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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Anwohner: Gärten ja, Baugebiet nein
Zwischenüberschrift:
Bürgerinitiative "Grüner Kalkhügel" protestiert gegen Pläne der Stadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Spaziergänger, Radfahrer, Jogger, spielende Kinder und Kleingärtner kennen den Kalkhügel gut. Nach den Plänen der Stadt Osnabrück soll auf der Hügelkuppe bald ein Baugebiet entstehen.
Der Bebauungsplan Nr. 555 Nördlich Brinkhofweg umfasst das Gebiet zwischen Burenkamp und Howindstraße. Im geltenden Flächennutzungsplan ist das Areal bereits für Wohnbebauung vorgesehen. Nach dem Willen der Stadt soll in diesem Gebiet erstmals das Baulandmanagement für junge Familien zum Tragen kommen, durch das sie sich Zuwachs erhofft.
Das Plangebiet ist 5, 6 Hektar groß. Der Fachbereich Städtebau strebt eine Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern an; Platz wäre dabei für etwa 80 Wohnungen. Träger des Vorhabens ist die Niedersächsische Landgesellschaft NLG.
" Es wäre einfach unglaublich traurig, wenn das Gebiet bebaut wird", bringt Anke Gehrs, Mitinitiatorin der Bürgerinitiative " Grüner Kalkhügel", die Gefühle vieler Anwohner auf den Punkt. " Abends hoppeln die Hasen über die Straßen. Igel und Fledermäuse haben hier ihr Quartier", beschreibt sie die derzeitige Idylle.
Den Bebauungsplänen müssen auch einige Kleingärten weichen. Ihre Nutzer haben schon die Kündigung bekommen. " Wenn unser Garten wirklich weg muss, ziehen wir wieder aufs Land", sagt Heinz Puls, der hier seit 36 Jahren ein naturbelassenes Grundstück bewirtschaftet.
Neben den Kleingärtnern, von denen viele aus anderen Ländern zugewandert sind, befindet sich auch ein kleiner Ponyhof auf dem geplanten Baugebiet, der vielen Anwohnern ans Herz gewachsen ist. " Wir kommen jetzt schon seit fast zehn Jahren hierher und haben das Beisammensein mit den Tieren in der Natur immer genossen. Es wäre schade, wenn diese Möglichkeit den kommenden Generationen genommen würde", meinen Ronja Sander und Sophie Matschinsky.
Bislang hat die Bürgerbeteiligung zur geplanten Bebauung am Kalkhügel noch nicht stattgefunden. Der Rat der Stadt hat zunächst lediglich beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Das Verfahren wäre dann frühestens 2009 abgeschlossen.
Da die Stadtentwicklung aber aus Sicht der Bürgerinitiative hier in die komplett falsche Richtung geht, wurden trotzdem bereits 300 Protest-Unterschriften gesammelt und beim Bürgerforum im Juni an den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt eingereicht.
" Großer Wahnsinn"
" Das ist ein riesengroßer Wahnsinn, dass die letzten grünen Ecken auch noch verbaut werden sollen", meint Anwohner Manfred Baller. Der grüne Finger sei durch das Gewerbegebiet Burenkamp bereits genug beschnitten. " Es wäre was anderes, wenn wirklich der Bedarf da wäre", sagt Anke Gehrs, die auf den Abzug der Briten und auf mehrere ungenutzte Baugebiete im Stadtgebiet verweist.
" Ich bin nicht sicher, ob die geplante Bebauung den gewünschten Zuwachs bringt", äußerte sich auch Gerhard Mäscher, Naturschutzbeauftragter der Stadt, bei einer Besichtigung. " Ich sehe nur, dass hier viele Sozialkontakte bestehen, die man in einer gewöhnlichen Nachbarschaft sicher lange suchen muss."
Nach einem ersten Treffen will sich die Initiative " Grüner Kalkhügel" im September erneut zusammentun, um einen Aktionstag zu planen. An ihm sollen Spaziergänge mit Politikern durch das geplante Bebauungsgebiet erfolgen.
Beabsichtigt ist auch eine Dokumentation über das Leben im Stadtteil, für die noch alte Aufnahmen gesucht werden.
Kontakt zur Initiative gibt es für Interessierte über Anke Gehrs, Telefon 05 41/ 5 82 98 10.

Bildtext: Angst um ihre Idylle haben diese Anwohner des Kalkhügels. Sie wehren sich gegen die geplante Wohnsiedlung.

Foto: Jörn Martens
Autor:
jop/fhv


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