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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wodka für Götter, Milch für Gäste
Zwischenüberschrift:
Zwischen Buddhas und Nationalgerichten: Schüler starten Ostsibirien-Exkursion
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ostsibirien? Da ist es doch ganz schön kalt. Und weit weg ist es auch solche Gedanken schossen den Schülern des Gymnasiums " In der Wüste" zuerst durch den Kopf, als ihr Lehrer sie fragte, ob sie mit zu einer Exkursion nach Burjatien kommen wollen. 14 von ihnen sind trotzdem mitgefahren und würden es immer wieder tun, sagten sie nach ihrer Rückkehr.
Zwei Wochen lebte die Gruppe in Ostsibirien, genauer gesagt in der Hauptstadt Ulan Ude der teilautonomen russischen Republik Burjatien. Die deutsch-russische Jugendstiftung sowie die Stadt Osnabrück unterstützten die Expedition finanziell. Neben der Gruppe des Gymnasiums " In der Wüste" fuhren eine Schülerin des Artlandgymnasiums Quakenbrück und drei Absolventen der Waldorfschule Evinghausen mit. Als Begleiter war zum Beispiel Gerhard Becker, Sprecher des Arbeitskreises Umweltbildung der Lokalen Agenda 21, mit an Bord.
Die Gastfreundschaft der Burjaten blieb den Schülern besonders in Erinnerung: Egal, wann sie bei den Familien eingekehrt seien, immer hätten sie einen gedeckten Tisch vorgefunden. Oft hätte es gar so viele Nationalgerichte gegeben, dass man nicht alle probieren konnte, erzählte Henrik Möllenkamp.
Sieben Tage verbrachten die Osnabrücker bei den Familien in Ulan-Ude, die restliche Zeit waren sie in einer ökologischen Sommerschule. Dort nahmen sie zum Beispiel das Wasser des Baikalsees genauer unter die Lupe. Das Ziel der Exkursion: Das gegenseitige Verständnis für biologische und kulturelle Vielfalt der Regionen fördern. Bei der tatsächlichen Verständigung tat sich dabei so manches Mal ein Problem auf: Da die Burjaten kaum Englisch oder Deutsch sprechen, blieb nur die Kommunikation mit Händen und Füßen, wie Cornelius Lindemann berichtete: " Meine Gastmutter konnte kein Wort Deutsch, und anfangs haben wir uns nur freundlich angeschwiegen. Aber auch ohne Worte hat sie mir immer gezeigt, dass ich herzlich willkommen bin."
Daran, dass die Gastfamilien auch mal ihr Auto stoppten, um etwas Wodka zu vergießen oder Münzen an bestimmte Stellen zu werfen, gewöhnten sich die Schüler ebenfalls schnell: Die Burjaten leben einen aktiven Buddhismus und opfern an heiligen Stellen. Oft eben auch Wodka. Generell seien die Tradition und die Religion tiefer verwurzelt als bei den Deutschen, so Diana Schmücker. Was sie wiederum in eine prekäre Situation brachte: Da die Russen ihre Gäste oft mit traditionellem Liedgut begrüßten, wollten auch sie ein deutsches Stück beitragen. Ihnen fiel aber kein typischer Titel ein, also stimmten sie kurzerhand " Der Mond ist aufgegangen" und deutsche Geburtstagslieder an.
Die Skepsis der Schüler in puncto Ostsibirien ist jedenfalls verflogen. " Würde mir heute jemand ein Flugticket in die Hand drücken, ich würde sofort wieder hinfliegen", so Cornelius Lindemann. Künftig soll es einen jährlichen Austausch zwischen Burjatien und Osnabrück geben.
Eindrücke der Exkursion im Internet unter www.baikal-osnabrueck.net

Bildtext: Zur Begrüßung gibt es einen Schluck Milch: Schüler des Gymnasiums in der Wüste lernen die Kultur in Burjatien kennen. Sie reisten nach Ostsibirien. Foto: privat
Autor:
cko


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