhe im Wald, und gleichzeitig wird der Sammelinstinkt geweckt."
Wo er den Klapperschwamm findet, will Pavlowski nicht verraten. Zwar gäben sich Pilzsammler untereinander wertvolle Tipps, was Essbarkeit oder Zubereitung betrifft. Doch echte Seltenheiten müsse man schon selbst finden, weiß der kundige Naturfan.
Während das Angeln schon seit Jahren immer mehr Jugendliche fasziniert, wird seit einiger Zeit auch das oft als Rentnersport bezeichnete Pilzsammeln bei jungen Menschen beliebter. Das zumindest bestätigen die in dieser Altersgruppe gestiegenen Anmeldezahlen für Pilzseminare und - exkursionen des Veranstalters Pilzfreundetreff, der auch regelmäßig Schulungen im Osnabrücker Landkreis anbietet. " Die Lehrwanderungen im Osnabrücker Land sind für uns besonders interessant.
Die Bodenschichten hier sind optimal durchmischt, und es gibt ein riesiges Vorkommen unterschiedlicher Pilzarten", gibt Dieter Honstraß, Organisator der mobilen Pilzschule vom Pilzfreundetreff bekannt. Dass immer mehr junge Menschen an den Schulungen teilnehmen, führt der Experte auch auf eine neue Faszination für die Natur zurück. Jugendliche fänden die Pilze ästhetisch und hielten gerne alles auf Fotos fest. Die Osnabrücker Studentin Caroline Banna denkt da eher praktischer. " Im Wald suche ich mir eine komplett kostenlose Mahlzeit. Es gibt alles, was man braucht. Im Moment eben besonders leckere Pilze."
Infos zu kommenden Seminaren unter www.pilzfreundetreff.de

Bildtext: Freuen sich über einen Rekordfund: Hartmut und Maria Pavlowski mit ihrem Klapperschwamm. Foto: Jörn Martens


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