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1.
Erscheinungsdatum:
21.10.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Gutachter
testet,
ob
die
Windkraftanlagen
auf
dem
Piesberg
den
Fledermäusen
gefährlich
werden.
Überschrift:
Horchposten belauscht Fledermäuse
Zwischenüberschrift:
Gutachter untersucht, ob neue Windrotoren auf dem Piesberg die Tiere bedrohen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
150
Meter
hoch
sollen
sie
werden,
die
neuen
Windgeneratoren
auf
dem
Piesberg
–
doppelt
so
hoch
wie
die
vorhandenen.
Die
Genehmigung
gibt
es
nur,
wenn
ihre
riesigen
Flügel
den
Fledermäusen
über
Osnabrücks
höchstem
Berg
nicht
gefährlich
werden.
Ein
Gutachter
hat
deshalb
einen
Horchposten
in
45
Meter
Höhe
installiert,
der
die
Tiere
im
Flug
belauscht.
Alle
Fledermausarten
sind
durch
EU-
Recht
streng
geschützt.
Sie
dürfen
weder
verletzt
noch
getötet
werden.
Aus
Amerika
und
Australien
ist
aber
bekannt,
dass
Fledermäuse
nicht
selten
von
Windgeneratoren
erschlagen
werden.
Bei
systematischen
Untersuchungen
auch
in
Deutschland
hat
sich
bestätigt,
dass
in
einem
Radius
von
50
Metern
um
die
Masten
häufig
tote
Tiere
zu
finden
sind.
Auffällig
ist,
dass
sie
meist
keine
äußeren
Verletzungen
zeigen.
Es
wird
vermutet,
dass
ihre
empfindlichen
Lungen
den
erhöhten
Luftdruck
in
der
Nähe
eines
Rotorflügels
nicht
verkraften.
Die
Frage
ist
nur,
ob
auch
Fledermäuse
am
Piesberg
gefährdet
sind.
Aus
früheren
Untersuchungen
sind
in
diesem
Revier
immerhin
14
Fledermausarten
nachgewiesen.
Bislang
fehlte
es
jedoch
an
Erkenntnissen,
in
welchen
Höhen
die
Flugsäuger
anzutreffen
sind.
Für
die
Planung
von
Windgeneratoren
eine
wichtige
Voraussetzung.
Um
nähere
Aufschlüsse
zu
erhalten,
lassen
Fledermausforscher
zuweilen
sogar
Drachen
steigen,
an
denen
Mikrofone
befestigt
sind.
Aufgezeichnet
werden
dann
die
Ultraschalllaute,
mit
denen
sich
die
Flattertiere
im
Luftraum
orientieren
und
ihre
Beuteinsekten
orten.
Auf
dem
Piesberg
bot
sich
immerhin
die
Möglichkeit,
ein
Mikrofon
an
der
Gondel
einer
bestehenden
Windkraftanlage
zu
befestigen.
Die
Untersuchung
läuft
schon
seit
Monaten.
Carsten
Dense
vom
Büro
für
angewandte
Ökologie
und
Landschaftsplanung
will
zum
Jahresende
sein
Gutachten
vorlegen,
mit
dem
ihn
die
Stadtwerke
beauftragt
haben.
Seine
Daten
bekommt
Carsten
Dense
von
einem
Ultraschalldetektor,
der
an
der
Reling
eines
Windgenerators
befestigt
ist.
Ein
Mikrofon
erfasst
die
Laute,
ein
Datenlogger
zeichnet
sie
auf
einer
Speicherkarte
auf.
Von
seinem
Computer
lässt
sich
Carsten
Dense
die
hochfrequenten
Töne
als
Grafik
darstellen.
An
ihrem
Verlauf
sieht
er
sofort,
ob
ein
Großer
Abendsegler,
eine
Zwergfledermaus
oder
eine
Rauhautfledermaus
den
jeweiligen
Ruf
ausgestoßen
hat.
Schwieriger
ist
es,
den
Ton
der
Breitflügelfledermaus
von
dem
des
Kleinen
Abendseglers
zu
unterscheiden.
Der
Diplombiologe
vergleicht,
wann
die
Tiere
unterwegs
sind,
welches
Wetter
sie
bevorzugen
und
bei
welchen
Windgeschwindigkeiten
sie
auf
ihre
nächtlichen
Flüge
verzichten.
Schon
jetzt
zieht
er
das
Fazit,
dass
sich
über
dem
Piesberg
mehr
Fledermäuse
tummeln
als
zunächst
angenommen.
Die
Gretchenfrage,
ob
die
neuen
Riesenflügler
die
Fledermäuse
bedrohen,
wird
Carsten
Dense
in
seinem
Gutachten
beantworten.
Er
lässt
jedoch
durchblicken,
dass
es
nicht
um
ein
Ja
oder
Nein
zur
Windkraftnutzung
geht,
sondern
um
konkrete
Empfehlungen.
Die
könnten
etwa
lauten,
dass
die
Generatoren
nachts
bei
Windgeschwindigkeiten
unter
6
m/
s
abgeschaltet
werden,
und
das
auch
noch
saisonal
begrenzt.
Bei
stärkerem
Wind
gehen
die
Fledermäuse
nämlich
gar
nicht
erst
in
die
Luft.
Bleibt
noch
die
Frage,
warum
Fledermäuse
überhaupt
mit
Windrotoren
in
Konflikt
kommen
können,
obwohl
die
Natur
sie
mit
dem
einzigartigen
Ultraschallortungssystem
ausgestattet
hat.
Carsten
Dense
rechnet
vor,
dass
sich
die
Flügelspitze
eines
Rotors
mit
150
oder
sogar
200
Stundenkilometern
durch
die
Luft
schraubt.
Beim
Großen
Abendsegler
reiche
das
Ortungssystem
nur
20
Meter
weit.
Bevor
die
Fledermaus
den
Flügel
bemerkt,
hat
er
sie
schon
erwischt.
Der
Diplombiologe
sieht
die
kleinen
Flugsäuger
in
eine
weitere
Falle
tappen:
Bestimmte
Arten
seien
einfach
neugierig.
Sie
versuchten,
neue
Anlagen
auszukundschaften,
und
flögen
an
ihnen
hoch.
Und
dann
gibt
es
noch
die
Insekten,
die
sich
gerne
an
der
Gondel
aufhalten,
weil
es
am
Generator
so
schön
warm
ist.
Eine
tödliche
Gefahr.
Vor
fünf
oder
sechs
Jahren
seien
solche
Gefährdungen
noch
gar
nicht
gesehen
worden,
sagt
Carsten
Dense.
Erkenntnisse
über
das
Flugverhalten
der
geschützten
Flattertiere
in
größeren
Höhen
gebe
es
erst
aus
jüngerer
Zeit.
Und
dafür
müsse
ein
hoher
Aufwand
getrieben
werden.
"
Wir
machen,
was
technisch
möglich
ist"
,
verspricht
der
Fledermausspezialist.
Wie
klingen
Fledermäuse?
Carsten
Dense
hat
uns
zwei
Aufnahmen
zur
Verfügung
gestellt.
Es
handelt
sich
um
den
Ruf
einer
Rauhautfledermaus
und
eines
Kleinen
Abendseglers.
Die
Hörprobe:
www.neue-
oz.de/
fledermaus
Bildtext:
Das
Mikrofon
verrät,
wer
oben
im
Luftraum
unterwegs
ist:
Carsten
Dense
mit
dem
Ultraschalldetektor
auf
dem
Piesberg.
Foto:
Gert
Westdörp
/
Eine
Zwergfledermaus
fliegt
mühelos
150
Meter
hoch.
Das
Archivfoto
zeigt
ein
präpariertes
Exemplar.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert