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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Das riesenhafte Geheimnis von Sutthausen
Zwischenüberschrift:
Entwurzelte Eiche wurde zu Riesenstühlen verarbeitet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
In Sutthausen erwacht eine niedergebrochene Eiche zu neuem Leben. Was Sylvester 2006 ein Sturm zerstörte, formten Künstler zu einem mahnenden Symbol: Fünf Riesenstühle sollen zum Ort der inneren Einkehr werden. Jedermann kann darauf Platz nehmen.
In früheren Zeiten führte die Riesenallee vom Gut Sutthausen bis zum Bauernhof Kottmann, der nah am Sutthauser Bahnhof liegt. Zwischen zwei alten Eichen hindurch verlief der Weg. Sie bildeten die Einfahrt zum Hof. Bis nun der Sturm des Nachts eine der beiden fällte.
" Generationenlang waren sie ein Wahrzeichen. Das durfte nicht einfach als Brennholz enden", sagt der Sutthauser Künstler Volker Johannes Trieb. So sei die Idee aufgekommen, den gewaltigen Baumstamm mit einem Durchmesser von 1, 60 Metern in Skulpturen zu verwandeln und ihm in eine Sage eingebettet eine neue Bedeutung zu geben.
Der Berliner Bildhauer Christoph Klose, gebürtig aus Georgsmarienhütte, sägte riesige Massivblöcke aus dem Stamm und formte sie zu fünf Stühlen und einem Tisch. Mit ihren Abrundungen und leichten Variationen fügen sie sich harmonisch in die Naturlandschaft ein.
Zu der Stelle führt ein Weg, der von der St.-Florian-Straße abzweigt. Sie liegt inmitten weitläufiger Streuobstwiesen auf den Ausgleichsflächen für das Baugebiet Talstraße. Auf einer Anhöhe gelegen, schweift von dort der Blick über die malerische Landschaft bis zum Hüggel und zum Holzhauser Berg. Auf einem Teil der Baumgabelung sitzt den Riesenstühlen gegenüber ein Einhorn. Es wurde von dem Osnabrücker Künstler Werner Kavermann aus Keramik gestaltet.
Eine gerundete Metallplatte erzählt eine Sage, die den Sinn des Arrangements aufschlüsselt. Allerdings entstammt sie nicht alten Überlieferungen, sondern der Feder des Osnabrücker Texters Harff-Peter Schönherr. Die Sage handelt vom Eichenwald, in dem die Riesen und das Einhorn vor Anbeginn der Zeit friedlich lebten. Bis der Mensch den Wald zerstörte. Das Einhorn wanderte fort. Die Riesen hielten Rat an diesem Ort und traten den Menschen entgegen. Daraufhin versprachen die Menschen, den Wald in Ruhe zu lassen. In manchen Nächten klingen noch Stimmen im Wind, die die Menschen an ihr Versprechen erinnern, so die Sage.
Der Wald stehe im Mittelpunkt vieler Sagen und Märchen, sagt der ehemalige Osnabrücker Fachhochschulprofessor Dr. Gerd Lohmeier bei der Einweihung: Tief im Innern des Menschen sei eine starke Beziehung zu Bäumen und dem Wald angelegt. Lohmeier hatte sich für die Aufstellung der zwei Metall-Riesen am Eingang der Riesenallee im letzten Jahr eingesetzt, nachdem man 1959 die dort vorher platzierten Steinriesen neben das Osnabrücker Schloss umgesiedelt hatte.
Denkt man sich eine 100 Meter lange Linie von den Metall-Riesen vorbei an der verbliebenen Eiche, so endet die Linie genau am Ort der Skulpturen, erläutert Trieb sein Konzept und die so entstandene Achse des Geheimnisvollen.

Bildtext: Probesitzen auf Stühlen für Riesen: Die Mitwirkenden Harff-Peter Schönherr, Christoph Klose, Johannes Kottmann, Volker Johannes Trieb und Werner Kavermann (von links).

Foto: Hermann Pentermann
Autor:
gil


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