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1.
Erscheinungsdatum:
23.09.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Serie:
Das
Erbe
der
Briten:
"
Sie
halten
Verbindung"
Überschrift:
Schirmherr und Reiseführer
Zwischenüberschrift:
Chris Linaker – der letzte Verbindungsoffizier in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Wenn
ein
Soldat
Alimente
schuldig
bleibt,
wird
er
gerufen.
Wenn
der
Oberbürgermeister
bei
der
Parade
im
Regen
steht,
hält
er
den
Schirm.
Wenn
Gruppen
die
frei
werdenden
Kasernen
sehen
wollen,
macht
er
den
Reiseführer:
Chris
Linaker,
Verbindungsoffizier
und
Schirmherr
der
guten
Beziehungen.
Sein
Büro
an
der
Kokschen
Straße
ist
ein
einziges
Zeugnis
deutsch-
britischer
Freundschaft.
An
einer
Wand
hängt
das
verblasste
Bild
der
jung
gebliebenen
Queen
neben
einem
neuen
Foto
von
Bundespräsident
Horst
Köhler.
Er
dient
zwei
Herren,
ließe
sich
daran
ablesen,
und
noch
etwas:
Die
Queen
war
zuerst,
Köhler
kam
später.
Chris
Linaker
kam
1972
als
Soldat
nach
Osnabrück.
Bis
1985
diente
er
der
Krone
als
Berufsoffizier,
dann
entschied
er,
Lehrer
zu
werden.
Das
Studium
brach
er
irgendwann
ab,
eröffnete
in
Bad
Essen
einen
Laden,
restaurierte
zwei
Fachwerkhäuser
in
Eigenarbeit
und
kehrte
schließlich
in
den
Schoß
der
Armee
zurück.
Als
Verbindungsoffizier.
20
Jahre
macht
er
jetzt
diesen
Job.
Zuerst
in
Hannover,
dann
in
Minden,
seit
zehn
Jahren
in
Osnabrück.
Und
jetzt
hilft
der
63-
Jährige
passend
zum
Ausklang
seines
Berufslebens
dabei,
die
britische
Armee
in
Osnabrück
abzuwickeln.
Er
hat
damit
Erfahrung.
"
Ich
war
gerade
eine
Woche
in
Minden,
da
kam
die
Nachricht:
Der
Standort
Minden
wird
aufgelöst."
Das
war
1991.
Jetzt
erlebt
er
alles
noch
einmal.
Die
Leere
in
den
Kasernen
macht
ihn
"
traurig"
,
aber
"
noch
trauriger"
werde
es
sein,
wenn
die
Kasernen
nicht
mit
Leben
erfüllt
werden
und
die
ersten
Scheiben
zu
Bruch
gehen.
"
Der
Verfall
würde
mir
wehtun."
Viele
Erinnerungsstücke
in
Linakers
Büro
schlagen
eine
Brücke
zwischen
Briten
und
Deutschen.
"
Soldat
Tom"
etwa,
die
in
den
Farben
der
"
Argyll
and
Sutherland
Highlanders"
bemalte
Schaufensterpuppe,
hält
eine
VfL-
Fahne
in
der
Hand.
Die
Puppe
war
ein
Geschenk
von
L+
T-
Chef
Dieter
Rauschen.
Neben
Garnisonswappen
baumelt
an
der
Wand
eine
klassische
Schützenkrawatte
–
ein
Geschenk
des
Schützenvereins
Gremmendorf
bei
Münster.
Seit
2000
ist
Linaker
auch
für
das
Münsterland
zuständig.
Die
Reformen
in
der
britischen
Armee
haben
auch
Linakers
Job
verändert.
Viel
zu
tun
hatte
er
früher
mit
der
"
Bearbeitung
zivilrechtlicher
Angelegenheiten"
,
wie
er
sagt.
Im
Klartext:
Wenn
Soldaten
ihre
Schulden
nicht
bezahlen
konnten,
Unterhaltszahlungen
schuldig
blieben
oder
betrunken
eine
Kneipe
zerlegt
hatten,
musste
Linaker
vermitteln.
Für
den
Job
des
Verbindungsoffiziers
gibt
es
kein
Lehrbuch.
Man
wächst
mit
den
Aufgaben.
Im
Umgang
mit
den
Mannschaften
ist
manchmal
der
kernig-
klare
Ton
vom
Kasernenhof
nützlich,
wenn
Mitglieder
des
Königshauses
in
Osnabrück
zu
Gast
sind,
ist
royale
Haltung
gefragt.
Dieser
Spagat
gehört
zu
seinem
Beruf,
und
der
Grenzgänger
findet
immer
den
richtigen
Ton
–
auf
Deutsch
und
Englisch.
"
Schwierige
Zeiten"
waren
es
in
den
90er
Jahren,
sagt
Linaker,
als
der
Panzerlärm
viele
Osnabrücker
nervte.
Sein
Vorgänger,
Jock
Smith,
öffnete
zum
ersten
Mal
die
Kasernentore.
Der
Tag
der
offenen
Tür,
so
sagt
Linaker
heute,
habe
"
den
Zaun
durchbrochen"
und
viel
zum
besseren
Miteinander
beigetragen.
Das
Verbindungsbüro
hat
in
den
letzten
Jahren
seine
Bedeutung
als
Kontaktbörse
verloren.
Vorbei
die
Zeiten,
als
deutsche
Sportvereine
britische
Teams
zum
Kräftemessen
herausforderten.
Der
Grund:
Die
Soldaten
waren
lange
im
Irak
oder
Afghanistan
und
nur
selten
in
Osnabrück.
Chris
Linakers
Hauptaufgabe
ist
es
zurzeit,
allen
und
überall
vom
Abzug
zu
berichten
und
Besuchergruppen
durch
die
Kasernen
zu
führen.
"
Ich
müsste
wie
ein
Reiseführer
so
ein
Fähnchen
haben"
,
sagt
er
und
wedelt
mit
der
Hand.
Im
März
2009
wird
die
letzte
Kaserne
besenrein
übergeben.
Linaker
ist
der
achte
und
letzte
in
der
Reihe
der
Osnabrücker
Verbindungsoffiziere.
Bis
Ende
Juli
2009
wird
er
die
Reste
britischer
Präsenz
in
Osnabrück
abwickeln
und
sich
dann
arbeitslos
melden.
Nun,
Hartz
IV
droht
ihm
nicht.
Als
Zivilbeschäftigter
hat
er
Anspruch
auf
Fortzahlung
eines
Entgelts
auf
bisherigem
Niveau,
bis
er
im
Mai
2010
mit
65
Jahren
in
den
Ruhestand
gleiten
kann.
Wenig
später
wird
auch
seine
Frau
Doerthe
in
Pension
gehen,
die
als
Lehrerin
in
der
Dodesheide
arbeitet.
Und
dann?
"
Wenn
Sie
meinen,
dass
ich
zurückgehe
nach
England
–
nein,
auf
keinen
Fall.
Ich
bin
Osnabrücker"
,
sagt
er
in
seinem
ihm
eigenen
britischen
Akzent.
Bildtext:
Der
Dolmetscher:
Chris
Linaker
zwischen
Hans-
Jürgen
Fip
und
Prinzessin
Anne
(2002)
.
Bildtext:
Der
Reiseführer:
Linaker
mit
EU-
Parlamentspräsident
Hans-
Gert
Pöttering
(Mitte)
in
der
Kaserne
in
Eversburg.
Bildtext:
Der
Schirmherr:
Linaker
schützt
bei
der
Abschiedsparade
OB
Boris
Pistorius.
Bildtext:
In
seinem
Büro
zeugt
alles
von
deutsch-
britischer
Verständigung:
Hinter
Chris
Linaker
steht
"
Soldat
Tom"
,
eine
Schaufensterpuppe
in
schottischen
Regimentsfarben
und
mit
VfL-
Fahne.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
hin