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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Atter pocht auf besseren Lärmschutz
Zwischenüberschrift:
Stadt lehnt Messungen ab – "Es ist deutlich schlimmer geworden"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die neue Lärmschutzwand an der A 1 hat keine Ruhe nach Atter gebracht. Im Gegenteil, sagten viele Atteraner, der Lärm von der Autobahn habe sogar zugenommen. Und auch die Lautstärke im Streit um die Wand nimmt zu.
Der CDU-Ortsverband hat sich an die Spitze der Protestbewegung gesetzt und fordert von der Stadt, eigene Messungen über den Autobahn-Lärm in Atter vorzunehmen. " Wir werden wahrscheinlich zur nächsten Ratssitzung einen entsprechenden Antrag einbringen", sagte CDU-Ratsherr Joachim Tegeler, der auch den CDU-Bundestagskandidaten Mathias Middelberg um Unterstützung gebeten hat.
Der Lärm treffe nicht einige wenige in Atter, sagt der Vorsitzende des Bürgerforums Hans-Jürgen Groth. Es gebe inzwischen eine " Massenbewegung". Es setze sich der Eindruck fest, dass das Dauerrauschen von der Autobahn nach dem Bau der Lärmschutzwand zugenommen habe. Das hatten Kritiker schon vor dem Bau vorhergesagt. Denn die Wand ist auf der Atteraner Seite knapp einen Meter niedriger als auf der Wersener Seite. Die Bürger meinen, der Verkehrslärm werde von der Wersener Wand reflektiert und pflanze sich ungehindert durch die Senke bis zum Ortskern fort. Als ärgerlich empfinden sie, dass die Wand auf Höhe der Bahnline (bei Coppenrath & Wiese) endet.
Die Lärmschutzwände sind nach einem bundeseinheitlichen Rechenmodell gebaut worden. Lärmmessungen gibt es nach der Verkehrslärmschutz-Richtlinie grundsätzlich nicht, sagt der Leiter des Landesamtes für Straßenbau, Cord Lüesse. Das Gesetz schreibt vor, sich auf die Berechnungen zu stützen. Lüesse hält Messungen für " sehr problematisch" und wenig sinnvoll.
Franz Schürings, Leiter des Fachbereichs Städtebau, sagt, der Aussagewert einer Messung ginge " gegen null". Ein Grund: Es gibt zu viele Störgeräusche. " Man bräuchte Laborbedingungen, um eine Schallquelle eindeutig isolieren zu können", sagte Schürings. Die Berechnungen berücksichtigten alle Faktoren und seien deshalb " hieb- und stichfest". Außerdem fehle der Vergleichswert aus der Zeit vor dem Bau der Lärmschutzwand.
Dass der Lärm mit dem Bau der Wand in Atter zugenommen haben könnte, hält Schürings " physikalisch für ein Ding der Unmöglichkeit".
Die Kritiker aus Atter beruhigt das nicht. Sie zweifeln die Berechnungen dennoch an. Die Messungen müsste die Stadt veranlassen und bezahlen. Aber der Verwaltungsausschuss folgt dem Urteil der Experten und lehnt sie ab. Außerdem würde damit ein Beispiel gegeben. Auch andere Stadtteile oder Straßengemeinschaften könnten Messungen verlangen. Die CDU will sich damit nicht zufriedengeben. Bundestagskandidat Mathias Middelberg sagte, die spezifischen Bedingungen in Atter erforderten es, mit eigenen Messungen " belastbare Daten" zu erheben.
Streit gibt es auch um das Baumaterial. Lüesse trat Vorwürfen entgegen, die Lärmschutzwand entspräche nicht dem Stand der Technik. Die westliche Wand besteht nach seinen Angaben aus Porenbeton, der den Lärm optimal aufnimmt (absorbiert). Die West-Wand ist oben geneigt und mit Aluminium-Lochblechen verkleidet. Die Anforderungen seien " absolut erfüllt". Lüesse: " Man darf das nicht mit Materialien für die Innenraumdämmung oder für Tonstudios vergleichen."

Bildtext: Die Lärmschutzwand auf der östlichen Seite der A 1 (im Vordergrund) ist nach Meinung vieler Atteraner zu niedrig und zu kurz. Lärmmessungen, die die Bürger fordern, lehnen Experten ab, weil sie keinen Aussagewert hätten. Fotos: privat / Lochbleche aus Aluminium schlucken den Lärm, sagt das Straßenbauamt. Atteraner Bürger haben ihre Zweifel.
Autor:
hin


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