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1.
Erscheinungsdatum:
18.10.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Asiatische
Insekten
verdrängen
die
Sonnenküken.
Überschrift:
Invasion der Killerkäfer
Zwischenüberschrift:
Asiatische Insekten verdrängen die heimischen Sonnenküken
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Eine
51-
jährige
Osnabrückerin
traute
am
Wochenende
ihren
Augen
kaum:
Dutzende
kleiner
Käfer
hatten
es
sich
an
ihrer
weiß
gestrichenen
Balkonwand
gemütlich
gemacht.
Die
ganze
Fläche
war
mit
kleinen,
rot-
gelben
Punkten
übersät.
Einige
Wochen
zuvor
hatte
die
Wüstenbewohnerin
schon
zwei
ähnliche
Insekten
in
ihrer
Wohnung
gefunden.
Da
dachte
sie
noch,
sie
wären
etwas
Besonderes
zu
dieser
Jahreszeit.
Um
nicht
noch
mehr
neue
Mitbewohner
zu
bekommen,
schloss
sie
nach
der
kleinen
Invasion
auf
ihrem
Balkon
trotz
des
guten
Wetters
lieber
die
Türen.
So
wie
der
51-
Jährigen
dürfte
es
derzeit
vielen
Osnabrückern
gehen:
Bei
den
bunten
Insekten
handelt
es
sich
um
asiatische
Marienkäfer.
Ursprünglich
als
Schädlingsbekämpfer
eingeflogen,
wird
das
Tier
in
Deutschland
allmählich
zur
Plage
und
verdrängt
seine
deutschen
Artgenossen.
In
ganz
Deutschland
weitet
sich
die
Population
in
erstaunlichem
Tempo
aus.
1000
Blattläuse
schafft
der
asiatische
Käfer
in
seinem
Leben.
Das
deutsche
Pendant,
im
Volksmund
auch
liebevoll
Sonnenküken
genannt,
hingegen
vertilgt
im
Schnitt
nur
100
–
aus
diesem
Grund
wurde
das
ostasiatische
Insekt
seinerzeit
auf
die
deutsche
Pflanzenwelt
losgelassen.
Das
Problem
dabei:
Mittlerweile
hat
sich
die
Art
als
sehr
viel
hartnäckiger
erwiesen
als
die
hier
beheimatete.
"
Die
Larven
der
asiatischen
Marienkäfer
sind
zudem
aggressiver"
,
weiß
Berthold
Reichensperger,
biologischer
Präparator
am
Schölerberg.
Sie
fressen
auch
die
Larven
anderer
Marienkäfer.
Zudem
breitet
sich
die
Population
schneller
aus.
Reichensperger:
"
Sie
scheinen
unter
unseren
Bedingungen
die
besseren
Chancen
zu
haben
und
verdrängen
so
die
heimischen
Marienkäfer."
Das
asiatische
Insekt
hat
zudem
kaum
natürliche
Fressfeinde
in
Deutschland.
Denn:
Bei
potenzieller
Bedrohung
geben
Marienkäfer
Schrecksubstanzen
ab
–
eine
stinkende,
bittere
Körperflüssigkeit.
Die
Konzentration
ist
bei
den
asiatischen
Tieren
100-
fach
höher
als
beim
heimischen
Marienkäfer.
Pickt
ein
Vogel
das
Insekt
auf,
schmeckt
es
ihm
deshalb
nicht,
und
er
sucht
sich
andere
Nahrung.
Ein
weiteres
Problem:
Wo
einer
der
asiatischen
Krabbler
ist,
sind
meistens
auch
noch
viele
andere.
In
Scharen
von
bis
zu
100
Insekten
suchen
sie
derzeit
Unterschlupf
in
Häusern,
um
geschützt
zu
überwintern.
Sitzt
die
Gruppe
einmal
in
Küche
oder
Wohnzimmer,
ist
sie
auch
nicht
mehr
so
leicht
wegzukriegen.
Schädlich
sind
die
Insekten
nicht,
oft
wird
ihre
Anwesenheit
jedoch
als
lästig
empfunden.
Töten
sollte
man
sie
jedoch
nicht.
Schon
allein
deshalb,
weil
die
Käfer
ihre
stinkende
Körperflüssigkeit
auch
absondern,
wenn
man
sie
beispielsweise
erdrückt.
"
Fangen
und
draußen
aussetzen"
,
empfiehlt
Reichensperger
daher.
Notfalls
könne
man
hierfür
einen
kleinen
Kescher
benutzen
und
die
alte
Methode
mit
Glas
und
Papier
anwenden.
Äußerlich
unterscheidet
sich
die
asiatische
Art
übrigens
ebenfalls
von
der
deutschen:
Die
Färbung
reicht
von
orange
ohne
Flecken
über
orange
mit
dunklen
Flecken
bishin
zu
schwarz
mit
roten
Punkten.
Die
Zahl
der
Punkte
variiert
zwischen
null
und
21.
Wenngleich
der
Käfer
für
die
Menschen
ungefährlich
ist,
könnte
er
in
Zukunft
massive
wirtschaftliche
Schäden
anrichten:
In
den
USA
und
in
Frankreich
beispielsweise
machten
die
asiatischen
Insekten
schon
ganze
Weinernten
zunichte.
Die
Schädlingsbekämpfer
setzen
sich
auf
die
Trauben
und
geraten
so
mit
der
Ernte
ins
Lesegut.
Schon
vier
bis
acht
Käfer
können
mit
ihren
Bitterstoffen
den
Geschmack
von
100
Riesling-
Trauben
verderben.
"
Zwei
Punkte
und
ein
roter
Rock,
so
seh
ich
ihn
am
Rosenstock"
,
dichtete
einst
Lyrikerin
Maria
Holschuh
über
den
Marienkäfer.
Setzen
sich
aktuelle
Trends
fort,
dürften
die
Beobachtungen
aus
diesem
Reim
nun
bald
der
Vergangenheit
angehören.
Den
Sonnenküken
geht
es
derzeit
mächtig
an
den
Kragen.
Bildtext:
Asiatische
Marienkäfer
werden
allmählich
zur
Plage
in
Deutschland.
Auch
in
Osnabrück
breiten
sich
die
Insekten
immer
stärker
aus.
Foto:
Julius-
Kühn-
Institut
Autor:
Claudia Kolbeck