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1.
Erscheinungsdatum:
08.10.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
Unabhängige
Filmfest
eröffnet
heute:
Der
Künstler
Gunter
Demnig
über
sein
Projekt
"
Stolpersteine"
Überschrift:
Steine gegen das Vergessen
Zwischenüberschrift:
Unabhängiges Filmfest eröffnet heute: Künstler Gunter Demnig über sein Projekt "Stolpersteine"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zur
Eröffnung
des
Unabhängigen
Filmfestes
läuft
heute
Abend
in
der
Lagerhalle
die
Dokumentation
"
Stolperstein"
.
Im
Mittelpunkt
des
Films
steht
Gunter
Demnig,
der
Künstler,
der
das
Projekt
"
Stolperstein"
ins
Leben
gerufen
hat.
Sie
sind
gerade
unterwegs,
um
Stolpersteine
zu
verlegen.
Wo
sind
Sie
gerade?
Heute
war
ich
in
Rüsselsheim
und
Oppenheim.
Morgen
geht
es
weiter
nach
Meisenheim
und
Ingelheim
und
danach
zurück
nach
Hause.
In
Rüsselsheim
war
auch
Norbert
Blüm
dabei.
Was
hat
er
dort
gemacht?
Dort
liegt
der
Stolperstein
vor
einem
ehemaligen
Textilgeschäft.
Das
wurde
von
einer
Frau
geführt,
die
Jüdin
war
und
von
den
Nazis
deportiert
wurde.
Norbert
Blüm
hat
die
Frau
gekannt.
Er
hat
eine
sehr
einfühlsame
und
persönliche
Rede
gehalten.
Das
war
sehr
bewegend.
In
dem
Film
"
Stolpersteine"
heißt
es,
dass
Sie
bisher
8500
Stolpersteine
in
177
Kommunen
verlegt
haben.
Ist
das
noch
aktuell?
Es
sind
inzwischen
16
500
Steine
in
360
Kommunen.
Der
Film
wurde
bereits
vor
drei
Jahren
gedreht.
Deswegen
sind
die
Zahlen
nicht
mehr
aktuell.
Inzwischen
verlegen
Sie
Ihre
Steine
aber
nicht
mehr
nur
in
Deutschland.
Das
Projekt
war
von
Anfang
an
auf
ganz
Europa
ausgelegt.
Ich
habe
inzwischen
auch
Steine
in
Ungarn,
Österreich
und
den
Niederlanden
verlegt.
Bald
kommen
Tschechien
und
Polen
dazu.
In
die
Ukraine
werde
ich
demnächst
auch
fahren.
Der
Zug
nach
Kiew
ist
schon
so
gut
wie
gebucht.
In
Osnabrück
liegen
ja
auch
schon
viele
Stolpersteine.
Haben
Sie
hier
in
nächster
Zeit
mal
wieder
einen
Termin?
In
Osnabrück
verlegt
die
Stadt
die
Steine
selbst.
Die
wissen,
wie
ich
mir
das
vorstelle,
und
machen
das
auch
so.
Früher
habe
ich
die
Steine
immer
selbst
verlegt,
aber
es
sind
inzwischen
zu
viele
geworden.
Bleibt
Ihnen
als
Künstler
da
eigentlich
noch
Zeit
für
andere
Projekte?
Das
Projekt
füllt
mich
aus,
in
jeder
Beziehung.
Ich
komme
dabei
immer
wieder
mit
anderen
Menschen
zusammen
und
ins
Gespräch.
Das
ist
nie
dasselbe.
Und
ich
erfahre
viel
über
das
Schicksal
anderer
Menschen.
Vor
allem
von
denen,
deren
Namen
auf
den
Steinen
stehen.
Wie
sind
Sie
eigentlich
auf
die
Idee
zu
dem
Projekt
gekommen?
Oje,
muss
die
Frage
sein?
Das
habe
ich
heute
schon
dreimal
erzählt.
Den
Osnabrückern
aber
noch
nicht
. . .
Das
hat
1990
mit
einem
Projekt
angefangen,
das
an
die
Deportation
von
Sinti
und
Roma
im
Mai
1940
erinnern
sollte.
Damals
habe
ich
eine
16
Kilometer
lange
Schriftspur
vor
den
Wohnungen
der
Deportierten
durch
Köln
verlegt.
Die
Nationalsozialisten
haben
damals
von
einer
"
Umsiedlung"
gesprochen
und
den
Leuten
gesagt,
sie
sollten
ihre
Möbel
zu
Hause
lassen,
die
würden
ihnen
nachgebracht.
Das
ist
doch
Zynismus
hoch
drei.
Und
die
Stolpersteine?
Hat
es
einen
besonderen
Grund,
dass
Sie
gerade
diese
Form
gewählt
haben,
um
an
die
Verstorbenen
zu
erinnern?
Im
Talmud
gibt
es
den
Satz:
"
Ein
Mensch
ist
erst
vergessen,
wenn
sein
Name
vergessen
ist."
Mit
den
Namen
auf
den
Steinen
will
ich
die
Opfer
zurückholen
und
sie
vor
dem
Vergessen
bewahren.
Bildtext:
Klopft
längst
europaweit
seine
Stolpersteine
in
die
Erde:
Künstler
Gunter
Demnig.
Foto:
Filmfest
Autor:
Anne Reinert