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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sonnige Aussichten für Sun-Area
Zwischenüberschrift:
Weltweit Interesse an Solarprojekt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eignet sich das Dach meines Hauses für eine Solaranlage? Diese Frage beantwortet " Sun-Area". Jetzt wurde das Osnabrücker Projekt für seine Bedeutung für den Klimaschutz ausgezeichnet. Und bei Detlef Gerdts melden sich Interessenten aus aller Welt.
" Sogar aus Afghanistan gab es Anfragen", erzählt der Leiter des städtischen Fachbereichs Grün und Umwelt. Interesse zeigten auch Städte aus Luxemburg und aus dem Staat New York. Und auch in Deutschland ist der Wunsch nach Informationen über Erfahrungen und Rahmenbedingungen groß, sogar in Freiburg, der Stadt, die in Deutschland eigentlich die Vorreiterin in Sachen Sonnenenergie ist.
" Von Nord nach Süd, von West nach Ost. Insgesamt 100 Städte und Kreise haben sich bei uns gemeldet", freut sich Gerdts über das Interesse an dem Projekt, das jetzt auf der Intergeo, der weltweit größten Fachmesse für Vermessungswesen, für seine Anwendbarkeit prämiert wurde. Preisgeld: 5000 Euro.
Die Idee von Sun-Area ist so einfach wie bestechend. Bislang stammen in Deutschland drei Prozent der Stromproduktion aus Photovoltaik-Anlagen. Prof. Martina Klärle hielt das für einen großen Verlust, produziert die Sonne doch täglich mehr als das 10 000-Fache an Energie, die hier zur Stromproduktion benötigt wird.
Die Forscherin wollte möglichst viele Dächer für Solaranlagen nutzen, vor allem wegen des drohenden Klimawandels. Deshalb rief sie an der Fachhochschule Osnabrück das Projekt " Sun-Area" ins Leben, das die Frage beantworten sollte: Welche Dächer sind für Photovoltaik-Anlagen geeignet?
Auf der Basis von Laserscanner-Daten, die ihr die Stadt zur Verfügung stellte, erhob sie mit ihrem Team, welche Dächer sich für eine Solaranlage und damit für die Stromproduktion eignen. Auf einer Fläche von 120 Quadratkilometern wurden 70 000 Gebäude analysiert. Das Ergebnis: 70 Prozent des Strombedarfs ließen sich durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern decken. 20 Prozent der Dächer der Stadt eignen sich für den Aufbau der Technik. Im Landkreis könnte sogar der gesamte Bedarf gedeckt werden.
Um den Bau von Solaranlagen voranzutreiben, hat die Stadt ein Folgeprojekt mit dem Namen " Sunpower" gestartet. Dazu haben die Mitarbeiter 200 repräsentative Dächer ausgesucht und deren Eigentümern eine kostenlose Beratung angeboten. " Von den 20 000 Euro, die das Projekt gekostet hat, kamen 17 000 von Sponsoren", fügt Detlef Gerdts hinzu.
Von den 71 Eigentümern, die sich haben beraten lassen, wollen nun 62 eine Anlage haben oder haben die feste Absicht erklärt, eine zu errichten. " Wenn die das alle umsetzen, dann verdoppelt sich die bisher installierte Photovoltaik-Leistung der Stadt", sagt Gerdts. Bisher sind 2000 Kilowatt Leistung installiert. Und: " 29 Eigentümer wollen auch eine solarthermische Anlage installieren. Das Investitionsvolumen beträgt hier 140 000 Euro", freut sich Gerdts über Eigentümer, die ihr Wasser mit der Energie der Sonne erwärmen wollen. Das ist gut für die Umwelt und auf die Dauer gut fürs Portemonnaie der Hausbesitzer und Firmeneigentümer. Unabhängig vom Projekt Sun-Area hat die Firma Meyer & Meyer wegen der Wirtschaftlichkeit in energiesparende Maßnahmen investiert und unter anderem eine Solaranlage installiert, die 30 000 Kilowattstunden jährlich produziert. Es ist eine der größten Anlagen der Stadt.
" Auch für das Handwerk sind Investitionen in Solaranlagen gut", sagt Gerdts und nennt ein Investitionsvolumen von 12 Millionen Euro.
Gerdts hat nun weitere Pläne im Kopf, um Sonnenenergie in Osnabrück zu nutzen. Dafür hat er bereits Kontakte zu weiteren Projektpartnern aufgenommen. Mehr verrät er nicht.
Martina Klärle, die Ideengeberin für Sun-Area, will das Preisgeld mit ihrem Team ganz im Sinne des Projekts einsetzen: für seine Umsetzung in Santiago de Chile. Die Hauptstadt Chiles hatte kürzlich Interesse signalisiert. Klärle ist inzwischen an die Fachhochschule Frankfurt/ Main gewechselt und betreut das Projekt von dort aus weiter zusammen mit der FH Osnabrück und der Stadt.
Weitere Infos: www.osnabrueck.de

Bildtext: Auf die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen baut auch das Unternehmen Meyer & Meyer. Diese Anlage produziert jährlich 30 000 Kilowattstunden. Foto: privat
Die Idee zum Projekt " Sun-Area" hatte Professor Martina Klärle. Foto: Uwe Lewandowski
Autor:
Marie-Luise Braun


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