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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fragen zum Kühlhaus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Mittlerweile ist klar, dass mit dem geplanten Tiefkühlhaus ein Logistikunternehmen am Burenkamp angesiedelt werden soll. Anscheinend wird ein Gebäude von 29 oder mehr Metern über Grund mit einem Volumen von circa 400 000 Kubikmetern angestrebt, das bei einer Temperatur von circa 28° C betrieben würde. Zwecks optimaler Auslastung wird es voraussichtlich rund um die Uhr durch Lkw angefahren; da es sich um Lebensmittel handelt, auch am Wochenende. Das Gewerbegebiet weitet sich damit langsam auf ein Industriegebiet aus, mit deutlich liberaleren Lärm- und Umweltschutzvorgaben. Es werden den Bürgern wieder einmal die üblichen Argumente vorgelegt: Das Kühlhaus ist notwendig für die wichtige Expansion des Unternehmens Roncadin. Es handelt sich hierbei leider nicht mehr um eine lokale Osnabrücker Firma, sondern um den international aktiven Finanzdienstleister Oaktree Inc.
Ebenso hören wir das Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen in einem gesunden Unternehmen, die sonst vernichtet werden. Bezogen auf die wenigen Arbeitsplätze des automatisch betriebenen Lagers, träfe das zu, wobei auch andere Unternehmen Interesse an dem Grundstück zwecks Ausweitung ihrer Unternehmen angemeldet haben. Der Missbrauch des Arbeitsplatzarguments sollte den Osnabrückern aber spätestens seit der Übernahme von Ihr Platz durch Schlecker geläufig sein. Das lässt sich schwer überprüfen. Im Übrigen erweitert Roncadin/ Oaktree seine Produktionsanlagen schon jetzt ohne dass das Lager existiert. Für Sutthausen, Nahne, Hellern, Holzhausen, Kalkhügel und das gesamte südliche Osnabrück steht viel auf dem Spiel.
Ein paar wichtige Fragen, die alle Bürger betreffen, lauten: Wenn dieses Logistikgebäude errichtet wird,
warum sollen nicht andere Logistiker ebenfalls dort angesiedelt werden? Schließlich wird man aufgrund des zunehmenden Lkw-Verkehrs die Kreuzung Sutthauser Straße mit Steuergeldern der Stadt umbauen, um die drohenden Staus einzudämmen. Im Übrigen wird die Stadt wahrscheinlich weder von Roncadin/ Oaktree noch dem Logistiker aufgrund der Investitionen auf Jahre hinaus Gewerbesteuern sehen.
warum sollte es dann das einzige 29-Meter-Gebäude am Burenkamp sein? Andere werden nachkommen, und aus dem ehemals ökologischen′ Gewerbegebiet wird langsam ein Industriegebiet. Der Schutz eines Gut Lage′ scheint schon jetzt kein Argument mehr zu sein.
werden die Lärmschutzmaßnahmen auch ergriffen? Ein Industriegebiet muss sich nicht an besonderen Lärmschutz halten, und bei dieser Höhe des Kühlhauses wird der Lärm der Autobahn durch die Reflexion weit nach Süden getragen. Allein Roncadin/ Oaktree stellt jetzt schon eine erhebliche Lärmbelastung für die Anwohner dar.
wohin erweitert Roncadin/ Oaktree in Zukunft? Wahrscheinlich wird dann der Rest des ehemaligen Hörner Bruchs neben dem jetzigen Roncadin-Gelände auch zur Eisfabrik oder zum Lkw-Parkplatz werden das Ende des Naherholungsgebiets Burenkamp.
Wir erwarten, dass die Politiker aller Parteien sich ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern bewusst sind und eine sinnvolle Alternative dieser Planung vorziehen."

Bildtext: Die Eisfabrik R & R (Roncadin) plant den Bau eines Hochregallagers auf dem benachbarten Grundstück (Fläche innerhalb der gestrichelten Linie). Foto: Gert Westdörp
Autor:
Christian Ungermann


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