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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Deutsche Eiche aus Windsor Park
Zwischenüberschrift:
Wie ein Baum im Schlossgarten die Identität wechselte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In den frühen 60er Jahren schickte sich Osnabrück an, " international" zu werden. Die Dreier-Städtepartnerschaften zwischen Haarlem, Angers und Osnabrück wurden aus der Taufe gehoben und mit einer " holländischen Woche" und " französischen Woche" besiegelt.
Ganz nebenbei gesagt, waren diese Wochen so etwas wie der Vorläufer der Maiwoche. Und 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in den Nachbarstaaten durchaus noch Vorbehalte gegen den Gegner von damals.
1966 folgte dann eine britische Woche in Osnabrück. Einer der Programmpunkte: Im Schlossgarten, auf den weiten Rasenflächen, auf denen nur vier Jahre zuvor noch die NAAFI-Baracken gestanden hatten, wurde eine Eiche als Spende der Königin Elizabeth II. gepflanzt. Der britische Botschafter Sir Frank Roberts und Oberbürgermeister Willi Kelch schaufelten gemeinsam die Erde in das Pflanzloch. Die Kapelle des 9. und 12. Royal Lancers Panzerregiments spielte dazu auf. Und eine Messingtafel kündet (übrigens bis heute) davon, dass dieser Baum als königliches Geschenk aus den Beständen von Windsor Park stammt.
So weit, so gut. Und es wird der deutsch-britischen Freund schaft keinen Abbruch tun, wenn hier und fast 40 Jahre später ein Geheimnis gelüftet wird: Der Chronist von heute war damals Schüler am Ratsgymnasium. Er hat an der Pflanzaktion als Zaungast teilgenommen und er hat sich zwei oder drei Jahr später sehr gewundert, als die Eiche am Rand seines täglichen Schulwegs quasi über Nacht einen gehörigen Wachstumsschub erfuhr: Der Baum steht nämlich jetzt an anderer Stelle, weil er der anstehenden Umgestaltung des Schlossgartens im Wege war. Und er ist damals entweder binnen Tagen um gut einen Meter gewachsen oder es war einfach nicht mehr der Baum, den Königin Elizabeth aus der königlichen Baumschule von Windsor Park gestiftet hatte.
Die Messingtafel behauptet das zwar bis heute. Aber ist es nicht wie mit fast allen Geschenken? Wichtiger als der materielle Aspekt wäre dann der Geist, in dem geschenkt wird. Und die Eiche im Schlossgarten ist ohnehin so groß geworden, dass sie über jeden Zweifel erhaben scheint. Very British eben.
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Autor:
fhv


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