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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Am kommenden Montag reiten sie wieder
Zwischenüberschrift:
1400 Kinder erinnern an den Westfälischen Frieden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In Erinnerung an die Verkündung des Westfälischen Friedens von der Treppe des Osnabrücker Rathauses vor 360 Jahren ziehen am Montag, 27. Oktober, die Viertklässler der allgemeinbildenden Schulen mit selbst gebastelten Steckenpferden und geschmückt mit farbigen Hüten durch die Innenstadt. Seit 55 Jahren findet das Steckenpferdreiten jedes Jahr rund um den Friedenstag am 25. Oktober statt.
1400 Schülerinnen und Schüler aus rund 70 vierten Klassen treffen sich um 17 Uhr an der Johanniskirche, wo sie von Oberbürgermeister Boris Pistorius begrüßt werden. Gemeinsam stimmen sie dann das " Lied der Steckenpferdreiter" an, das eigens für dieses Kinderfest komponiert wurde.
Gegen 17.15 Uhr setzt sich der farbenfrohe Umzug durch die Johannisstraße über den Neumarkt, die Große Straße, den Nikolaiort, die Krahnstraße, die Marienstraße und die Heger Straße in Bewegung. Der Neumarkt wird zwischen 17.20 bis 18 Uhr gesperrt.
Der Umzug wird gegen 18 Uhr auf dem Markt eintreffen, wo alle Kinder über die Rathaustreppe reiten, um aus der Hand des Oberbürgermeisters süße Brezeln zu erhalten. Anschließend wird es außer einem Musikprogramm auch mit Einsetzen der Dämmerung ein Feuerwerk geben. Die Veranstaltung endet gegen 19.15 Uhr.
Das Steckenpferdreiten ist ein Friedensfest für Kinder, das ihnen den Gedanken der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens auf spielerische Weise vermitteln soll. Die Tradition des Steckenpferdreitens geht auf das Jahr 1650 zurück. In dem Jahr sollten in Nürnberg die praktischen Folgen aus dem zwei Jahre zuvor geschlossenen Westfälischen Friedensvertrag geregelt werden. Damals ritten Nürnberger Jungen mit Steckenpferden zu Fürst Piccolomini, dem Beauftragten des deutschen Kaisers Ferdinand III., um ein Andenken an den Frieden zu erbitten.
Die emsländischen Dichterinnen Clara und Emmy von Dincklage bearbeiteten 1875 in ihrem Buch " Geschichten für die Jugend" das Nürnberger Ereignis. In ihrer Sage wurde der Schauplatz die Friedensstadt Osnabrück. Die Geschichte war letztlich die Quelle für das Osnabrücker Steckenpferdreiten, das 1948 der damalige Stadtarchivar Ludwig Bäte (1892–1977) anlässlich des 300. Jubiläums des Westfälischen Friedens ins Leben rief.
Seit 1953 wird das Steckenpferdreiten jährlich veranstaltet und hat sich zu einem überregional bekannten Kinderfest etabliert.

Bildtext: 1400 Jungen und Mädchen sind am Montag als Steckenpferdreiter in der Stadt unterwegs. Foto: Bettina Meckel


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