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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Eine Giraffe für den Frieden
Zwischenüberschrift:
1400 Schüler holen sich beim Steckenpferdreiten die süßen Brezeln
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sie hießen Sissy, Zottel, Sternchen oder Oskar. Sie waren weiß, braun, schwarz und manchmal auch fleckig. Einige hatten Räder, andere Glocken oder Lichter. Aber alle hatten sie das gleiche Ziel: das Rathaus. 1400 Steckenpferde zogen gestern Abend durch die Innenstadt, um an 360 Jahre Westfälischen Frieden zu erinnern.
Von Claudia Kolbeck
Osnabrück. Auch der kleine Matthis Bögershausen befand sich unter den Reitern. Er hatte ein ganz besonderes Steckenpferd mitgebracht: Vor 34 Jahren hatte sein Vater den hölzernen Vierbeiner gebastelt und war damit selbst zum Rathaus gezogen. Vor drei Jahren ritt seine große Schwester damit durch die Innenstadt, nun war er an der Reihe und durfte die Familientradition fortsetzen. " Ich bin der Einzige aus meiner Klasse mit einem ganz alten Pferd", sagte der Neunjährige stolz. Nur die Mähne und die Zügel mussten im Laufe der Zeit erneuert werden. Nach dem Steckenpferdreiten landet das in die Jahre gekommene Tier nun im Hausflur. " Man kann damit Indianer spielen", erklärte Matthis noch, bevor er wieder losritt.
Auch Paul Fiedl hatte sich gründlich auf den Umzug zur Erinnerung an den Westfälischen Frieden vorbereitet. Er war aber " nur ein bisschen aufgeregt" und freute sich ganz besonders auf die süße Brezel. Sein Begleiter war ein weißes Stoff-Steckenpferd mit schwarzen Augen. " Die Mähne war schwierig, weil ich da Löcher durch die Watte stechen musste", berichtete er.
Sonst sei aber alles ganz einfach gewesen. Noch einfacher hatte es da Anna-Lena Brinkmann: Sie hatte sich ein Pferd ausgeliehen. " Nur einen Sattel aus Stoff haben wir noch drangetackert", erklärte sie. So hatte es die Zehnjährige beim Reiten schön warm.
Ein Tier fiel noch besonders auf in der Masse der Steckenpferde weil es irgendwie anders aussah. Größer, gelb-braun und mit Punkten. " Ich habe eine Giraffe mitgebracht, weil das mein Lieblingstier ist", erklärte Besitzerin Merle Herkt stolz. Pühraffe nannte sie die. Gebastelt hatte sie ihr Vater. Und die Viertklässlerin war mächtig stolz auf ihren ungewöhnlichen Gefährten bei dem Steckenpferdreiten. " Ich glaub, ich bin damit schneller als die anderen", verkündete sie. Auffälliger war sie mit ihrer Steckengiraffe auf jeden Fall.
In alter Tradition ritten die Viertklässler aus 70 Klassen durch die Innenstadt. An der Johanniskirche begann die Tour. Am Ende auf der Rathaustreppe gab es für jeden Reiter von Oberbürgermeister Pistorius und den Bürgermeistern Karin Jabs-Kiesler und Burkhard Jasper eine Zuckerbrezel. Live-Musik regte die Pferdebesitzer danach zum Mähnenschütteln an. Das Märchen um den Streit der Farben ließ sie gebannt verstummen. Bei einer Feuershow hielten dann fast alle Zuschauer den Atem an, bis sie das große Abschlussfeuerwerk bejubelten. Ihren Friedensritt werden die Schüler jedenfalls nicht so bald vergessen.
Einen Videofilm und eine Bildergalerie vom Steckenpferdreiten finden Sie unter www.neue-oz.de

Bildtext: Nach links, nach rechts und alle Steckenpferde nach oben! Die Schüler waren begeistert von dem bunten Programm am Rathaus. Hier konnten sie ihre Pferde zur Musik tanzen lassen. Fotos: Michael Hehmann

Das alte Pferd von Papa Stephan hatte Matthis dabei. Schon zum dritten Mal kam das Tier beim Friedens-Umzug zum Einsatz.
Eine Steckengiraffe brachte Merle mit. Weil das ihr Lieblingstier ist. Damit ist sie schneller als die Pferde, war sie überzeugt.
Die Mähne war am schwierigsten: Paul hatte seinen Gefährten selbst gebastelt und freute sich am meisten auf die Brezel.
Einen warmen Stoffsattel hatte Anna-Lena an ihren Begleiter getackert. Damit es beim Reiten schön warm ist.
Autor:
Claudia Kolbeck


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