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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Treffpunkt der wichtigen Leute
Zwischenüberschrift:
Osnabrück präsentiert sich selbstbewusst auf der Immobilienmesse
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
München. Es ist der Opernball der Immobilienbranche. Großes Auftreten ist wichtig. Sehen und gesehen werden. Das Sein in der Branche wird bestimmt durch das Dabeisein auf der Expo Real in München. Die Stadt Osnabrück tanzt zum ersten Mal auf der europaweit wichtigsten Immobilienmesse mit. Sie hat sich hübsch gemacht, aber trotzdem drehen sich die Besucher nicht unbedingt nach ihr um.
hin München. Die Stadt und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) haben zusammen 200 000 Euro in die Hand genommen, um sich auf der Expo Real in München den Projektentwicklern, Architekten und milliardenschweren Investoren zu präsentieren. Jeder Quadratmeter des Standes 210 in Halle C1 kostet 510 Euro Miete. 99 Quadratmeter groß ist die Fläche viel für eine Stadt dieser Größenordnung, wenig im Vergleich zu den Ausstellungsarenen der Metropolregionen an Rhein, Ruhr, Main und Elbe und den verschwenderischen Bühnen mancher Großbanken. Aber darauf komme es nicht an, sagt Oberbürgermeister Boris Pistorius. " Hier treffen sich die Entscheider. Hier ist die Gelegenheit, mit den wichtigen Leuten direkt zu reden ."
Die Bedeutung des Messeauftritts für Stadt und Bima ist an der personellen Besetzung abzulesen: Oberbürgermeister Boris Pistorius, der Vorstandssprecher der Bima, Dirk Kühnau, Stadtbaurat Wolfgang Griesert, Wirtschaftsförderer Wolfgang Gurk mit seinem Team. 17 Mitarbeiter schickt die Bima, neun die Stadt Osnabrück.
Pistorius geht mit der Erfahrung mehrerer Wahlkämpfe auf die Menschen zu. Am gestrigen Eröffnungstag hatten Stadt und Bima zur Kurzpräsentation durch den OB geladen. Über 1000 Einladungen waren verschickt worden. Als der OB das Mikro ergreift, scharen sich etwa 50 Messebesucher um den Stand, darunter sind viele, die in persönlicher Beziehung zu Osnabrück stehen. Dirk Lührmann zum Beispiel, geschäftsführender Gesellschafter der Lührmann Gruppe mit Sitz am Neumarkt, die sich auf die Vermarktung von Geschäftsimmobilien in 1a-Innenstadtlagen spezialisiert hat. Lührmann stellt auch aus. Er empfängt die Messebesucher in der Halle nebenan auf einem zweistöckigen Messestand im Stil eines City-Ladens. Dagegen ist der Stand der Stadt ein Gartenhäuschen.
Das Häuschen ist aber durchaus bequem und einladend. Drei Stelen signalisieren den Besuchern: Achtung, hier kommt Osnabrück. Aber die Titel hätten etwas lauter und die Bilder etwas größer sein dürfen. Hier geht es schließlich um Aufmerksamkeit. Besucher können sich auf weißen, kubischen Ledersesseln niederlassen und die eigens für die Messe gedruckten Broschüren durchblättern. Wer als interessanter Kunde eingestuft wird, kann die Hoffnung hegen, einen USB-Stick mit Daten zu Osnabrück, Plänen und dreidimensional animierten Rundflügen über die Britenflächen zu erhalten. Aber diesen Stick gibt es nur in limitierter Zahl. Nur für wirklich interessante Gesprächspartner eben. Pistorius ist bemüht, die Erwartungen an diese Messe zu dämpfen. Keiner solle glauben, die Stadt oder die Bima kämen mit konkreten Absprachen oder gar unterschriebenen Verträgen zurück.
Pistorius erinnert in seinem Vortrag daran, dass Osnabrück in einer Umfrage als besonders wirtschaftsfreundlich gelobt worden ist. Die Stadt erreichte Platz vier unter 50 Großstädten Deutschlands. Er schlägt den Bogen über die Wirtschaftskraft der Region zu den Potenzialen der frei werdenden Flächen und Wohnungen. Stadtbaurat Griesert weist auf die Hochschulen hin und Dirk Kühnau, der Bima-Chef, auf den Wunsch des Bundes, die Wohnungen " rasch und günstig" an den Markt zu bringen. Applaus bekommt hier keiner. Die Zuhörer sind eben Profis und lassen sich so leicht nicht aus der Reserve locken.
" Rasch und günstig" verkaufen so deutlich hat es noch keiner aus dem Bima-Stab ausgedrückt. Kühnau bestätigt: " Ein zeitlich schneller Abverkauf ist uns wichtiger, als einen möglichst hohen Preis zu erzielen." Aber beim Verkauf an Einzelinteressenten werde die Bima sehr genau hinschauen, ob die Finanzierung stimmig sei. Viele Wohnungen, so ergänzt Pistorius, seien besonders für " Schwellenhaushalte" interessant, die es mit etwas Anstrengung schafften, sich Wohneigentum zu leisten.
Also doch: Das Thema dieser Tage, die Finanzkrise, hat den Osnabrücker Stand erreicht. Auf anderen Ständen wird wahrscheinlich intensiver darüber diskutiert ganz sicher am Stand der Hypo Real Estate in der Nachbarhalle. Und der Besucher wundert sich: Die selbstbewusste Präsentation des Pleite-Unternehmen steht in krassem Widerspruch zur realen Lage.
Expo Real
6. bis 8. Oktober, München
1850 Aussteller aus
46 Ländern,
Besucherzahl 2007: 23 800
Internet: www.exporeal.de

Bildtext: Werbung auf großer Bühne: Oberbürgermeister Boris Pistorius und Stadtbaurat Wolfgang Griesert werben auf der Messe in München für Investitionen ins Osnabrück.
Autor:
hin


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