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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Pinsi klammert sich fünf Tage im Baum fest
Zwischenüberschrift:
Ausgebüxter Kater hielt die Dodesheide in Atem – Feuerwehr zweimal ausgerückt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Kater Pinsi war am Freitag etwas ungeschickt. Seine Besitzer sind gerade in die Dodesheide gezogen. Der kleine Kater erkundete den neuen Balkon und fiel prompt vom Geländer. Ein großer Kastanienbaum rettete ihn vor dem Absturz, und Pinsi kletterte hoch in die Äste; da saß er nun und kam nicht mehr runter.
Auch auf die Lockrufe seiner Besitzerin Nadine Meyer reagierte der Kater nicht. Es folgte eine beispiellose Rettungsaktion Dammer Hof: Sonntag alarmierte die besorgte Besitzerin die Tierrettung, die Einsatzkräfte in Form von zwei Feuerwehrmännern eilten herbei. " Die sind dann von zwei Seiten in den Baum geklettert, um die Katze zu retten", sagt Meyer. Ohne Erfolg jedoch. Der Kater kletterte immer weiter nach oben und blieb erst mal da, wo sich sonst höchstens leichtere Vögel hintrauen.
Von mehreren Seiten hörte Nadine Meyer, er komme schon von allein wieder runter. Daran dachte Pinsi aber überhaupt nicht und blieb noch eine Nacht in seiner grünen Herberge. Der ungewohnte Straßenlärm schreckte ihn vom Abstieg ab, vermutete die Besitzerin. Also schloss sie sich mit einer Tierärztin kurz. Ihre Idee: Man könnte den Kater mit einem Betäubungsschuss in den Po außer Gefecht zu setzen, damit er nicht weiterklettert und gerettet werden kann. Dafür aber müsste man möglichst nah an den Ausreißer ran, um sicherzugehen, dass der Schuss wirklich das Hinterteil trifft.
Die Feuerwehr rückte also wieder an, um der Ärztin den Weg zu bahnen. Das Problem: Pinsi hatte sich schon zu hoch gewagt. " Das war zu riskant. Wenn der Kater eingeschlafen und dann auf einen Ast gefallen wäre, hätten wir den da nicht mehr lebend rausbekommen", so Meyer.
Das Ende der Rettungsversuche war das aber noch nicht: Die Tierärztin erinnerte sich an Kletterer in Berlin, die sich in solchen Fällen als letzte Rettung erwiesen hatten. Nadine Meyer fiel daraufhin ein, dass sie erst kürzlich am Hochseilgarten im Nettetal war sie bat kurzerhand dort um Hilfe. Mit Erfolg.
Gestern ging die Katzenrettung dann in die nächste Runde. Drei Kletterer rückten an, begutachteten den Baum und holten dann die entsprechende Ausrüstung. Zwei von ihnen bahnten sich den Weg nach oben, sägten den Ast ab, auf dem der Kater saß, und ließen ihn dann langsam runter. Unten wartete schon die Besitzerin, die das Tier mit einem Bettlaken einfangen wollte. Pinsi entwischte aber, gerade auf der Erde angekommen, direkt wieder in die Büsche.
" Ganz schön frustrierend", klagte Nadine Meyer nach der missglückten Rettungsaktion. Doch der nächste Plan folgte sogleich: eine Lebendfalle mit Thunfischhappen, die das ausgehungerte Tier anlocken sollten. Bis zum Abend ließ sich Pinsi jedoch nicht blicken.
In Zukunft hat er Balkonverbot, das steht für die Besitzerin fest. Der Kater soll sich nun erst mal an das neue Zuhause gewöhnen. Für die Kletterer aus dem Nettetal war die Rettungsaktion eine Gefälligkeit. Auch die Feuerwehr wird sie als " klassische Tierrettung" verbuchen und nicht in Rechnung stellen, erklärte Nicole Mackenstedt von der Verwaltung. Die Feuerwehr kann sich von Besitzern die abgeleisteten Stunden und den Materialaufwand bezahlen lassen bei Tierrettungen kam das bisher aber noch nicht vor.

Bildtext: Kater Pinsi sorgte tagelang für Aufregung: Am Freitag war er vom Balkon gefallen und hatte sich am Dammer Hof in einen Baum gerettet. Zweimal versuchte die Feuerwehr, ihn zu retten. Gestern rückten Kletterer aus dem Hochseilgarten an hier Klettertrainer Lars Heinemann – , um den Kater zu befreien. Kaum auf dem Boden, büxte der wieder aus. Fotos: Michael Hehmann
Autor:
Claudia Kolbeck


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