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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Leid von NS-Opfern dokumentiert
Zwischenüberschrift:
Künstler thematisieren Mord an psychisch Kranken
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wie auch in Osnabrück erinnern in mehreren Orten in Niedersachsen Gedenkstätten an die Opfer der NS-Psychiatrie. Im ehemaligen Gestapokeller im Osnabrücker Schloss widmet sich derzeit eine Ausstellung der Vielfalt der künstlerischen Darstellungen, mit denen an diesen Stätten der Ermordeten gedacht wird.
Die sogenannten Euthanasiemorde während der Zeit des Nationalsozialismus kosteten nach Schätzung mehr als 200 000 psychisch kranke Menschen das Leben. Die Auslöschung des " lebensunwerten Lebens", so die damals offizielle Bezeichnung, wurde von 1940 bis 1941 zentral organisiert und wurde danach besonders wegen laut vorgetragener Kritik aus den Reihen der Kirchen dezentral weitergeführt.
Erst ab 1970 wurde dieses Kapitel der Geschichte wissenschaftlich erforscht. Im Zuge der Veröffentlichungen gründeten sich lokal zahlreiche Initiativen, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. In der Regel sind an diesen Orten Gedenkstätten entstanden. In Niedersachsen sind Mahnmale in Bremen, Göttingen, Hildesheim, Königslutter, Oldenburg, Osnabrück und Wunstorf.
Die Wanderausstellung, konzipiert von Dr. Raimond Reiter, macht bis ins kommende Frühjahr Station in der Osnabrücker Gedenkstätte dem Gestapokeller. Der Vorsitzende Georg Hörnschemeyer betont: " Die Ausstellung porträtiert keine Menschen, weder Opfer noch die Künstler, die sich ihres Schicksals angenommen haben." Gezeigt werden die unterschiedlichen Interpretationen, mit denen die Erinnerung und das Mahnen lebendig gehalten werden sollen.
Der Politologe Reiter hat jene Orte aufgesucht, Interviews mit den Künstlern geführt und seine Erkenntnisse in Fotos und auf Texttafeln festgehalten. In Osnabrück hat er mit Werner Kavermann gesprochen, von dem 2005 die Plastik vor demÄbtissinnenhaus auf dem Gertrudenberg geschaffen wurde. " Überraschend war, dass mancherorts Künstler unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind", stellt Reiter fest. So sei in Hildesheim wie auch in Osnabrück die soziale Isolation der zentrale Ausdruck der künstlerischen Form. Anderswo wird der Mensch als gepeinigte Kreatur gezeigt (Königslutter, Künstler Georg Dittmann) oder der Mord an den Patienten auf Texttafeln dokumentiert (Göttingen, Redaktion Dr. Manfred Koller).
Die Ausstellung im Gestapokeller ist jeden 1. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen bieten sich besonders für Schulklassen an, die telefonisch unter 9 69 60 60 vereinbart werden können.

Bildtext: Gepeinigte Kreaturen: Das Schicksal psychisch kranker Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet wurden, thematisiert eine Ausstellung im Gestapokeller. Foto: Elvira Parton
Autor:
iza


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