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1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Im
Leserforum
"
Die
Briten
und
ich"
wird
an
soziale
Brennpunkte
in
Belm
erinnert.
Überschrift:
Die Briten und ich
Zwischenüberschrift:
Schweinehunde auf dem Schulweg
Artikel:
Originaltext:
In
den
siebziger
Jahren
bin
ich
in
Belm
zur
Grundschule
gegangen.
Damals
hatte
die
britische
Garnison
den
Vorort
von
Osnabrück
als
Wohnquartier
in
Beschlag
genommen.
Hunderte
von
Soldaten
lebten
mit
ihren
Familien
zwischen
Frankfurter
Straße,
Breslauer
Ring
und
Heideweg,
wo
gerade
die
neuesten
Wohnblocks
bezugsfertig
geworden
waren
–
schlichte
Betonbauten,
die
heute
keiner
mehr
haben
will.
Unser
Schulweg
führte
mitten
durch
das
Engländerviertel,
das
politisch
korrekt
NATO-
Siedlung
hieß.
War
das
eine
Aufregung
vor
der
Einschulung!
Unsere
Eltern
machten
sich
Sorgen,
ob
ihr
Nachwuchs
sicher
die
Grundschule
erreichen
würde.
Gerüchte
von
jungen
Engländerbanden,
die
grundlos
deutsche
Kinder
verkloppten,
machten
die
Runde.
Wir
hatten
keine
Angst
und
wagten
uns
morgens
und
mittags
(gespannt
wie
ein
Flitzebogen)
in
die
Höhle
des
Löwen.
Doch
der
Löwe
blieb
zahm.
Mit
den
Engländerkindern
sind
wir
nicht
aneinandergeraten
–
zumindest
nicht
mit
Fäusten.
Es
gab
allerdings
Wortgefechte,
an
die
ich
mich
gut
erinnern
kann
und
die
in
etwa
so
abliefen.
Die
Soldatenkids
standen
auf
der
anderen
Straßenseite
(wohlgemerkt
in
kurzen
Hosen,
während
wir
schon
mit
Schal
und
Mütze
unterwegs
waren)
,
grinsten
und
grölten:
"
Pig
dog,
pig
dog,
pig
dog!
"
Wir
schrien
natürlich
"
pig
dog"
zurück,
ohne
genau
zu
wissen,
was
das
heißt,
und
rannten
die
letzten
Meter
bis
zur
Schule.
Später
drehten
wir
den
Spieß
manchmal
um.
Dann
waren
wir
die
Ersten,
die
das
geheimnisvolle
Wort
riefen,
und
die
Engländerkinder
antworteten
prompt.
Mittlerweile
wussten
wir,
dass
"
pig
dog"
Schweinehund
heißt
–
nicht
gerade
ein
nettes
und
gastfreundliches
Wort
für
die
ausländischen
Mitbürger.
Im
Laufe
der
Zeit
gewöhnten
wir
uns
aneinander.
Am
Nachmittag
machten
wir
trotzdem
immer
einen
großen
Bogen
um
das
Engländerviertel,
das
für
uns
eine
fremde
Welt
blieb.
Selbstverständlich
gab
es
auch
Prügeleien
auf
dem
Schulweg,
aber
das
machten
die
deutschen
Kinder
untereinander
aus.
Und
einmal
haben
sich
zwei
aus
unserer
Gruppe
auf
dem
Weg
nach
Hause
auch
angespuckt
–
nicht
gerade
die
feine
englische
Art.
Die
Mütter
sind
anschließend
mächtig
aneinandergeraten.
Autor:
Holger Jansing