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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mit dem alten Adler-Rad über Stock und Stein
Zwischenüberschrift:
Am Sonntag Ausfahrt der Fahrrad-Oldtimer-Freunde
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Freunde Rolf Neyer und Ludwig Korthaus wollen die Fahrrad-Oldtimer-Szene in Osnabrück wiederbeleben. Daher veranstalten sie am kommenden Sonntag eine Ausfahrt vom Rathausplatz zum Museum Industriekultur am Piesberg.
Rund 25 Fahrradfreunde aus der Region haben sich bereits angekündigt. " Die Osnabrücker Oldtimer-Szene gibt es noch!", freut sich Korthaus.
Die Aktion ist die erste derartige in der Region nach langer Zeit. Neyer und Korthaus planen bei entsprechender Resonanz fortan regelmäßige Touren. Die beiden Radfans haben sich durch ihre Oldtimer-Leidenschaft kennengelernt. Sie gehören dem bundesweiten Verein Historische Fahrräder an, der die Zeitschrift " Der Knochenschüttler" herausbringt und einmal jährlich die Velocipediade veranstaltet.
Der Weg zum historischen Vehikel ist oft von Zufällen geprägt. Neyer besitzt inzwischen zwölf historische Fahrräder, das älteste ist ein Hochrad von 1879. " Jedes Rad hat seine eigene Geschichte", sagt er. Als Mechaniker-Lehrling in einer Adler-Werkstatt trug er einst mit einem Geschäftsrad Schreibmaschinen aus. Jahrzehnte später begab er sich auf die Suche nach alten Adler-Rädern.
Auch seinem Freund Ludwig Korthaus erzählte er davon und der Berufsschullehrer wiederum fragte seine Schüler. Einer hatte tatsächlich eines der gesuchten Räder auf dem elterlichen Hof gesehen. So kam Neyer an ein Adler von 1903. " Das war quasi schrottreif. Da hatten die Hühner drauf gesessen. Bei genauem Hinschauen entdeckte ich das Markenschild", erinnert sich Neyer begeistert.
Sein Liebling ist aber ein Wanderer-Rad von 1935. So ein " Wanderer" wiege 50 Pfund. " Wenn das mit einer Citroën-Ente zusammenstößt, hat die Ente einen Totalschaden", witzelt der 61-jährige Drucker.
Derzeit ist er oft mit einem Brennabor von 1914 unterwegs. " Davon gibt es nach meinem Kenntnisstand noch eins in Hamburg", sagt der Oldtimer-Liebhaber. Es hat noch Holzfelgen und eine Gaslampe, in die Karbid und Wasser eingefüllt werden. " Die leuchtet hell wie eine Halogenbirne", schwärmt Neyer. Überhaupt habe es alles, was der Fahrradmarkt heute bietet, bereits 1920 gegeben.
Korthaus sammelt seit mehr als 20 Jahren alte Räder. Als er damals zufällig auf einem historischen Drahtesel radelte, merkte er, wie gut er damit fuhr. " Und bei einer fälligen Reparatur kann man anders als bei Autos selbst Hand anlegen, weil es keine Spezialwerkzeuge gibt", erklärt der 60-Jährige. Sein Favorit ist ein Opel-Fahrrad aus den 1920ern. Das war damals als Dienstrad gedacht. Auf einem Brett konnten bis zu zehn Personen transportiert werden. Sein Miele-Rad aus den 1950er Jahren mit Dreigang-Torpedo-Schaltung ist original erhalten. Darauf unternimmt er mit seiner Frau noch so manche Tour durch die Innenstadt. " So ein altes Gefährt ist viel schöner als ein neues", meint er.
Die Ausfahrt beginnt am Sonntag um 10 Uhr am Rathaus. Die Tour führt über den Haseuferweg zum Museum Industriekultur. Dort ist ein kleiner Imbiss geplant. Aus versicherungstechnischen Gründen dürfen nur Clubmitglieder teilnehmen.

Bildtext: Historische Drahtesel sind die Leidenschaft von Rolf Neyer und Ludwig Korthaus. Foto: Uwe Lewandowski
Autor:
hedi


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